Einer von Pablos Sandkästen, für "Neue" und "Neue"

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 10.619 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • War eigentlich während des APR-Rätsels der Ph-Gnolm bei dir? Jetzt ist er ja bei Pablo, und macht fleißig Rechtschreibübungen im Gnolm-Sinn mit ihm.


    Markus,
    ich glaub wir haben den ph-Gnolm mitgenommen. Ich hatte schon so ein ungutes Gefühl, als Pablo von unserm Pphephpherminztee getrunken hat, ich glaub, da ist er in mein Auto gehüppht. Ich dachte, ich hätte ihn bei Dir aussteigen lassen.
    Scheinbar ist der kleine Kerl doch tatsächlich den Neckar zu uns runtergeschwommen, hat sich vor unserem Holzophen das Phell getrocknet und Unphug gestiphtet. Heute wurde es mir klar, als ich meinen Einkauphszettel angeschaut habe: da stand Phisch, Phenchel und Kartophpheln...
    Also bis Phreitag kann er noch hierbleiben, dann setz ich ihn auph die nächste Neckar-Phäre, Samstag müsste er dann wieder bei Pablo sein.

    Liebe Grüße
    Claudi


    100 Chips + 3 von Abeja (imaginäres BRätzel) - 5 APR-Kasse + 5 Antiquengelbonus + 15 größte Punktesteigerung zu Vorjahren beim APR = 118


  • Claudi ? 8| :D:D:D


    Phreitag ? Na hophphentlich klappt das, sonst müssen wir den ph-Gnolm verhaphten und zu Pablo hinphahren. :D :thumbup:


    LG,
    Markus

  • ja, bis Phreitag kann er meinetwegen hierbleiben, kann sich bißchen nützlich machen, den Hoph kehren, Pheuerholz hacken, den Holzophen phüttern, schlaphen kann er auph dem Sopha.
    Verhaphten ist glaube nicht nötig, er wird schon auch wieder zurückwollen, wie soll denn Pablo ohne ihn auf Photos und Photographien antworten, wenn Pilze phalsch benannt sind.

    Liebe Grüße
    Claudi


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  • Hallo an alle,


    Nr. 18, Tulostoma squamosum, solltet Ihr wohl besser als T. fimbriatum agg. ablegen - squamosum hat eine deutlich röhrige Öffnung und hat meines Wissens keine sicheren Fundpunkte nördlich der Alpen.


    "T. fimbriatum" muss wohl in mindestens 3 Arten aufgespalten werden, aber davor muss wohl noch ein ganzes Stück mikroskopiert und sequenziert werden...


    @Pablo: ich würde Dich gern mal kennenlernen - vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit in meiner oder Deiner Sandkiste, oder Du kommst an die Nahe für Wiesenpilze - eine Einladung solltest Du bekommen haben...


    Grüße,


    Wolfgang Prüfert

  • Lieber Markus,


    ich habe seit ein paar Tagen wieder leider viel zu wenig Zeit für das Forum, aber HIER musste ich schnell reinblicken, nachdem ich wusste, dass Du an diesem Thread sehr lange gearbeitet hattest. Aber es hat sich gelohnt :thumbup:


    Da wünschte ich mir, dabei gewesen zu sein, ich hätte auch die :sun: mitgebracht, so wie immer :cool:

  • Hallo!


    Oh, hier gibt es eine Vorlage für den ph-Gnolm?
    Wer ihn nicht kennt:

    Irgendwie sieht er die "F"-Tasten als Zuckerwürfel.
    Manchmal hat er auch ein kleines Säckchen dabei, wo er die ganzen "F"-Tasten sammelt (Wintervorrat).
    Ein andermal tippt er aber auch nur auf dem Board mit rum, oder bei handgeschriebenen Texten macht er aus dem "F" einfach ein "P" und setzt das "h" noch dazu, ganz wie er Lust hat.
    Hat halt jeder so sein Hobby.


