altes VEB Carl Zeiss LG (OB) Mikroskop (weiter)verwenden und erweitern?

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  • Hallo liebe ggf. Wissende und Beratende!


    Ich habe noch von meinen Eltern und aus Studienzeiten ein komplettes sehr gut gepflegtes VEB Carl-Zeiss-Jena LG bzw. LGOB Mikroskop (entspricht ungefähr ebay-Artikeln 350777331532 bzw. 301343841659). Es hat drei Objektive (vmtl. 10x, 20x, 40x) und ich glaube ein 8x und ein 16x Okular.
    Ich möchte gerne wieder ein wenig mehr mikroskopieren und überlege, ob dieses Mikroskop ein wenig aufgerüstet werden kann.


    Wichtig vor allem wäre mir ein CCD USB Aufsatz, so dass ich die Bilder direkt auf dem Laptop sehen kann und somit auch beschriftbar und abspeicherbar zur Verfügung habe. Kann man so etwas für dieses Mikroskop nachkaufen? Habt ihr Tipps?


    Das zweite wäre eine stabile, helle Permanentlichtquelle. Das mit dem Spiegel (ich erinnere mich an damals) war nie optimal. Gibt es etwas, was man dort passgerecht anstelle des Spiegels einbauen bzw. nachrüsten kann oder lässt sich so etwas selbst aus Halogenstrahlern bauen?


    Objektive und Okulare sind m.E. weiterhin verfügbar.


    Macht so eine Erweiterung Sinn oder seid ihr eher der Meinung, ein moderneres Gerät zu kaufen wäre der bessere Weg?


    Vielen Dank und beste Grüße,
    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tom!


    Ich habe jetzt eben mal >hier< reingeschaut.
    Wenn ich das richtig sehe, ist das OB1 eine Ausführung mit Monokular und ohne integrierte Beleuchtung (also mit Spiegel / Kondensor).
    Beides ist eher ungünstig.
    Ohne Binokular bekommst du nach einer Weile Kopfschmerzen, wenn du länger damit arbeitest. Für den Spiegel brauchst du eine wirklich gute und starke Lichtquelle, um auch genug zu sehen. Insbesondere, wenn du ein 100er Objektiv aufrüstest und in Ölimmersion mikroskopierst. Das ist dann schon recht aufwendig.
    Sicher kannst du damit arbeiten und die Optik wird auch ordentlich sein, aber die erwähnten Schwächen sind schon ernst zu nehmen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Vielen Dank für den Link - genau das OB1 ist es auch - in originaler Bestückung.
    Ich habe damit im Studium viel gearbeitet - das einäugige Mikroskopieren und dabei Zeichnen passte (damals) schon...
    :)
    Aber genau die Punkte die Du aufzählst sind ja die Schwachstellen, gegen die ich erweitern will:
    a) USB Okular für Bild in Echtzeit am Laptop sichtbar machen.
    b) Einbau einer leistungsstarken Festlichtquelle


    Ich werde mich mal auf die Suche machen, ob ich eine Erweiterung finde, die passen könnte und... ob sich das auch rechnen würde...


    beste Grüße,
    Tom


  • .
    Ohne Binokular bekommst du nach einer Weile Kopfschmerzen, wenn du länger damit arbeitest.


    Ich gehöre zu den Leuten, die NUR Monokular mikroskopieren können- beim Binokularen mikroskopieren bekomme ICH Kopfschmerzen. Vielleicht wäre es für Tom sicherer erstmal rauszufinden, wie er besser mikroskopieren kann- gebe ich zu bedenken. Wenn ich mir tatsächlich mal ein Mikroskop zulegen sollte, werde ich leider Schwierigkeiten ein monokulares zu finden.
    [hr]


    Für den Spiegel brauchst du eine wirklich gute und starke Lichtquelle, um auch genug zu sehen.


    Wenn man den Spiegel beläst , dann geht das schon, eine gerichtete Schreibtischlampe reicht da schon (obwohl am besten ist Sonnenlicht), aber ich habe Tom so verstanden, daß er den Spiegel durch eine Lichtquelle ersetzen will, weil natürlich die Ausrichtung mit Spiegel immer ein gewisser Aufstand ist- ob das aber ginge:/- vermute eher nicht.


