Pilze von der Streuobstwiese

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  • Hallo zusammen,


    am 21.12. waren wir noch zum vorweihnachtlichen Spaziergang auf den Streuobstwiesen am Büchelberg inmitten des Bienwalds (Südpfalz). Ich hatte mir da etwas von den vielen gestapelten Obstbaumscheiten an Baumpilzen erhofft, wurde da aber etwas enttäuscht. Außer Panellus stipticus und Stereum hirsutum war da nichts zu holen:



    Dann doch noch etwas anderes, ein Porling an einem alten Apfelbaum, aber ziemlich klein (ca. 3cm breit und je 1,5 cm hoch und tief) und für mich irgendwie unspezifisch. Ich hatte auch kein Gerät bei und mit den Fingern ließ er sich nicht ablösen, so dass weitere Untersuchungen unterblieben. Er war trotz der geringen Größe, die einen jungen Pilz nahegelegt hatte, auch ziemlich fest. Hier 2 Fotos, beide geblitzt, auf den anderen war nicht wirklich was zu sehen, die OS und die US:




    Vielleicht gibts ja Ideen, wo der hingehören könnte. Bei Bedarf würde ich den Baum bestimmt auch wiederfinden.


    Zu guter letzt noch der hier. Nachdem ich bei den eigentlichen Trichterlingen nicht fündig geworden bin, bin ich auf Pseudoclitocybe cyathiformis gestoßen, der für mich am besten passt. Aber irgendwie kann ich die gegabelten Lamellen nicht erkennen, nur dass nach außen hin in mehreren Kreisen immer noch weitere (neue) Lamellen dazukommen.







    Der stand übrigens nicht direkt auf der Streuobstwiese sondern eher im Kontext zu einer anthropogenen Gebüschgesellschaft (Flieder u.a.)

  • Hallo Rainer!


    Kaffeebrauner Gabeltrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) passt, die gegabelten Lamellen sind kein Muss. Das andere wird wahrscheinlich ein Phellinus (Feuerschwamm) sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo,


    danke für deine schnelle Antwort. Ich war noch beim Sortieren der Bilder, die waren mir wohl irgendwie durcheinander geraten, aber jetzt passt es.


    Die verschiedenen Feuerschwamm-Arten schau ich mir dann mal an, evtl. wächst er ja auch noch und wird etwas typischer, da gehen wir öfters spazieren.

  • Mich hat die Suche nach den gegabelten Lamellen beim kaffeebraunen Gabeltrichterling auch zur Verzweiflung getrieben. Ich glaube mittlerweile, daß sich die gegabelten Lamellen überhaupt nur bei wenigen Exemplaren finden lassen- ja sie kommen auch mal ausnahmsweise:/ vor, ist mein Eindruck im Moment.
    Wie das für eine Namensgebung reichen kann, ist mir ein Rätzel:rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Safran!


    Ich bin mir gerade gar nicht mehr sicher, ob der Name wirklich von den Lamellen kommt, oder eher von den gegabelten (verzweigten) Hyphen der Huthaut.
    Aber irgendwie schreiben alle, daß es dort gegabelte Lamellen gäbe. Gibt es ja auch, aber eben nicht immer, wie du richtig beobachtet hast. Und wenn es sie gibt, dann nicht regelmäßig, sondern oft nur ein paar Lamellen pro Fruchtkörper. Da muss man auch mal genauer hinschauen, weil die Gabelungen ganz nahe beim Hutrand sind.



    LG, pablo.


  • Danke,Das wäre eine Erklärung.

  • Hallo Pablo, hallo Safran,


    war jetzt ein paar Tage nicht angemeldet - muss ja leider auch wieder dem profanen Broterwerb nachgehen und dann fehlt die Zeit eben :(.


    Wenn man das mit dem Hutrand weiß, dann kann man natürlich auch mal gezielt nach suchen und das fotografisch auch dokumentieren.


    Ich habe mal bei meinen Bildern 2 Ausschnittsvergrößerungen gemacht, hier sind leider keine Gabelungen zu sehen, eben nur dass weitere kurze Lamellen außen hinzukommen.