    GnG
    I

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Wolfgang,


    schön, dass wir noch einen Experten in unserer Runde haben und bitte bleibe kein Zaungast, wie in dem Saftlingsthread erwähnt ;)

  • Sooooo, ihr Sandkasten-Gnolme, dann schaut die liebe Verena auch einmal auf ihre Speicherkarte, was noch zu ergänzen wäre :) Viel ist es ja nicht bei DER Präsentation, die Markus vorgelegt hat :thumbup:


    Anderthalb Stunden Autofahrt nach Süden, gar nicht soo weit. Und dennoch gibt es ganz andere Pilze! Ehrlich, die samtig-prächtigen Schichtpilze habe ich noch nie gefunden und dort sind fast alle liegenden Buchenstämme fett geschmückt 8|! Dazwischen die Gezonten Ohrlappenpilze, gibt's hier auch nicht. Und Orangeseitlinge habe ich nur mal in ganz mickrig gefunden.


    1. Der Orangeseitlings-Donnerbalken :D



    2. + 3. Wieder ein Beispiel, dass man ein Notizbuch führen sollte. Den unteren an Eiche meine ich mir als zweifarbigen Knorpelporling gemerkt zu haben, aber was war nochmal das Nadelholz-Pendant am Kiefernstamm :shy:?
    -> Skeletocutis amorpha (Orangeporiger Knorpelporling), danke Ingo :)


    4. Bei Nadelholz und blutend nach Kneifen kann man Stereum sanguinolentum behaupten, richtig? (abgesegnet)


    5. So, nochmal nachgelesen, diese Ingo-Pilze vergesse ich jetzt nicht mehr ;) Ein Rasen auf einem Buchenanschnitt. Wenn man die Lupe benutzt, winzige Becherchen! Winziger als ein Asco-Becher-Rasen daneben, aber diese hier sind Basidiomyceten.
    Erst der Rasen mit Schnecke als Größenvergleich, dann Ausschnitt aus dem Bild: Merismodes, Haarschüsselrasen. OK, fast zumindest ;) Merismodes ist laut Ingo dunkler behaart bei heller Fruchtschicht, was hier andersrum ist. Umso besser, als Hinweis worauf zu achten ist :thumbup:


    Und Abends durften wir noch mit Pablo mikroskopieren :) Weil ich sehen wollte, wie quer bzw. längs septierte Basidien aussehen (Auriculariales versus Tremellales). Pablo, als was hast Du jetzt Leas pelzigen Bodenpilzklumpen mit den eigenartigen Zystiden abgestepelt?


    Das war auf jeden Fall ein jederzeit-wieder-Treffen, Ihr Lieben :thumbup::thumbup:

  • Wow, wie toll ist das denn ? :sun:


    Kuschel, Wolfgang Prüfert ( wir hätten Dich auch so erkannt, ohne Nachnamen unter der Antwort :cool: ), herzlichen Dank für Deinen Hinweis ! Ja, nicht nur als Zaungast hier wäre toll. :sun:
    Das schreibe ich natürlich im Bewusstsein, das (Frei-) Zeit leider Mangelware ist.


    Verena, toll ergänzt ! :sun: Danke !


    Sicher wird sich auch noch Pablo zur Thematik melden und kompetent ergänzen.


    Liebe Grüße an alle Teilnehmer, Kommentierer, Ergänzer, Fachkundige, eben an Euch !


    Markus

  • @ Verena
    stimmt! Jederzeit gerne wieder, hat viel Spaß gemacht. Tolle Bilder!
    (Schau mal bei Dir nach, ich bephürchte, bei Dir ist der m-Gnolm)


    juliane
    mangels guter Kamera kann ich nur Landschaphtsbilder und Unphug einstellen, das aber ganz gut!


    Tuppie
    Toll, Dein ph-Gnolm!!
    Pssst, er schläpht schon seelig auph unserem Sopha...

    Liebe Grüße
    Claudi


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    Einmal editiert, zuletzt von Claudi W ()

  • Hallo Verena!

    Zitat


    ......aber was war nochmal das Nadelholz-Pendant am Kiefernstamm


    Skeletocutis amorpha (Orangeporiger Knorpelporling);


    Zitat


    4. Bei Nadelholz und blutend nach Kneifen kann man Stereum sanguinolentum behaupten, richtig?


    Richtig.


    Zitat


    Wenn man die Lupe benutzt, winzige Becherchen! Winziger als ein Asco-Becher-Rasen daneben, aber diese hier sind Basidiomyceten.