    Also blieben für mich nur noch die Kosten der Aufrüstung, wenn das möglich sein sollte und das Mikroskop was taugt. Und USB- Okulare, darunter kann ich mir bis jetzt nichts vorstellen, aber da wissen andere sicher mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tom & Safran!


    Ich hatte bis vor kurzem ein Billigmikro mit Monokular (Billigmikro wegen der schlechten Optik, das ist hier sicher anders). Ist also nur ein persönlicher Erfahrungswert. Ich habe dann meist über die USB - Kamera auf dem Monitor geguckt und nur hin und wieder Strukturen durchs Okular betrachtet. Aber das kann schon individuell unterschiedlich empfunden werden.
    Wenn es eine gute USB - kamera ist, dann ist das sicher eine Alternative. Meine ist eher mau und die Optik wurde noch mal deutlich schlechter.


    Wenn das mit Binokular nicht richtig funktioniert, Safran, dann kann das auch andere Gründe haben: Wenn du Brillenträgerin bist, müssten die Okulare entsprechend angepasst sein. Ich bin auch Brillenträger, mikroskopiere aber ohne Brille (kurzsichtig), gleiche aber die Differenz auch etwas aus. Wichtig ist auch, daß der Augenabstand richtig eingestellt ist. Das kann auch zu Kopfschmerzen führen.


    Zu der Lichtquelle: Wenn sich das Mikro nachrüsten lässt, dann würde sich das schon lohnen. Da muss man aber im Auge haben, wie viel die Nachrüstung bringt, wie viel der Einbau kostet, und ob man dann nicht - wenn noch 100er Objektiv dazukommt - doch bei einem guten Angebot eines gebrauchten Mikros mal zuschlägt.


    Ich habe kürzlich ein gebrauchtes, aber sehr gutes Askania RME 5 zu einem guten Preis bekommen, mit dem ich sehr zufrieden bin. Wenn man sowas mal für 300 bis 350 eu bekommen kann, dann wäre das sicher die beste Lösung.


    Und wenn man es lieber mag, dann kann man da ja auch nur durch ein Okular gucken. ;)



    LG, Pablo.

  • Wenn das mit Binokular nicht richtig funktioniert, Safran, dann kann das auch andere Gründe haben: Wenn du Brillenträgerin bist, müssten die Okulare entsprechend angepasst sein. Ich bin auch Brillenträger, mikroskopiere aber ohne Brille (kurzsichtig), gleiche aber die Differenz auch etwas aus. Wichtig ist auch, daß der Augenabstand richtig eingestellt ist. Das kann auch zu Kopfschmerzen führen.


    Ja, ichwar und bin Brillenträgerin, aber das war nicht das Problem. Man konnte bei denen, an denen ich verzweifelt bin, jedes Auge individuell einstellen, so daß das auch ohne Brille scharf wurde. Augenabstand ließ sich auch einstellen- die waren damals! wohl das modernste , was es gab. Ich habe es sogar mit unterschiedlichen probiert- hoffnungslos- Kopfschmerzen gingen spätestens nach 10 Minuten los.
    Zum Glück standen noch ein paar ältere Monokulare rum, von denen ich mir dann eins krallte-damit ging es dann.

  • Vielen Dank für eure gedanklichen Beteiligungen!


    Ich bin vorerst zu folgenden Feststellungen gekommen:
    Das Carl-Zeiss-Jena Mikroskop ist gar nicht so schlecht - es kostet mich nix - ich muss es nur von meinen Eltern abholen.
    Ein adäquates Mikroskop würde gebraucht - je nach Zustand - auch 150-300 Euro kosten.
    Am Wichtigsten ist mir das Digital-Objektiv für das Laptop - das würde ich mir eh kaufen müssen, weil ich es bei eigentlich kaum einem Gebrauchtmikroskop-Angebot dazu bekäme...
    Also hole ich mir doch erst mal das Carl-Zeiss und ein gutes Digital-Objektiv und probiere mit verschiedenen Lichtquellen.
    Notfalls kann ich immer noch ein höherwertiges Mikroskop kaufen und das Digitalobjektiv übernehmen (sind mit 23mm bzw. 30mm genormt).
    Mit meinen wenigen Fragen ins Mikroskopforum zu gehen und nach Beratung zu fragen, - ist zwar sicher Quatsch - fand ich aber irgendwie ein wenig unfair.


