Die Wundertüte Rindenmulch

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  • Hallo Community,


    die innerstädtische Grünanlage, an der ich täglich mit dem Hund lang gehe, hat es in sich. Das ganze Jahr wächst und gedeiht im Rindenmulch so viel an unterschiedlichen Pilzen.


    Gestern fand ich im Wald Samtfußrüblinge. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass :nana: der Baum hinter einem Brombeerrankenfeld lag und die Rüblis 4-5 m hoch wuchsen, also nur das unterste Grüppchen erntbar war.




    Heute morgen im Rindenmulch der Stadt diese hier, den Samtfüßen farblich sehr ähnlich, doch mit helleren Stielen. Riechen sehr lecker "pilzig". Stiel hohl, Hütchen glänzend, mit angedeutetem Buckelchen, Lamellen frei mit Zwischenlamellen.


    Weiß wer, um was es sich handeln könnte?





    Wintergruß vom Heinzelmännchen

  • So hoch hab ich noch keine Samtis gefunden, bislang so bis maximal 1,5m .......


    Das zweite Pilzchen würde ich mit Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea) benennen.

  • Hi Björn


    hab die Lamellen noch mal beäugt; die sind nicht herablaufend; aber auch nicht frei, wie ich eingangs schrieb, sondern ganz oben kurz angewachsen.
    Auch Farbe der Lamellen und vom Stiel passt mir nicht so recht zum Schnitzling


    Könnte es vielleicht der Weißblättrige Samtfußrübling sein?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    kannst du den einfach mal aussporen lassen? Das könnte auch ein verkappter Waldfreundrübling oder so was sein. An Flammulina spec. auf Rindenmulch glaube ich persönlich eher nicht.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Lieber Stefan,


    Waldfreund und flammulina haben beide weißes Sporenpulver. Heißt das, die Unterscheidung ginge nur mikroskopisch?


    Wächst der Waldfreund auch bei Frost? Obwohl, wir haben ja keinen Dauerfrost in der Stadt; frostige Nächte ja, tags aber immer mehr wie null Grad Celsius.


    LG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das Aussporen wäre diesbezüglich nur hilfreich, dass wir uns auch wirklich sicher sind, dass wir es auch mit einem Weißsporer zu tun haben. Wenn das ein Braunsporer (u.a. Gattung Tubaria) sein sollte, dann können wir gezielt da nachsehen.


    Ob der Pilz nun ausschließlich mikroskopisch zu bestimmen ist, weiß ich nicht. Zumindest sollten wir nochmal Antworten von kompetenteren Leuten abwarten. Aber Sporenbild wäre hier schon hilfreich denn ggf. ist das wirklich ein Wintertrompetenschnitzling...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Genau, Sporenabwurf ist einfach so ein BAsic, das man immer machen sollte, wenn man nicht weiß, wonach man sucht. Das hilft schon mal sehr viel.
    In diesem Fall sollte man dann noch gucken, wie die Stieloberfläche vor dem Anfassen aussieht. Also ganz glatt oder doch mit irgendwelchen Fasern drauf oder eben mit ganz feiner, samtiger Behaarung. Dazu kann man auch mal eine Einschlaglupe zum Einsatz bringen und sollte sich auch den ganzen Stiel angucken. Von oben bis unten.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heinzelmännchen!


    Gar keine doofe Frage, sondern sehr sinnvoll:


    Auf welcher farblichen Unterlage lässt man am besten aussporen?


    Am besten auf einem durchsichtigen Glasplättchen. Dann kann man die Unterlage nämlich wechseln, je nach dem, ob man was Helles auf Dunklem Grund oder was Dunkles auf hellem Grund sehen will.


    Hier ist immerhin jetzt mal klar: Es ist ein Weißsporer, also kein Trompetenschnitzling.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,



    - Ich halte deinen Ratschlag für "suboptimal", da es m.E. völlig sinnlos ist, eine Sporenpulverfarbe über farblich unterschiedliche Unterlagen zu beurteilen.


    Mein Ratschlag:
    ---> Sporenabwurf grundsätzlich (auch bei Weißsporern) nur auf weißem Papier beurteilen !!!


    - Kann man evtl. nachvollziehen, wenn man sich die Frage beantwortet, warum man bei Fotos einen korrekten Weißabgleich fordert.
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    - Übrigens, Glasplättchen (z. B. Objektträger) benutze ich nur bei Winzlingen, die vollständig auf den Objektträger passen.


    - Größere Fruchtkörper lege ich auf "weißes" Papier und schiebe den Sporenstaub, wenn nötig, mit einer Rasierklinge zusammen.


    Grüße
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!


    Mein Ratschlag:
    ---> Sporenabwurf grundsätzlich (auch bei Weißsporern) nur auf weißem Papier beurteilen !!!


    - Kann man evtl. nachvollziehen, wenn man sich die Frage beantwortet, warum man bei Fotos einen korrekten Weißabgleich fordert.


    Völlig richtig!
    Wenn man vom Abwurf ein Photo machen will, soll das auf jeden Fall so sein. Unter ein Glasplättchen kann man ja auch was Weißes unterlegen.
    Für die erste Bewertung ist es aber manhcmal ganz gut, in der Unterlage variieren zu können. Manche Bücher haben ja auch Farbtafeln (sehr wichtig zB ja bei Russula), der Vergleich wird schon erleichtert, wenn man das Pulver dann auf einem Gläschen hat.
    Ein weiterer Vorteil: Wenn man am Sporenpulver bestimmte Reaktionen testen will, hat man gleich eine gute Unterlage. Amyloidität zB lässt sich ja auch ganz gut makroskopisch darstellen.


    Was aber auch wahr ist:
    Irgendwie habe ich immer Schwierigkeiten, wenn ich einen Pilz in Parasolgröße auf einen Objektträger legen will. ;)



    LG, pablo.