    Das ist was besseres: bei Merismodes sind die Farben von Fruchtschicht und Haaren umgedreht:
    http://www.helotiales.nl/engli…erismodes%20anomalus.html


    Vielleicht ist es sowas?
    http://www.irishlichens.ie/pages-fungi/f-91.html


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

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    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Herrlicher Thread! :sun:


    Herrliche Fotos und herrlich gelacht....allen vielen Dank.

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Ich kann mich nur anschließen, einfach rundum genial(auch der gnolm!) .Der arme Pilz,der nach dem Kneifen blutet,das sieht voll fies aus. Den möchte ich auch mal finden, soll ja nicht soo selten sein,aber bisher konnte ich ihn noch nicht entdecken

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Etwas spät melde ich mich hier, die letzten Tage waren etwas zu stressig für's Forum.
    Umso mehr freut es mich, die schönen Bilder sehen zu dürfen und die Beiträge dazu zu lesen.
    Das hat echt Spaß gemacht mit euch allen, trotz Wind und gelegentlichem Regen.


    Übrigens: Der Ph - Gnolm kann nicht nur ganz ausgezeichnet Rechtschreibung, siondern ist auch verantwortlich für saure Böden.


    Dazu dient so ein Thread ja auch immer ein wenig der Aufbereitung und Diskussion der Funde, weil im Eifer des Gefechts ja immer mal was durcheinandergeht. Ist eben so, in der Nachbetrachtung kann man dann ja alles zurechtrücken.


    Das mit den Stielbovisten hat Wolfgang schon übernommen, danke dafür! :thumbup:
    Dann werde ich aus den Funden vom Gewimperten auch mal "Tulostoma fimbriatum s.l." machen, daß sich da mehrere Arten evrstecken, war mir gar nicht bewusst. Unterschieden hatte ich die bislang schon am gewimperten (nicht zylindrischen!) Peristom, der Größe und der weißlichen Peridie erstmal makroskopisch, was anderes kam mir bei den warzigen, rundlichen Sporen dann auch später nie in den Sinn.
    Bei Tulostoma brumale (Zitzen - Stielbovist) und Tulostoma melanocyclum (Schwarzbehöfter Stielbovist) ist es nicht ganz so einfach, weil eben beide Arten ein zylindrisches Peristom haben, bei beiden gibt es darum auch einen dunklen Hof. Bei T. melanocyclum ist der freilich ausgeprägter und dunkler.
    Glückliche Fügung: In meiner Gegend (Dünenlandschaften um Mannheim) scheint T. melanocyclum immer einen rötlichbraunen Stiel zu haben. Jedenfalls hat es sich bislang immer mikroskopisch bestätigt (in den Portraits nachzulesen; Septen der Capillitiumhyphen, Inkrustierung mit Kristallen, kleiner Unterschied in der Sporengröße).
    Aus anderen gegenden in Deutschland sind mir aber sehr wohl Bilder von T. melanocyclum mit grauweißem oder bräunlichem Stiel bekannt.
    Dennoch habe ich mir einfach mal erlaubt, die beiden an bekanntem Standort dort makroskopisch anzusprechen. ;)


    Beim ersten Pilz im Startbeitrag muss ich auch was zurechtrücken:
    Das ist nicht octospora neerlandica, sondern >Lamprospora tortulae-ruralis<.
    Gut möglich, daß ich da was Falsches erzählt habe.
    Aber beide Arten wachsen an Drehzahnmoos und Octospora neerlandica ist mir auf einer Sanddüne an einer anderen Stelle (südlich von Mannheim) ja auch schon begegnet: >Link<.
    Den können wir beim nächsten Mal angucken.
    Auch hier habe ich nichts mitgenommen. Ich denke aber daß es schon ein großer Zufall wäre, wenn an genau der selben Stelle nun eine andere Art auftaucht, als die von vor Weihnachten.


