Eure Zubereitungsart um den spezifischen Pilzgeschmack zu erfahren

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thys.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte meine Pilzsammelspektrum erweiteren.


    Meist geht man ja in den Wald und sammelt was man kennt und schnibbelt am
    Schluss alles zusammen. Die Mischung schmeckt ja eiglt. am besten.


    Mich würde trotzdem interessieren, wie ihr die Pilze zubereiten würdet, wenn
    ihr ermitteln wollt, wie genau ein bestimmter (noch unbekannter) Pilz schmeckt und
    ihr diesen dann zukünftig dauerhaft mitnehmen wollt.


    Roh, mit Ei oder einfach nur gebraten mit Salz?


    Würde mich auf eure Vorschläge freuen.


    VG

  • von Pilz zu Pilz verschieden.
    Die meisten kann man am Besten probieren wenn man sie nur mit wenig Salz in einem neutralen Öl ganz sanft brät.
    Bei Röhrlingen tendiere ich eher dazu diese zu trocknen und daraus dann einen Fond (ebenfalls nur mit wenig Salz gewürzt) zu kochen, so kitzelt man eine ganze Menge Geschmack da raus.



    Bei Zubereitungen die dann auch auf dem Tisch landen sollen kann man den Pilzgeschmack hervorragend mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen unterstützen, hervorheben, abrunden.
    An jedes Pilzgericht gehören für mich Salz, wenig Pfeffer, und Muskatnuss.
    Ebenfalls gut passen Senfsaat, Lorbeerblatt und vorsichtig eingesetzt etwas Piment.
    Experimente mit Curry, Cardamom und Koriandersaat können sich lohnen.


    Was Kräuter angeht verwende ich zu Pilzen sehr gerne Thymian, Schnittlauch, Petersilie, Estragon, Basilikum und in homöopatischer Dosis gerne Salbei.
    Vor allem Thymian bringt jede Pilzrahmsuppe richtig nach vorne, einfach einen kleinen Zweig mitkochen und vor dem servieren wieder entfernen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    du stellst hier eine sehr gefährliche Anfrage. Unbekannte Pilze werden NICHT gegessen, sondern dem PSV vorgelegt!!! Alles andere ist Russisch-Roulette.


    Wenn du aber wissen willst, wie ich den Geschmack von eindeutig essbaren/Speisepilzen einschätze; so lautet die Antwort einfach in Butter braten und mit etwas Salz abschmecken.


    So hast du kannst du den Geschmack am besten einschätzen. Setzt natürlich vorraus, dass du die Fruchtkörper einer Art auch in entsprechenden Mengen findest.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Roh?, na manche Pilze sind roh giftig. Ach das wäre eigentlich auch noch mal ein Thema.


    Ich bereite Testpilze stets auf die gleiche Weise zu: Geschmort in ein wenig Butter- nur mit etwas Salz- ohne Kräuter, ohne Zwiebeln, ohne Ei


    Ich habe dafür auch mehrere Mini!pfännchen, damit ich kleine Mengen nicht in einer großen Pfanne mit dem Mikroskop wiederfinden muß.:D und auch sonst zu kleine Mengen von Pilzen werden in großen Pfannen nichts.


    Meine ersten Minipfännchen habe ich mir extra für sowas aus den Vereinigten arabischen Emiraten mitgebracht, aber mittlerweile ist sowas auch in Deutschland zu bekommen. Diese Pfännchen sind nur handtellergroß, kleiner als die Herdplatte (Energieverschwendung, aber was solls?) und ich habe mehrere davon, manchmal mehr Pfännchen als Herdplatten:D.


    Aber bedenke dabei auch, daß es Pilze gibt, die als Einzelpilz echt nichts taugen, aber sich trotzdem in einem Mischgericht hervorragend machen.


    Ich mache es im Moment so, daß ich bei niedrigem Pilzaufkommen und Hunger auf Frischpilze noch einiges mitnehme, aber in der Hochsaison mit Massen an Pilzen und Pilzsammelzeit nur noch das beste.


    Aber wirklich mit den kleinen Pfännchen- das klappt bestens, um einzelne Pilze (auch wenn es nur einzelne sind) isoliert auf ihren Geschmack zu testen. Manchmal komme ich schon, aber auch nur fast (nicht wirklich) mit den ganzen Pfännchen fast durcheinander, weil dann schon mal 4 oder mehr Pfännchen auf dem Tisch stehen, die alle einzeln verkostet werden wollen.
    Meine Tochter hat jetzt schon mittlerweile ein extra Pilzgourmetbuch angelegt, wo jeder getestete Pilz seinen extra Platz hat, strikt mit Punktebewertung und noch ein paar Zusatznotizen. Weil ehrlich, wir würden sonst den Überblick verlieren.
    Tückisch wird das ganze aber mit nicht genau bestimmten Pilzen (manche häufigen Täublinge- ehrlich ich bin mir da oft gar nicht 100 % sicher- nur, weiß ich ,daß ungiftig: die haben dann schon seltsame Gourmetplätze.


