Warnung vor Sammlung in Dämmerung!

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.275 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alis.

  • Hallo Ihr lieben,


    Nach reiflicher Überleguing bin ich zu dem Schluß gekommen, dieses noch mal als extra Thema einzustellen. Auch wenn, es eigfentlich ein für mich peinliches :shy: Thema ist.


    Im Herbst und im Sommer ist das ganze sicher kein Problem- die Tage sind lang- jeder hat Zeit, seine Pilze bei Tageslicht einzusammeln. Und ,wenn man die Merkmale der Pilze kennt, sollte! es eigentlich nicht passieren, daß was giftiges Im korb landet- o.k. ist einmal echt passiert - ein Amantia wurde als Stäubing reingeworfen- war aber sicher nicht ich- beim Putzen wurde es aber sofort bemerkt- immerhin verstehe ich seitdem, wie solche Verwechslungen zustandekommen- vorher hätte ich den Leuten wahrscheinlich einen Vogel gezeigt, die das als Verwechslungsmöglichkeit in Betracht gezogen hätten.



    Aber, was uns neulich passiert ist, ich muß, obwohl es uns eigentlich auch megapeinlich ist- Leute, die öfters vonm mir lesen, werden sicher nicht denken, daß ich unbedarft, leichtfertig .....oder was auch immer bin:


    Meine Tochter und ich sind mal wieder in die Pilze. Wir tätigten unseren Erstfund Austernpilze und fanden auch sonst viel interessantes. Die geringen Vorkommen an Samtfußrüblingen nahmen wir auch mit.


    Es wurde immer dämmriger, aber wir waren bzgl. unserer Pilzfunde geradezu euphorisch, wollten einfach nicht aufhören- unser Pilzkorb füllte sich immer mehr- auch mit Samtfußrüblingen.


    Zuhause packten wir dann die Pilzr aus- und echte Hochachtung an meine Tochter (normalerweise ist Pilze putzen meine Aufgabe- ich kenne mich einfach besser aus- fungiere also auch als nochmalige Kontrolle)- ihr fiel auf, daß einige Pilze anders aussahen- sie macht sich echt- und rief mich.


    Sie rief mich mit gutem Grund- wie oft hatte ich ihr die Unterschiede zwischen Stockschwämmchen und Gifthäublingen eingeghämmert:rolleyes:, aber hier ging es überhaupt nicht um Stockschwämmchen, sondern um banale Samtfußrüblinge- ihr jedenfalls kamen Pilze komisch vor.


    Und das erschreckendste: es könnten echt meine ersten gefundenen Gifthäublinge gewesen sein. Ich habe überlegt, von den gefundenen Pilzen Bilder einzustellen, aber ich vermute , daß da eine sichere Bestimmung ohne Mikroskop unmöglich ist, habe es deswegen gelassen.


    Wenn jemand Lust und Zeit hätte, sie mikroskopisch zu bestimmen- ich habe sie noch im Kühlschrank- Porto natürlich meine Sache-


    Aber ehrlich dieser Vorfall hat bei mir echt ENTsetzen ausgelöst und ich möchte unbedingt andere warnen . Ok bei uns mit doppeler oder diesmal sogar dreifacher Kontrolle- für uns bestand keine reelle Gefahr, aber was, wenn mal jemand das Putzen anderen überläßt?


    Ehrlich ich werde Pilze bei Wanderungen mit Freunden in Zukunft noch weniger ohne Einzelkontrolle durchlassen (und alle stockschwämmchenartigen nur nach 4- facher Kontrolle durchlassen.


    Aber ich bin auch stolz auf meine Tochter, die das rein beim AUSPacken der Pilze erkannt hat. Nach dem Vorfall fragt sie mich NOCH mehr nach Merkmalen ..... ich sage ehrlich: wenn sie weitermachebn würde,
    sie würde mich da sehr schnell überflügeln.


    Resumee: Bitte sammelt keine Speisepilze mehr in der Dämmerung. Es KANN echt gefährlich werden.

  • Guten Abend,


    also ich weiß nicht, ob Samtfußrüblinge sammeln als banal einzustufen ist...


    Gerade der ist doch mit dem Gifthäuptling zum verwechseln lt. Literatur 8|


    LG
    RoSa

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Safran!