    Aber nun irritiert mich der vermeintliche Haarschüsselrasen. Denn - um das mal weiterzuspinnen - den habe ich auch nicht mitgenommen.
    Irgendwie war ich mir ziemlich sicher, daß der Merismodes heißen muss (oder meinetwegen auch Cyphellopsis), welche der beiden Arten müsste ich da gar nicht wissen. An ein Hängeröhrchen der Gattung Henningsomyces glaube ich nicht, die sollten nicht an Rotbuche wachsen und auch etwas größer werden, oder?
    Phaeosolenia densa (Braunspor - Hängeröhrchen) kenne ich, das gehört an Pappel und sieht anders aus.
    Die einzelnen "Becherchen" hatten hier eine ungefähre Größe von unter 0,5mm im Durchmesser. Also beim angucken sieht's erstmal nur wie eine fein rauhe, dünne, graue Schicht aus.
    Die ebenfalls dort wachsenden Neodasyscypha cerina (Wachsgelben Fleckenhaarbecherchen, hat jemand von denen ein Bild?) sind ja zB sehr viel größer.
    Wie nun die Farbverteilung (Außenseite vs. Scheibe) einzuordnen ist, das kann ich nicht sagen. Aber ein Bildchen der vermeintlichen Merismodes habe ich noch:


    Bei den Schichtpilzen seid ihr euch ja alle so sicher, daß das Stereum insignitum / ostrea ist.
    Ich nicht. ;)
    Zumindest nicht bei allen. Ich kann mich erinnern, in dem Gebiet auch schon an Rotbuche solche mit schön und deutlich giulbenden Unterseiten gefunden zu haben.
    Aber zumindest der hier, vom Anfang der Tour:

    Ist ganz sicher Stereum insignitum (Prächtiger Schichtpilz).
    Eine Acanthohyphidie habe ich mal eingekreist:

    Für die anderen Kollektionen übernehme ich keine Garantie, ob sich nicht doch irgendwo auch mal Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) dazwischen geschlichen hat.


    Tja, dann war da dieser komische, weißlichgraue Belag neben dem Kieferstumpf auf Sand in einer dunklen Kiefernschonung.
    Den hätte ich fast schon als Frage eingestellt, weil manchmal ist man wie vernagelt und kommt nicht auf das Naheliegendste.
    Vor Ort habe ich keine Bilder, darum eine "Studioaufnahme":

    ...und das, was ihn innen so beonders macht:




    Riesige, aus dem Subhymenium entspringende, dickwandige Zystiden (dickwandig = Lamprozystiden), meist annähernd Pfriemförmig und stark inkrustiert, dazu viersporige Basidien und eher kleine, schmalelliptische Sporen...
    ...dabei hätte man schon makroskopisch auf Phlebiopsis gigantea (Großer Zystiden - Kammpilz) kommen können.
    Auch wenn ich den nie neben dem Substrat habe rumkriechen sehen, aber die feste, wachsartige Konsistenz, die Farben und die unregelmäßig warzige Oberfläche sind ansich typisch.


    Ein paar mehr Pilze in Kurzvorstellung gibt's morgen noch, für Verena habe ich mir auch extra noch mal Tremella mesenterica angeschaut. ;)


    Nur den noch:

    Übrigens soll Rotbuche nicht das Standardsubstrat sein. Interessant auch deswegen, weil der in dem Waldstück ja auch genug Kiefernstämme hätte haben können.


    Und noch kurz an Wolfgang:

    Zitat


    @Pablo: ich würde Dich gern mal kennenlernen - vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit in meiner oder Deiner Sandkiste, oder Du kommst an die Nahe für Wiesenpilze - eine Einladung solltest Du bekommen haben...


    Natürlich, das ist bei mir eingegangen. Momentan überlege ich, wie ich das in meinen Jahresplan noch integriert bekomme.
    gerne können wir uns auch so mal treffen, am besten im Frühjahr oder im herbst, im Sommer sind diese speziellen Gebiete wenig ergiebig. Und dann tut man gut daran, den empfindlichen Boden gar nicht weiter zu belasten.
    Wenn sich hier die Frühjahrslorcheln (und andere Arten) zeigen, bekommst du bescheid.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Da wären noch die restlichen Pilze.
    01: Tremella mesenterica = Goldgelber Zitterling
    Den wollte Verena wohl noch sehen, hatten wir zwar am Samstag abend schon zusammen angeguckt, aber ich habe mal noch ein paar Bilder gemacht. Kann nicht schaden.
    Die wuchsen in einer Eichenschonung sehr zahlreich an allerlei ansitzenden, toten ästen, manche freilich auch abgefallen, der Wirtspilz war in der meisten Fällen Peniophora quercina (Eichen - Zystidenrindenpilz).