    Wenn ich das nächste Mal dran denke, werde ich gezielt danach suchen.


    :sun::sun: - und jetzt habe ich doch plötzlich noch eine einzige auf dem 2. Foto entdeckt:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    So kann's gehen. :)
    Aber man muss immer mal wieder erleben, daß man manche Beschreibungen nicht allzu genau nehmen darf. Weil die Pilze tun das ja auch nicht.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    ja, die Pilze lesen ja auch nicht die vielen schlauen Bücher und Beiträge, die über sie geschrieben wurden. :evil: Und wenn sie's täten, würden sie sich vieleicht manchmal kaputtlachen - und würden dann wieder noch anders aussehen.

  • Hallo Rainer,



    Wenn man das mit dem Hutrand weiß, dann kann man natürlich auch mal gezielt nach suchen und das fotografisch auch dokumentieren.


    Ich habe mal bei meinen Bildern 2 Ausschnittsvergrößerungen gemacht, hier sind leider keine Gabelungen zu sehen, eben nur dass weitere kurze Lamellen außen hinzukommen.


    Mein Ratschlag:


    - Suche die Gabelungen am Stiel.


    ---> Sind zwar auch dort nicht häufig, oft sogar selten. Aber immerhin wurde ich dort bisher immer fündig!!!


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd, hallo Harald,


    also auf meinen Fotos eines (!) Exemplars (also keinesfalls repräsentativ) konnte ich weder am Stiel etwas wie eine Gabelung finden noch an dem zerteilten Pilz einen "Längsriss" der Lamellen sehen, das zeigt das letzte Foto auch deutlich.


    Es bleibt bei der einen winzigen dokumentierten Gabelung am Hutrand dokumentiert auf der letzten Ausschnittsvergrößerung vom 8.1.


    Bei 123pilze steht zwar auch "Lamellen gern zum Stiel hin gegabelt (Y), sowie mit Zwischenlamellen.", die dort gezeigten Fotos zeigen die Gabelungen aber auch eher am Hutrand ...

  • Ich kenne mich mit den Lamellendingern ja bekanntlich nicht so gut aus, aber P. cyathiformis ist bei uns in Spätherbst und Winter sehr häufig.
    Fast ebenso häufig sind Pilze, die so ähnlich aussehen, die ich allerdings nicht für P.cyathiformis halten würde, bzw. bei denen ich mir sehr unsicher bin. Die von Rainer gezeigten Exemplare gehören dazu und laufen bei mir mangels auskenne unter " irgendwas trichterlingsähnliches".



    Möglich, dass hier auch eine breite Artenvariabilität vorliegt.



    Jedenfalls haben "meine" cyathiformis stets deutlich gegabelte Lamellen und einen eher stämmigen Habitus.


    Die Fotos sind schon älter und die Ausschnittvergrößerungen etwas unscharf. Aber man dürfte genug erkennen.

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Ralf!


    Falls es hier noch nicht erwähnt wurde:
    Es gibt ja auch noch weitere Arten in der Gattung. Wobei die Identität von Pseudoclitocybe obbata nicht ganz klar zu sein scheint. Vielfach wird dieser mit Pseudoclitocybe expallens (Ausblassender Gabeltrichterling) synonymisiert.
    Das wäre dann eine Art mit schmächtigeren Fruchtkörpern, etwas breiteren Sporen und anderen Standortvorlieben (extensiv bewirtschaftete Wiesen, Magerrasen).


    Es ist schon richtig, daß man die Art bei solchen Kollektionen wie oben gezeigt im Auge haben sollte.



    LG, pablo.

  • Hallo Ralf, hallo Pablo,


    Dank für die Hinweise auf die anderen 1-2 Arten - wie schnell ist eine Stunde Lesen dazu um ...


    Da ich bewusst bisher nur dieses eine einzige oben gezeigte Ex. gesehen habe und auch nicts mikroskopiert, halte ich mich ziemlich zurück.


    Allerdings tendiert dieses Ex. m.E. nach wegen des eindeutig und auffällig längsgestreiften Stiels klar zu P. cyathiformis (auf den Originalbildern noch deutlich besser zu sehen als auf den Bildern 2 & 3 des initialen Postings).