    Übrigens, hier drei verschiedene Digital-Objektive - die scheinen wirklich ganz zu funktionieren:


    VGA


    SXGA


    5 MegaPixel


    Ich berichte dann später im Januar, wenn alles aufgebaut ist.


    Tom

  • Hallo Tom,


    schau ruhig mal für dein Anliegen ins Mikrosokopie-Forum, zB hier zum Thema "USB Mikroskop Camera ? Kann mir jem. einen Tipp geben?" http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21825.0.


    Du kannst dort auch ruhig fragen und bekommst meist hilfreiche Antworten. (Etwas Wert wird dort auf übliche Höflichkeitsformen gelegt, ebenso wie Kurzvorstellung gerne gesehen wird).


    Ich würde erst mal das Mikroskop in Betrieb nehmen und nicht gleich eine USB-Kamera bestellen. Du kannst auch erst mal mit einer einfachen Digicam durchs Okular fotografieren, wurde oben schon genannt. Gut geeignet sind die älteren Modelle mit kleinem Zoom, zB 4-fach. Bei USB-Kameras kann es sein, dass das Bild deutlich schlechter ist als durch das Okular mit dem Auge betrachtet, oder durchs Okular fotografiert. Das Okular ist bei deinem Mikroskop (bei allen mit Endlich-Optik, mehr s. google oder http://www.mikroskopie.de/pfad/architekturen/drei.html) notwendig, um optische Fehler der Okulare zu korrigieren. Eine USB-Kamera kann dies nicht, häufig sieht man dann Farbsäume, die das Objekt unscharf erscheinen lassen.


    Viel Spass mit deinem Mikro
    Grüße
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Du kannst auch erst mal mit einer einfachen Digicam durchs Okular fotografieren, wurde oben schon genannt. Gut geeignet sind die älteren Modelle mit kleinem Zoom, zB 4-fach


    Ich habe das tatsächlich auch schon probiert, das durchs Okular fotografieren, und war echt bass erstaunt, daß das wirklich geht, weil ich noch nie davon gelesen hatte, daß das geht.


    Allerdings klappte das bei mir nicht mehr bei den großen Vergrößerungen und es klappt auch tatsächlich nicht mit jeder Kamera. Ja, ich würde auch sagen, daß es mit den älteren Modellen besser klappt.

  • Noch was,


    die Objektive der LG-Stative haben 33 mm Abgleichlänge (später waren und sind bis heute 45 mm üblich). Ein 100er Öl-Objektiv gibt es daher nicht. Das wäre das richtige:


    http://www.ebay.de/itm/CARL-ZE…in_77&hash=item3cef9e77dd


    Du solltest auch noch wissen, dass Binotuben und Objektive/Okulare der russischen Firma Lomo auch an das Stativ passen. (Nach dem 2. WK wurden Maschienen und Ingenieure als Reparationsleistung aus Jena gen Osten geschickt...) Du solltest wirklich mal im Mikroskopie-Forum eine Anfrage stellen bezüglich des Ausbaus. Dort gibt es Spezialisten für die LG-Mikroskope und auch für die Lomos.


    Jürgen

  • Vielen Dank... und... ihr habt ja recht!
    Ich hole mir das Mikroskop zuerst und werde dann im Mikroskopie-Forum mal anfragen, was Sinn macht. Beim Bauen bzgl. der Lichtquelle werde ich schon fündig, aber insbesondere bei den Digital-Objektiven wäre es schon schade, wenn man viel Geld für wenig Ergebnis ausgibt... da sollte man besser vorher fragen.
    Auch vielen lieben Dank nochmal für den Tipp mit der Kompatibilität zu den russischen Mikroskopen!


    beste Grüße,
    Tom