    Aber seit letzten Herbst ist der neue Lieblingspilz meiner Tochter der Frauentäubling- immerhin einer, den wir sicher bestimmt haben :shy:, und ganz komisch meine Tochter findet von denen 98%- ich weiß immer noch nicht, wie sie das macht.

  • Aaaalso:
    Wenn ich einen Pilz sicher bestimmt habe, mit PSV, Pilzwanderung mit Führung o. Ä. dann brate ich ihn geputz (natürlich) in etwas Butter an, anschließend würze ich mit einer Prise Salz und probiere. Punkt.


  • Na, Stefan, ich gehe mal davon aus, daß Huldioho das wohl weiß, und seine Frage insofern nur unglücklich formuliert hat, ich denke, es war sicher so gemeint, daß halt kulinarisch unbekannte Pilze gemeint sind, und da wir(meine Tochter und ich) halt genau vor diesem Problem:shy: endlich auch stehen- man entwickelt sich ja pilztechnisch gesehen weiter, auch wenn man u.U. noch weit vom PSV entfernt ist, ja dann stellt sich halt irgendwann genau diese Frage .
    Und ja auch wir sind im Moment genau an diesen Punkt gekommen, Pilze einzeln zu bewerten, nicht mehr alles irgendwie schmeckende mitzunehmen, sondern auszuwählen und auch! manches einfach stehenzulassen, weil es gute Pilze halt im Überfluß gibt.


    Irgendwann erweitert man sein Spektrum und ja, man wird immmer wählerischer, aber da halt auch bei Pilzen Geschmäcker bekanntlich differieren (beide: meine Tochter und ich sehen z.B. den Elfenbeinschneckling als ungenießbar an, aber komischerweise aus ganz anderen Gründen- bei mir ist es die schleimigwe Konsistenz des Gerichtes, bei meiner Tochter der Geschmack, den ICH als gar nicht übel ansehe) ´, muß jeder da seine eigenenen Erfahrungen; Bewertungen machen und genau darauf zielt m.E. diese Frage.


    Ach noch was Tuppie und andere, ich habe außer in mein ganz frühen Jugend nie eine Pilzwanderung mit einem PSV mitgemacht(ging ich da überhaupt schon in die Schule?) Das sind frühe Kindheitserinnerungen, die mich aber doch irgendwie geprägt haben. Danach habe ich über viele Jahre mein Spektrum echt nur über Pilzbücher erweitert, einmal in meiner Studienzeit eine Pilzwanderung mitgemacht, um zu lernen (mir fehlten zu viel Kenntnisse) aber die Kenntnisse des Führers und mir: ungefähr Gleichstand - ehrlich ich lüge nicht. War aber trotzdem eine nette Pilzwanderung und wir hatten viel Spaß miteinander (die armen anderen), aber irgendwie war unser Wissen absoluter Gleichstand: er bekam keinen einzigen Pilz bestimmt, den ich nicht bestimmt bekam, und umgekehrt genauso.
    Wir haben so viel miteinander gelacht, daß wir eigentlich hätten in Kontakt bleiben sollen, aber wie das Leben so spielt.
    Dann blieb ich viele Jahre ungefähr auf dem gleichen Stand, entwickelte mich nicht weiter. Dann kam das Internet: Und ja seitdem habe ich mich weiterentwickelt - ohne je einen PSV begegnet zu sein- ja die sind hier dünn gesäht. Pilzwanderungen?, was ist das? Ich WEISS, was ich kann und , was ich NICHT kann und Ihr könnt mir glauben, ich habe meine Vorsicht NIE abgelegt und ja, ich kenne sicher auch einige Pilze nicht, die Standard und sehr häufig sind.Meine speziellen Kenntnisse könnten unüblich sein, weil ich kein System habe; NIE einen PSV sehe, aber ich bin und bleibe vorsichtig und ich bin mir meiner Verantwortung gegenüber ANDEREN; die mich fragen, voll bewußt. Lieber stehe ich als Idiot da, als eine falsche fatale Auskunft zu geben.



  • Du stellst hier eine sehr gefährliche Anfrage. Unbekannte Pilze werden NICHT gegessen, sondern dem PSV vorgelegt!!! Alles andere ist Russisch-Roulette.


    Stefan hat natürlich recht, was unbekannte Pilze betrifft!
    Aber du meintest wohl einen sicher bestimmten Speisepilz, der dir hinsichtlich seines Speisewertes unbekannt ist! ;)


    Den brate ich mit etwas Butter (nichts anderes kommt bei mir in die Pfanne!) und ein paar Zwiebelwürfeln (als Geschmacksverstärker) an.
    So kannst du am besten sein spezifisches Aroma kennenlernen.
    Etwas Salz / Pfeffer darf natürlich auch sein.


