Zwei angeriffene(Frost?) Fruchtkörper

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.850 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo zusammen,


    hier ein paar Bilder von zwei Fruchtkörpern, die ich schon länger hier einstellen wollte. Der Zustand der Fruchtkörper ließ schon etwas zu wünschen übrig, desweiteren hat mich auch die Qualität der Bilder noch etwas zögern lassen. Da aber beide Pilze einen markanten Geruch haben, bin ich eigentlich guter Hoffnung, dass zusammen mit ein paar weiteren Angaben die Kandidaten bestimmt werden können.


    Beide wurden an einem sehr verregneten Tag im November kurz nach einer ersten Frostnacht aus einem Mischwald entnommen (Buche, Eiche, Fichte); kurz nach dem ersten Frost.


    Pilz 1: Ich vermute, dass es sich um Mycena pura, den Rettichhelmling handelt (und eben nicht um den rosa Helmling - Mycena rosea)
    -Geruch: deutlich nach Rettich
    -Hut: Durchmesser knappe 4cm, Farbe in Richtung beige, Rand durchscheinend gerieft, rosa Farbanteile (in der Mitte dunkler), in der Mitte gebuckelt
    -Lamellen: zwischen weiß-, creme und rosafarben, "Burggraben" vor dem Stiel
    -Stiel: knapp 6cm lang, schwach lila-farben, Durchmesser knappe 4mm, innen hohl, erinnert mich etwas an einen Strohhalm, wirkt außen zunächst glatt (eventuell ganz fein gerillt)
    -Sporenpulverfarbe weiß
    -keine Geschmacksprobe durchgeführt


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Pilz 2: Ich vermute zwar Marasmius alliaceaus, vll. kommt aber auch Marasmius prasiosmus in Betracht
    -Geruch: Stark nach Knoblauch aber nicht mehr angenehm; ich bin mir recht icher diese Art im Oktober schon beschnuppert zu haben
    -Hut: Durchmesser ca. 4cm, kein Nabel für mich erkennbar, Farbe bräunlich mit einem Hauch von creme
    -Stiel etwa 10-12 cm lang, etwa 4mm dünn aber stabil wirkend, fast komplett schwarzbraun gefärbt (vielleicht auf den letzten 3-4mm vor dem Hut minimal heller), eher glatt
    -Lamellen schmutzig cremefarben (schlechter Zustand)
    -Sporenpulverfarbe ließ sich nicht bestimmen
    -keine Geschmacksprobe durchgeführt


    Bild 4


    Bild 5


    Schließt ihr aus diesen Angaben auf Mycena pura und Marasmius alliaceaus(falls ja warum nicht Marasmius prasiosmus)?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan ()

  • Hallo Thorsten,


    den ersten würde ich auch als Mycena pura bezeichnen. Vor allem, wenn du den Rettichgeruch deutlich wahrgenommen hast, ist das ein ziemlich gutes Indiz.


    Beim zweiten kann ich leider nicht helfen, mit den Schwindlingen kenne ich mich nicht wirklich aus.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Wirklich auskennen mit Schwindlingen tue ich mich nicht, aber das ist schon Mycetinis alliaceus (ehem. Marasmius alliaceus), der Langstielige oder Saitenstielige Knoblauchschwindling.
    Mycetinis (Marasmius) prasiosmus ist etwas ganz anderes; kleiner, mit helleren Farben.
    Der Name wurde von vielen als Synonym zum Eichen - Knoblauchschwindling (Mycetinis querceus) interpretiert, soll nach Datenbanken aber etwas Eigenes sein.



    LG, Pablo.

  • Ja, in Bild 4 erkenne ich auch den saitenstieligen Knoblauchschwindling. Diesen sehr langen dunklen Stiel hat eigentlich nur dieser. Obendrein findet man diesen in diesem Zustand tatsächlich zur Zeit noch häufig.Die Hutfarben können bei diesem aber tatsächlich auch um einiges heller sein, daher keiin Unterscheidungsmerkmal zum großen Knoblauchschwindling, der aber wirklich kleiner ist, nie so lange Stiele hat

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Antworten!



    ...daher keiin Unterscheidungsmerkmal zum großen Knoblauchschwindling, der aber wirklich kleiner ist, nie so lange Stiele hat


    Ich merke mir mal:
    Ein etwa 10cm langer und "schwarzer" Stiel dürfte demnach bereits den "großen" Knoblauchschwindling ausschließen (mal sehen, wann ich den mal finde).


    Nächsten Herbst sollte ich mir dann bei den nächsten saitenstieligen Knoblauchschwindlingen auch sicher sein.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.