    Zeig ruhig mal ein paar Bilder. Versprechen kann man nicht, daß sich das so bestimmen lässt, aber einen Versuch ist es doch wert.
    Im Grunde ist die Unterscheidung zwischen Gifthäubling und Samtfüßen unkritisch, wenn man ein paar Details beachtet: Samtfüße sind ja Weißsporer, da kann man ruhig mal absporen kassen. Bei Stockschwämmchen würde es nichts bringen, aber hier schon.
    Dann hat man auch hier wieder unterschiedliche Stieloberflächen: Bei Samtfüßen eben fein samtig - haarig und niemals beringt, bei Gifthäublingen meistens beringt (kann auch mal abfallen oder am Hutrand hängen bleiben) und niemals samtig - haarig.
    Ein weiterer ähnlicher Dunkelsporer wäre übrigens der Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea), der dem Gifthäubling hin und wieder noch ähnlicher sehen kann als Samtfüße.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    als Neuling in Sachen Pilze bin ja sehr neugierig.


    Warum bringt das Absporen bei Stockschwämmchen nichts?


    LG
    RoSa

  • Hallo Rosa,


    bei Stockschwämmchen und Gifthäublingen hat das Sporenpulver die selbe Farbe, zimtbraun.


    Daher wäre bei diesen beiden Arten die Sporenpulverfarbe zur Unterscheidung voneinander untauglich.


    LG,
    Markus

  • Hallo RoSa,


    ich bin zwar nicht Pablo, aber ich denke er meinte, dass der Gifthäubling und das Stockschwämmchen beides Dunkelsporer sind. Der Sporenabwurf beim Samtfußrübling ist weiß.


    VG


    Timo

    VG


    Timo


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  • Danke für die Aufklärung.


    Samtis vs. Gifthäuling und Stockschwämmchen und Gifthäublinge?
    [hr]
    sprich ich kann die beiden gar nicht Unterscheiden anhand des Sporenpulvers, sondern muß auf die Unterscheidungsmerkmale achten?
    [hr]
    ist aber wieder so ein Dreigestirn.


    Bei Stockschwämmchen gibt es es ja auch den rauchblättrigen Schwefelkopf und Grünblättrigen Schwefelkopf ...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rosa!


    Du siehst also: Zum Sammeln von kleinen Lamellenpilzen an Holz sollte man schon ein paar Arten und Merkmale kennen. ;)


    Zusammengefasst:
    Flammulina (Samtfußrübling, alle Arten): Sporenpulver weiß.
    Kuehneromyces (Stockschwämmchen) und Galerina (Häublinge, alle Arten: Sporenpulver braun, zimtbraun bis rostbraun.
    Hypholoma (Schwefelköpfe, alle Arten): Sporenpulver braun, eher dunkel, meist mit Violetton.
    Was noch dazu kommt sind etliche ähnliche Schüpplinge (Gattung: Pholiota) mit braunem Sporenpulver (wie Stockschwämmchen), dann Faserlinge, Schnitzlinge, Kahlköpfe, Wurzelschnitzlinge, Tintlinge, Flockenschüpplinge...
    OK, vergiss den letzten Absatz lieber erstmal wieder. ;)


    Alle anderen optischen Merkmale sollte man aber schon auch drin haben.



    LG, Pablo.

  • Dann hat man auch hier wieder unterschiedliche Stieloberflächen: Bei Samtfüßen eben fein samtig - haarig und niemals beringt, bei Gifthäublingen meistens beringt (kann auch mal abfallen oder am Hutrand hängen bleiben) und niemals samtig - haarig.
    Ein weiterer ähnlicher Dunkelsporer wäre übrigens der Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea), der dem Gifthäubling hin und wieder noch ähnlicher sehen kann als Samtfüße.



    LG, pablo.


    Also es ist ein Dunkelsporer- ich glaube, daß das Merkmal meiner Tochter auch als erstes auffiel, daß die Lamellen deutlich dunkler waren, die Stiele sind nicht eindeutig samtig- aber so etwas läßt sich auch bei Samtfußrüblingen nicht mehr immer feststellen , wenn die Stiele abgegriffen sind.
    Und es ließ sich eine Ringzone erahnen. Ich bin sicher , daß der Pilz einen Ring haben kann. Eine weißliche Überfaserung ließ sich aber nicht festellen.


    Beim Trocknen zeigte sich, daß der Pilz hygropan ist.


    Der stiel ist im inneren bei einigen Exemplaren ein WENIG hohl und 3 der Exemplare (von 6) erscheinen bei näherer Betrachtung ein wenig gebuckelt.


    Also der Pilz hat eindeutig andere Merkmale, er wuchs sicher am gleichen Holz wie Samtfußrüblinge und muß MIT in den Pilzkorb gewandert sein.


    Nach den Merkmalen bleiben eigentlich nicht mehr viele. Trompetenschnitzlinge (auch beringte ) würde ich meiner Erfahrung nach ausschließen aber Stockschwämmchen irgendwie auch.