    Was bei den Tremellales eben interessant ist, sind die längsseptierten "Phragmobasidien". Diese Basidien teilen sich in vier Partitionen, aus jeder wächst im Idealfall ein ellenlanges Sterigmum mit einer Sporen am Ende.
    Wenn man so eine Basidie von oben anguckt, zeigt sich diese septierung als Kreuz:

    Nur sieht man so eben keine Sterigmen.
    Dazu muss man die Basidien von der Seite erwischen, nur sieht man dann natürlich kein Kreuz mehr, sondern nur noch einen Strich.


    Die Fruchtkörper durchlaufen übrigens ein Konidienstadium, in dem es noch keine Basidien gibt. Die pigmentierten Hyphen schnüren dabei aber reichlich gelborange pigmentierte Konidiensporen ab, die solchen Fruchtkörpern ein knallig gefärbtes Aussehen verleihen.
    Fertile Basidiosporen sehen dann allerdings so aus:



    02: Ceriporiopsis gilvescens = Fleckender Harzporling
    Ziemlich am Anfang der Tour hatte ich einen rosalichen, resupinaten Porling an einem Buchenstamm eingepackt.
    Das war der hier:

    Etwas näher ran:

    Hier gibt es eine ganze Reihe sehr ähnlicher Arten aus unterschiedlichen Gattungen. Der Schönfarbige Resupinatporling (Junghuhnia nitida) sollte nicht so dick werden und auch etwas feinere Poren haben. Er unterscheidet sich auch durch andere Zystiden.
    Der Fleischfarbene Spaltporling (Schizopora flavipora) kann genauso aussehen, hat aber anders geformte Sporen und einen etwas anderen Aufbau der Fruchtschicht.
    Außerdem wäre Schizopora pseudodimitisch, hat also im Subikulum dickwandige Hyphen. Junghuhnia ist sogar "richtig" dimitisch, hätte also neben den dünnwandigen generativen Hyphen auch dickwandige Skeletthyphen.
    Hier gibt es auch im Subikulum nur dünnwandige Hyphen, diese mit Schnallen an den Septen.
    Ceriporia ist eine Gattung ganz ohne Schnallen, also muss man bei Ceriporiopsis suchen.
    Da gibt es mit Ceriporiopsis gilvescens und Ceriporiopsis pseudogilvescens (resinascens) zwei sehr ähnliche Arten. Die Sporen von C. pseudogilvescens werden aber bis 3 µm breit, das ist hier nicht der Fall:

    Wichtig sind übrigens auch die Hyphenenden im Bereich der Porenmündungen. Diese sind mit feinen, stäbchenförmigen Kristallen besetzt:

    Bei Schizopora wären diese Hyphenenden anders inkrustiert und teils mit Tröpfchen gefüllt.
    Interessanterweise sind diese Kristalle auch im Subhymenium um manche Hyphen angeordnet, und dort auch sehr viel kräftiger und größer als an den Hyphenenden. Das sieht dann so aus:

    Und näher dran:

    Das hat mich ziemlich irritiert, weil ich in der Literatur dazu nichts finde. Ich vermutete eigentlich Zystiden, aber da ist nichts außer normalen, dünnwandigen Hyphen, um die sich diese Kristalle gruppieren.


    03: Peniophora incarnata = Fleischroter Zystidenrindenpilz

    Hier an einem Prunus - Gewächs an einem abgestorbenen Stämmchen.
    Die Art ist im Grunde schon makroskopisch ansprechbar, sieht aber hübsch aus innen.
    Als da wären nämlich zwei Arten von Zystiden. Einmal spindelige, dickwandige, sog. Lamprozystiden (im Bild links) und zylindrische, lange Zystiden, die mit sehr vielen Tröpfchen gefüllt sind. Das wären sogenannte Gloeozystiden:

    Zum Vergleich noch eine Basidie mit Sporen neben Gloeozystiden:


    04: Vuilleminia comedens = Gemeiner Rindensprenger
    An Eiche:

    Von nahem:

    Dieser hier ist schon ziemlich dick geraten (teilweise kaum unter 1mm), die Beläge können auch hauchdünn sein. Makroskopisch kann man bei dem typischen Wachstum unter der Rinde hervorbrefchend und an Eiche schon von dieser Art ausgehen. Andere Arten hätten ein etwas anderes Aussehen oder würden an anderen Substraten auftreten.
    Dieser Pilz zeigt gar keine Zystiden, aber dafür ziemlich große, teils "allantoide" (würstchenförmig gebogene) Sporen:


    05: Myxomphalina maura = Dunkler Kohlennabeling
    Ihr erinnert euch sicher an diese seltsamen Lamellenpilze im Sandkasten unter Kiefern:

    Das ist echt eine Überraschung. Ich hatte mit Trichterlingen gerechnet. Aber am näcshten tag rochen die Pilze im Döschen spermatisch, das kann keine Art der Gattung. Ein Rißpilz ist es aber dennoch nicht.
    Da hatte ich erstmal keinen Plan, Kohlennabelinge habe ich noch nicht gefunden und Bilder im Netz zeigen in der Mehrzahl sehr viel dunklere Pilze.
    Allerdings ist auch die Erscheinungszeit sehr ungewöhnlich, was vielleicht ein Grund für die untypische Färbung sein kann.
    Nun soll Myxomphalina aber amyloide Sporen haben, also Sporen, die mit einer Iodlösung blau werden. Das ist nicht immer einfach zu sehen, hier geht es makroskopisch fast besser als mikroskopisch:

    Mikroskopisch habe ich dann etwas rumgespielt, dann sieht das so aus:

    Und die Sporen selbst in groß sehen dann so aus:

    Die sitzen an viersporigen Basidien:

    Und an den lamellenschneiden finden sich dazu noch recht unterschiedlich geformte Zystiden:

    Die sollten eigentlich etwas regelmäßiger aussehen, aber auch hier kann das eine Auswirkung der späten Erscheinungszeit und des ungünstigen Wetters sein.


    Womit erstmal alles durch wäre.
    Jetzt könnten wir wieder losziehen, ich brauche neues Zeug zum Angucken. :)



    LG, pablo.

  • Womit erstmal alles durch wäre.
    Jetzt könnten wir wieder losziehen, ich brauche neues Zeug zum Angucken. :)


    LG, pablo.


    Hallo zusammen, hallo Pablo,


    also ich bin noch lange nicht durch, mit den Hinweisen von Wolfgang und Dir. :D
    Aber irgendwie sitzt der Jäger und Entdecker zu tief in mir.
    In meiner Freizeit brauche ich Bewegung und Tatendrang, da kann ich nicht auch noch am Schreibtisch und Mikro sitzen. Geht echt nicht.


    Ich schlage dann mal Schwäbische Wacholderheiden und Albgemörch vor. :D:D:D


    Liebe Grüße @ all !


    Markus

  • Boah, Pablo, die längs septierten Basidien hast Du ja super abgelichtet! Sieht alles genau so aus wie in Prof. Oberwinklers Tafelbild :) Neben dem Konidienstadium sollen die Tremellales ja auch wie Hefen knospen können (kurz nachdem sie mal Spore waren und noch lange nicht ans Pilze fressen denken).
    Die Querseptierung beim Judasohr und Gezonten Ohrlappenpilz hatten wir ja auch schön gesehen. Vor allem bei den Auriculariales ergaben sich deshalb diese ellenlangen Sterigmen, um die Sporen an die Unterseite zu packen. Mann, ich will das alles sehen, stelle mir auch bald ein Mikro hin!


    Und dass die Zystidenrindenpilze (wie die Schichtpilze) Täublingsartige sind, glaubt man nach Deiner Doku auch :thumbup:


    Schade, den Asco-Becherchen-Rasen habe ich nicht auf Bild. Werde aber wohl nicht mehr so einfach an Baumscheiben vorbei gehen können ohne nach Becherchen zu gucken ;)


    Wir hätten noch die beiden Rötenden Blätterwirrlinge nebeneinander abbilden können! Hatten wir ja beide in der Hand: Daedaleopsis confragosa mit dem "porigen Labyrinth" und tricolor mit fast schon Lamellen und hübscherer Hut-Zonierung.


