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Bild 6 (Platz 1)
Ja, das ist eine ziemliche Überraschung - doch auch nachvollziehbar.
Dieses Bild finde ich auffällig (das Objekt und die Umsetzung), aber persönlich sagte es mir dann doch nicht so zu.
Ich finde es nicht überbelichtet (das Weiß hat überall noch Zeichnung), auch nicht deutlich überschärft - eben so ein bisschen "überpräsent" ist das Ozonium.
Die Pünktchen (das leichte Rauschen) im Hintergrund ist mir bei normalem Sichtabstand auch nicht aufgefallen.
Ob das schon im Original so vorhanden waren (ist oft so) oder ob das durch das Gesamtschärfen entstanden ist/ verstärkt wurde, kann ich nicht sagen.
Ich weiß nur, dass ich das bei meinen eigenen Bildern nur verhindern kann (bei eher einheitlichem Hintergrund), dass ich das Objekt separat schärfe und die Hintergrund eher weichzeichne (das mache ich nur beim Fotowettbewerb manchmal und sonst nie ... und Vorsicht dabei, das kann in den Übergängen, an den Kanten ganz ganz unschöne Dinge ergeben).
Ich hatte das Bild dann wegen der Assoziationen/ Gefühle in Gruppe 2 sortiert:
es ist mir persönlich zu grau, etwas "kühl", zu "sezierend" ... auf dem Sezierteller .... Krankenhaus? Pathologie? ....
"Sehen Sie hier, Herr Kollege, es ist mir gelungen, das Ixypsilonium Zet freizulegen. Wie wir vermuteten, handelt es sich um ... °
...
Niemand war mehr überrascht als ich.
Bei manchen Bildern die man in den Wettbewerb schickt hofft man ja auf ein gutes Abschneiden und vielleicht einen Treppenplatz.
Bei manchen Bildern denke ich allerdings nicht die Bohne daran. Da möchte ich nur was nettes zeigen, das Feld ein wenig auffrischen oder einfach mal was wagen.
Auch persönliche Erinnerungen tragen zur Auswahl manches Bildes bei. Da sieht man Gezeigtes ganz anders als die anderen Betrachter.
Das spielte bei diesem Bild auch eine Rolle.
Einen Haustintling zu finden der gut in Form ist, ein prächtiges Brusthaartoupet (Ozonium) vorzeigt und der in natura so stattlich hervorstach (nicht das gezeigte Bild!), das war schon irgendwie besonders für mich und war auch ein länger gehegter Wunschfund meinerseits. Das bewog mich ein Bild von ihm einzusenden.
Ich hätte gerne bessere Bilder dafür auswählen wollen aber leider waren die Fotos nicht so gut geworden wie vor Ort eigentlich gedacht. Man sieht die Werke leider erst am heimischen Monitor richtig. So ganz glücklich bin ich mit meiner Kameraausrüstung nicht wirklich. Ich sehe Mängel bei mir und bei ihr.
Ich stimme also überein damit daß mein Bild nicht jedermanns Liebling sein kann.
Deine beschriebenen Punkte sind richtig beobachtet. Es rauscht etwas und der Ausschnitt könnte besser sein.
Ich mußte nur mit dem zurecht kommen was ich an Material hatte. Vielleicht hätte ich es etwas sauberer hinbekommen können. Vielleicht habe ich aber auch, frei von Siegeswillen, unsauber nachgearbeitet. In erster Linie war es mir nämlich wirklich ein Bedürfnis den Pilz zu präsentieren. Daß dabei ein total überraschender Erster Platz rumkommt war mir ein Ereignis. Ich mußte gleichzeitig freudig Lachen und mich neckisch wundern als Hans mir vom Schicksal meines Bildes berichtete.
So ist das bei diesem Wettbewerb. Überraschungen sind nie ausgeschlossen. Mal wird man schlechter beurteilt als man es selbst täte und mal kann es auch andersrum kommen.
Das Schöne aber, das mir durch die Wahl der Jury verdeutlicht wurde ... dort hat man auch diesen Blick für das Motiv und sieht mehr als nur ein Foto.
Es gibt einen Bezug, Assoziationen, Emotionales ... Dinge von Natur und der Liebe zu den Pilzen die wir in den Bildern lesen können. Nicht nur die Fotoqualität hat Gewicht!
Dank dir, abeja, für deine unermüdlichen und hilfreichen Nachberichte zum Wettbewerb!