    Ein Foto würde da mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr Aufschluß bringen. Es muß nicht der Gifthäubling sein- auch andere Häublinge kämen z.B. infrage, die ich aber natürlich allesamt nicht essen würde. Aber man erkennt bei den Pilzen einfach zu wenig- das, was man erkennen kann, habe ich beschrieben. Und unsere bessere Kamera ist gerade unterwegs.


    Ich habe diesen Beitrag zur Warnung geschrieben. Eigentlich hätte sowas nie passieren dürfen- auch wenn bei uns keine reale Gefahr bestand. Und auch keine Gefahr besteht, wenn man die Pilze selber putzt. Aber wenn ich mir vorstelle, ich wäre mit anderen unterwegs gewesen, hätte die Pilze quasi beim Sammeln in der Dämmerung freigegeben- ehrlich mir kommt das Grausen.


    Dieses Ereignis wird mir eine ewige Warnung sein, auch beim Sammeln von Samtfußrüblingen noch mehr aufzupassen und solche Pilze nie in der Dämmerung abzunicken. O.K. es WAR keine Pilzsammlung mit Freunden und wahrscheinlich wäre ich da dann noch vorsichtiger gewesen, aber was, wenn nicht?

  • Vorsicht ist generell IMMER angezeigt.


    Ich mache es mir relativ einfach: Pilze, die ich nicht zu 100% immer und überall zweifelsfrei bestimmen kann, lasse ich stehen. Das sind bei mir etwa 99,99% aller Arten.


    Da meine Merkfähigkeit und mein Geruchssinn beschädigt sind, dauert es sehr lange, bis ich eine neue Art gelernt habe und bestimmen kann.

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


    Schwammerl! Es heißt Schwammerl!
    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.


  • Vorsicht ist generell IMMER angezeigt.


    Ich mache es mir relativ einfach: Pilze, die ich nicht zu 100% immer und überall zweifelsfrei bestimmen kann, lasse ich stehen. Das sind bei mir etwa 99,99% aller Arten.


    Da meine Merkfähigkeit und mein Geruchssinn beschädigt sind, dauert es sehr lange, bis ich eine neue Art gelernt habe und bestimmen kann.


    Du machst das schon richtig, wobei es gibt tatsächlich Arten, die man vor dem Genuß nicht 100% bestimmt haben muß, oft reicht tatsächlich eine grobe Bestimmung, z.B. bei den Röhrlingen, bei den Täublingen und auch bei den Milchlingen.
    Und z.B. wenn ich einen Austernpilz mit einem rillstieligen Seitling verwechsele ist das nicht schlimm, oder einen horngrauen Rübling mit einem Butterrübling (na, toll sind die beide nicht), oder einen Steinpilz mit einem Gallenröhrling (ist mir noch nie passiert, aber außer "BÄH" passiert da nichts).


    Ganz wichtig ist es aber, zumindest alle ähnlichen Giftpilze abgrenzen zu können und damit werden halt manche Arten heikel. Stockschwämmchen,- übrigens ein hervorragender! Speisepilz, nehme ich nur, wenn ich sicher bin- und ehrlich es blieben schon mal welche stehen, weil nur zu 99% sicher.


    Aber bei SDtockschwämmchen, und ja auch Samtfußrüblingen .... können halt verschiedene Arten, die sich sehr ähnlich sind, direkt nebeneinander wachsen und das ist das Tückische. Man muß wirklich jeden einzelnen Pilz bestimmen.
    Bei Massenpilzen läßt man sich nur zu leicht verführen, einfach alle abzusäbeln und ab in den Pilzkorb- und das ist die Tücke- man sollte halt wirklich JEDEN Pilz einzeln! betrachten. Die meisten Verwechslungen passieren nicht, weil die Leute die Pilze nicht sicher kennen, sondern wegen "Massenabsäbelungen", wo dann nicht mehr jeder EINZELNE! Pilz genau! angeschaut wird.

  • Tja, wäre schön, immer nur bei gutem Tageslicht in die Pilze gehen zu können.
    Ich habe mal auf einer Fahrt abends angehalten, weil wo Fliegenpilze stehen, könnten ja auch Steinpilze sein. Nun, es gab nur Trompetenpfifferlinge.
    Und beim Putzen habe ich dann Hautköpfe dazwischen gehabt.
    Auch nicht gerade ruhmreich. Aber von oben können die in bestimment Altersstufen schon recht ähnlich aussehen.
    Hoffentlich habe ich bei wieder so einem Fund dann einen Foto dabei.
    In der Gegend von Hornberg wachsen Spitzgebuckelte Rauköpfe und Pfiffelinge nebeneinander. Wenn ich Pfifferlingssammler frage, dann kennt niemand Rauköpfe.
    Also Augen auf!


    Viele Grüße
    Alis