    Will wieder mit Euch losziehen, neues Zeug sammeln und kennenlernen :)

  • Hallo Pablo,


    mit der Myxomphalina hast Du echt einen coolen Treffer gelandet. Antonin&Noordeloos bilden ihn genauso hell ab wie bei Dir. Ich denke, ich hab' den im Mainzer Sand auch schon gesehen, aber als "Trichterling-kriegst-Du-eh-nicht-raus" nicht beachtet.


    Laut Literatur soll die Art zwei witzige Bestimmungsmerkmale im Feld haben:
    - Die Huthaut lässt sich komplett als durchsichtiger Film abziehen
    - beim langsamen Zerreißen des Hutes soll der Riss immer eine Lamelle der Länge nach spalten


    Würde mich interessieren, ob Deine Pilzchen diesen Regeln der Gewaltanwendung gehorchen.



    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Fein, fein!
    Dann gehts also spätestens im Frühjahr auf der Alb weiter. ;)
    Du hast schon recht, Markus: Mit der Mikroskopiererei ist das schon so was wie echte Schreibtischarbeit. Aber es hält sich noch in Grenzen. Ein bissel Zeug habe ich dann auch beiseite gelegt, eigentlich wollte ich noch ein paar schöne Exidia - Aufnahmen machen und Verenas Trompetenschnitzlinge aufarbeiten, das habe ich dann aber doch gelassen.
    Wenn noch irgendwelche Unklarheiten auftreten: Raus damit. Das kriegen wir geklärt.


    Zitat


    Schade, den Asco-Becherchen-Rasen habe ich nicht auf Bild. Werde aber wohl nicht mehr so einfach an Baumscheiben vorbei gehen können ohne nach Becherchen zu gucken
    [


    Ist aber kein Asco. Sowohl Haarschüsselrasen als auch Hängeröhrchen sind Ständerpilze. Grob zusammengefasst unter dem Begriff "Cyphelloide", auch wenn das keine botanisch korrekte Einordnung ist. Da kommen noch allerhand andere dazu, Hautscheibchen und so, das sind alles Basidio - "Becherchen". ;)
    Oder meintest du die Neodasyscypha? Dann passt das, das wäre ein Asco.
    Hier ein Bild von Neodasyscypha cerina vom letzten Jahr:

    Dann hätten wir den auch beisammen. Ich glaube, das war sogar der selbe Fundort.


    Aber an was erkennst du nun bei Peniophora die Russulales - Verwandschaft? Die Sporen sehen doch ganz anders aus und solche Zystiden gibts doch bei Russula und Lactarius auch nicht?
    Leider habe ich kein Bild von den Hyphen im Subikulum gemacht, das wäre interessanter gewesen: Die sind teils schon ziemlich kurz und fast kugelig.


    Zitat


    Laut Literatur soll die Art zwei witzige Bestimmungsmerkmale im Feld haben:
    - Die Huthaut lässt sich komplett als durchsichtiger Film abziehen
    - beim langsamen Zerreißen des Hutes soll der Riss immer eine Lamelle der Länge nach spalten


    Eieieiei...
    Das hätten wir mal austesten sollen. Nur hatte ich keine ahnung, daß darauf zu achten wäre.
    Eigentlich gin es mir ja wie dir: "Kriegst-du-eh-nicht-raus-Trichterling".
    Aber irgendeinen lamellenpilz muss man ja immer mitnehmen.
    Gut, daß es der hier war.
    Immerhin: Beim Präparieren ist mir schon aufgefallen, daß die Huthaut gelatinös ist und irgendwie abziehbar.
    Weitere Tests müssen bei Gelegenheit folgen: Ich weiß wo der wohnt, der begegnet mir wieder.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    jawohl, ich meinte die Neodasyscypha, weil Du in Beitrag #41 frugst, ob die jemand fotografiert hätte und Du uns vor Ort zum Staunen gebracht hattest, dass die sogar größer seien als die Haarschüssel-Becherchen ;)


    Du hast bei Peniophora die Gloeozystiden dargestellt! Ich weiß nicht, welche Ordnungen noch ein Gleozystidialsystem haben, aber bei Prof. Oberwinkler war das eines von drei Mikromerkmalen für Russulales. Neben dem amyloiden Sporenornament und den Sphärozystiden, letztere allerdings nur bei den spröden (!) Gattungen Russula und Lactarius.


