Myxomyceten - Schönlinge des Waldes Teil 2

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 5.708 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Nach dem positiven Feedback und bevor ich die nächsten 2 Wochen bei 28 °C auf Guadeloupe bin ïŠ
    Hier der 2. Teil.
    Geht man systematisch vor, sind die ursprünglichsten –žechten–œ Schleimpilze zweifelslos die Echinosteliida



    Und hier beginnen die Schwierigkeiten; die ca. 20 Arten sind ziemlich klein, meist kleiner als 0,5 mm.


    Sie leben meist auf der Rinde lebender Bäume und Kletterpflanzen und ich habe bisher noch keinen gesehen, geschweige denn fotografiert. Kein Wunder, dass sie erst 1976 –žentdeckt–œ wurden.


    Aktuell spricht man von 2 Familien mit 4 Gattungen und 22 Arten:


    Fam: Clastodermataceae mit Barbeyella minutissima und 5 Arten der
    Gattung Clastoderma.
    Hier ist besonders die Art Clastoderma debaryanum zu erwähnen, deren var. imperatorium der japanische Tenno Hirohito in den kaiserlichen Gärten in Tokyo entdeckt hat (Kaiser Hirohito war ein echter Myxo-Fan).


    Fam: Echinosteliaceae mit Heimerlia hyalina und 15 Arten der Gattung Echinostelium


    Hier ein paar Bsp., die Google bietet:
    Barbeyella minutissima (http://fungi.fr/Html/Barbeyella_minutissima.html), 0,15-0,2 x 0,3-0,7 mm



    Clastoderma debaryanum (http://www.discoverlife.org/20…ch=Clastoderma+debaryanum)



    Echinostelium minutum (http://www.nahuby.sk/atlas-hub…hloupkovec-drobny/ID10912)



    Beim nächsten Mal geht es mit der weitaus bekannteren Ordnung der Hellsporer Liceida / Liceales weiter, hier schon einmal ein Ausblick, vielleicht bekommt ihr ja heraus, welche Art ich hier fotografiert habe:



    Bis demnächst,
    Bernd

  • Hallo Bernd, schöne Zusammenstellung.
    Ich bin gespannt auf Deine weiteren Ausführungen.
    Aber erst mal schönen Urlaub in Guadaloupe. da gibts vielleicht auch Schleimis? Habe in Südafrika u.a. was an Palmen- bzw. Bananenholz gefunden (Hemitrichia sepula).
    Zu Deinem Rätselbild sage ich heute noch nichts, will den anderen erst eine Chance geben. Gattung ist ja eindeutig. Aber die Art ist vielleicht eine Vermutung. War das Substrat Nadelholz?
    LG Ulla

  • Nicht nur Hirohito war auf den Schleim gegangen. Mir scheint in Asien gibt es viele solche Freaks. In irgend einem Film sah ich mal wo die Schleimpilzfreunde aus Asien zusammenkamen. Das war vielleicht ein euphorisiertes Treffen. :D
    Alle voller Begeisterung mit ihren kleinen Schächtelchen. :thumbup:



    Na, mal sehen ob ich ins Schwarze treffe. :shy:


    Cribraria macrocarpa ?

  • Was für Hammerfotos und total gut erklärt!ein dickes Lob für diese Beiträge!!!!Schleimpilze haben auch auf mich totale Faszination!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Sehr interessant! Seit dem ich Macropilzfotos mache bin auch ich den Mycogastern schon auf den Schleim gegangen.
    Was ich total faszinierend finde ist wie diese Organismen in den unterschiedlichsten Klimazonen auftreten.
    viel Glueck, Daniel

  • Hallo Bernd,


    danke für den erneut sehr interessanten Bericht.


    Bei der Suche nach Pyrenos auf mit Algen und Flechten überzogenen "Stöckchen", sowie erst kürzlich auf mit Lebermoosen und Nostoc bewachsenen Bodenproben, sehe ich ab und an ganz winzige Schleimerchen. Oft bilden sie sich erst nach ein paar Tagen in der Probendose.
    Leider fehlt mir die Zeit mich auch noch mit diesem, zweifellos sehr interessanten, Gebiet zu befassen. Aber ein Experte würde auf diesen Substraten sicher schöne Funde machen können.