    LG und viel Spaß beim Experimentieren.


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Safran,


    das hab ich mir schon so gedacht; bloß bei Newbies bin ich immer etwas vorsichtig, was das angeht. Da schadet eine etwas drastischere Formulierung nicht. Es gibt ja auch Dritte, die das lesen und misverstehen können...


    Ich hab letztes Jahr auch "unbekannte" Pilze, bzw. Pilze, von denen ich immer nur 1-2 Exemplare fand mal als Reingericht gekostet; nur mit Butter, Salz und Pfeffer gebraten; Zwiebel verändert den Eigengeschmack der Pilze. Bei einem richtigen Pilzgericht (wenn ich den Eigengeschmack der Pizlart als lecker klassifiziert habe), mach ich das genau so wie Nobi. In Butter oder Öl mit Zwiebeln braten und mit Salz/Pfeffer abschmecken.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ich kann euch beruhigen. Natürlich habe ich nur "kulinarisch unbekannte" Pilze gemeint. :thumbup:


    Vielen Dank schon mal für die zahlreichen Antworten. Es sind sehr viel gute
    Tipps dabei. Es zeigt mir auch, dass ich mit meinem Anliegen nicht ganz allein bin.


    Zitat
    Zitat

    Meist geht man ja in den Wald und sammelt was man kennt und schnibbelt am Schluss alles zusammen. Die Mischung schmeckt ja eiglt. am besten.


    Das wiederum ist falsch!
    Es gibt viele Pilze, die nur im Reingericht ihr spezielles Aroma entfalten.
    Z.B. Morcheln, Pfifferlinge, Violette Rötelritterlinge, Austernseitlinge, Raslinge, Stockschwämmchen, Maipilze, Totentrompeten, Schopftintlinge und viele mehr!


    Diese Pilze werde ich mir merken und sie auf jeden Fall isoliert zubereiten.


    Zitat

    Meine Tochter hat jetzt schon mittlerweile ein extra Pilzgourmetbuch angelegt, wo jeder getestete Pilz seinen extra Platz hat, strikt mit Punktebewertung und noch ein paar Zusatznotizen. Weil ehrlich, wir würden sonst den Überblick verlieren.


    Ich denke, es ist sicherlich sinnvoll sich so ein Pilzgeschmacksbuch zu erstellen.


    Zitat

    Roh?, na manche Pilze sind roh giftig. Ach das wäre eigentlich auch noch mal ein Thema.


    Das lässt sich ja rausfinden, welche Pilze roh giftig sind. Ich habe schon von
    Pilzliebhabern gehört, die Steinpilze z.B. am liebsten als rohen Salat essen.
    Zugegebenermaßen bin ich kein Fan von rohen Pilzen und habe dieses Möglichkeit
    auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Ein Geschmacksprobe zur Bestimmung
    kann manchmal jedoch ganz interessant sein.



    Wie weit geht eure Neugier? :) Probiert ihr auch Pilze die nicht gerade als Delikatesse bekannt
    sind, jedoch als Nahrungsmittel unbedenklich gelten?

  • Wie weit geht eure Neugier? :) Probiert ihr auch Pilze die nicht gerade als Delikatesse bekannt
    sind, jedoch als Nahrungsmittel unbedenklich gelten?


    Unsere Neugier geht da durchaus weit, weil Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Und das geht soweit, daß es passieren kann, daß einer einen Pilz als ungenießbar einstuft, der andere liebt den Pilz. Wobei Pilze, die in der Literatur jeder als ungenießbar einstuft, sind es dann auch, aber bei einigen Pilzen sind sich ja nichtmal die Pilzbuchautoren einig.


    Aber es kam bei uns auch schon vor, daß der Inhalt eines Pilzpfännchens nach unserem Test im Müll landete. Elfenbeinschnecklinge , Ockertäublinge... z.B. von uns als BÄH eingestuft, aber z.B. Riesenträuschlinge finde ich gar nicht so schlecht.


    Aber noch eine eindere interesannte Erfahrung: junge Riesenboviste schmecken toll, ältere Riesenboviste , auch wenn noch rein weiß, ziemlich schlecht. Nach unserem letzten Riesenbovist verstehe ich endlich, warum den einige als minderwertig ansehen. Da ist der Unterschied wie Tag und Nacht.

  • Ich probiere jeden Pilz immer zuerst in Öl/Butter angebraten, dann mit Salz und Pfeffer, dann in einem Gericht. :)
    Also schließe ich mich da Tuppie an :D

    LG,
    thys


    Leicht ist es, auf Silber und Gold zu verzichten und auf die Freuden der Liebe, doch ein Pilzgericht stehen zu lassen, ist schwer.
    (Marcus Valerius Martialis)