    Seit heute habe ich übrigens auch ein Mikroskop :):)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, verena!


    Ah, jetzt. Na klar, dann stimmt's ja alles.
    Gloeozystiden gibt es bei einigen Cortis und Porlingen. Auch bei Saftporlingen (Oligoporus s.l.) zb. Ob das auch Russulales sind? :/


    Momentan bin ich ja überhaupt froh, wenn ich irgendwas irgendwie bestimmen kann. Die Verwandschaftsverhältnisse werden umso spannender, je mahr man sich mit einer bestimmten Gruppe auseinandersetzt.



    LG, pablo.

  • Momentan bin ich ja überhaupt froh, wenn ich irgendwas irgendwie bestimmen kann. Die Verwandschaftsverhältnisse werden umso spannender, je mahr man sich mit einer bestimmten Gruppe auseinandersetzt.


    Das ist ja lustig, ich glaube ich zäume das Pferd genau anders herum auf :D
    Ich habe im ersten Jahr verucht, ein möglichst großes Repertoire der häufigsten Bilderbuch-Pilze zu finden und makroskopisch in Gattungen zu sortieren. Bringt ja nichts, wenn ich am Schreibtisch einen bestimmten Risspilz bis in die Molekulargenetik durchkaue, aber im Feld keinen Perlpilz erkenne ;)
    Aber jetzt -immerhin schon 3. Semester 8|- wird klar, dass man Pilze nur mikroskopisch ansatzweise verstehen kann. Egal was für Fruchtkörpertypen ausgebildet werden; die unterschiedlichen Strategien wie man Sporen verteilt ist in jeder Ordnung erstaunlich konvergent abgelaufen!


    Deshalb hat mich die Oberwinkler-Vorlesung so begeistert, genau mein Zugang. Erst wissen, was eine Ordnung/Gattung spezifisches macht. Dann sich irgendein Beispiel sammeln und live in echt angucken (so wie wir mit Judasohr vs. Tremella). Staunen und sich freuen, dass das wirklich so ist. Später irgendwas anderes aus der Ordnung finden, gleiche Merkmale feststellen, ein beglückendes Aha-Erlebnis haben und mit der Zeit die Lücken mit beliebig vielen Einzelarten füllen :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Verena!


    Das ist schon richtig. Irgendwann kommt man rein makroskopisch nicht mehr weiter. Und dann wird eben genau das relevant, was du meinst.
    Aber daneben kann (und muss) man schon sehr viel makroskopisch machen.
    Es ist durchaus hilfreich, wenn man schon im Feld unterscheiden kann, ob man einen Rißpilz oder einen Gürtelfuß vor sich hat. So als Beispiel.
    Zudem gibt es dann auch Gattungen, wo eine Artbestimmung ohne gute makroskopische Einschätzung gar nicht möglich ist. Boletus zB ist so ein Fall. Trametes ein weiterer. Und in vielen aneren Bereichen ist es eine Kombination. Trichterlinge, Rißpilze, Schleierlinge... Artbestimmungen sind da nur möglich, wenn man neben den mikroskopischen auch sehr exakt die makroskopischen Merkmale beurteilt. Womit nicht (nur) der Bildvergleich gemeint ist, sondern das Verstehen der Beschreibungen, das Erkennen von Merkmalen und die Erfahrung, diese beurteilen zu können.
    Interessant in dem Zusammenhang ist die Myxomphalina, die wir gefunden haben. Mit den von Wolfgang genannten makroskopischen Merkmalen (abziehbare Huthaut, Lamellen reißen längs auf, wenn man den Hut zerrupft) und den anderen Merkmalen (auch die amyloiden Sporen sind ja makroskopisch zu erkennen), sollte die Art im Grunde schon im Feld bestimmbar sein. Wenn man sie eben kennt und auch weiß. in welcher Ecke man zu suchen hat und was es noch an ähnlichen Arten in welchen Gattungen gibt.



    LG, pablo.