Mein Mikro

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  • Hallo zusammen,


    da bin ich doch letzte Woche tatsächlich ganz unverhofft zu einem eigenen Mikroskop gekommen, das ich euch hiermit vorstellen möchte.
    Geschenkt von einem sehr lieben Menschen :)



    Wie ich hier durch Jürgen (hoennetaler) erfahren habe, ist es also wie das von Rika ein Zeiss Standard Junior KF. Macht auch ein ganz tolles Bild, sehr gepflegter Zustand :thumbup:


    Aaaaber ich brauche noch ein wenig Hilfe von Euch, bevor ich Ergebnisse zeigen kann ;)


    1) Fotografieren möchte ich. Und zwar nicht durchs Okular, sondern den Tubus abnehmen und das reelle Zwischenbild vom Objektiv mit dem blanken Sensor der Panasonic aufnehmen. Dann hätte ich gleich über das HDMI-Kabel schon alles live auf dem 24''-Monitor ;)
    Frage: geht das gut?? Objektiv und Okular sind ja eine aufeinander abgestimmte Einheit; handel ich mir ohne Okular fiese chromatische Aberrationen ein? Andererseits habe ich das Zwischenbild mal auf Papier projiziert, es ist am Ausgang schon in etwa so groß wie der komplette 4/3-Sensor. Das heißt, mit etwas Abstand habe ich sowieso einen Zoom-Effekt und die besonders betroffenen Ränder wären eh weg? So meine Hoffnung. Oder gibt es dafür noch extra Vorschaltlinsen, befindet sich eigentlich außer Prismen sonst noch was an Optik in einem Kamera-Tubus?
    Einen Kamera-Adapter (4/3 auf T2) habe ich schon bestellt, an die andere Seite (Ringschwalbe auf T2) und einen Tubus ist auch ranzukommen (-> falls noch jemand sowas zu verkaufen hat... :) ). Ist es wohl sehr heikel, die 160 mm mech. Tubuslänge einzustellen? Würde ich einfach ausprobieren, es kommt hoffentlich nicht auf den Nanometer an :/


    2) Neben dem fehlenden Objekthalter (guck ich mal bei ebay) brauche ich noch eine LED-Lichtquelle, die Birne ist mir zu dunkel. Da muss ich das Rad bestimmt nicht neu erfinden, über einen guten Bastel-Link würde ich mich sehr freuen :)


    3) Es fehlt ganz unbedingt noch ein Öl-Immersionsobjektiv mit hoher n. A.; das größte vorhandene ist ein trockenes 40er. Laut Mikrofibel soll man sich um die Originalausstattung bemühen und keine Fremdhersteller-Experimente machen. Mein Gefühl sagt mir, dass man auf dem Gebrauchtmarkt viel Pech haben kann mit schlecht gepflegten Objektiven, aber das muss ich wohl riskieren. Oder hat hier zuuufällig jemand eins anzubieten?? ;)


    Auf jeden Fall freue ich mich! Wenn man noch was zu Basteln hat, bekommt man auch mehr Bezug zum Gerät :)

  • Ich stelle mir im Moment gerade die Frage, ob Du wirklich einen Objekthalter brauchst. Eigentlich macht das nur Sinn, wenn Du dann den Tisch zur systematischen Musterung hin- und herfahren kannst- an dem Mikroskop entdecke ich dafür keine Vorrichtung.


    Bei nicht fahrbarem Tisch ist ein Objekthalter eher hinderlich- ich vermute mal, daß der deswegen abgebaut wurde, weil sich dann der Objektträger ohne Halter viel besser verschieben läßt.

  • Hallo Verena,


    Erstmal Glückwunsch! :)


    Ohne Objekthalter wird das vermutlich dann schwierig, sobald du in Öl mikroskopierst. Dann "klebt" das Okular nämlich fast am Deckgläschen und die Probe verrutscht unregelmäßig, und jegliches Bewegen wird nicht so, wie du dir das vorstellst. Ist zumindest meine Erfahrung, aber probier's einfach aus. Zur Not tut's sicher auch Tesafilm oder ein Gummiband ;)


    Ohne Okular zu fotografieren - würde ich einfach mal ausprobieren. Allerdings stelle ich mir vor, dass dir dann die 10x Vergrößerung des Okulars fehlt, oder? Keine Ahnung ob die Zwischenringe/Adapter da irgendwas können. Ich hab' eigentlich nie Probleme damit gehabt, durchs Okular zu fotografieren, und ich kenne auch einige Leute, die damit atemberaubende Aufnahmen hinkriegen. Ist vermutlich Übungssache, und wenn man noch ein Stativ hat, ist das auch von Vorteil.


    Erzähl mal von deinen Bastelfortschritten, ist interessant!

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Verena,


    schönes Mikro :).


    Die Adaption einer Digitalen Spiegelreflex an einem Mikroskop mit Endlich-Objektiven funktioniert leider nicht direkt. Du brauchst auf jeden Fall ein ordentliches Okular mit hoher Austrittspupille als Projektiv, z. B. ein Zeiss KPL-W 10x/18. Die Okulare korrigieren noch Bildfehler der Objektive. Die direkte Adaption einer Digitalkamera ohne Zwischenoptik funktioniert nur an neueren Mikroskopen mit Unendlich-Optik.


    Daher mein dringender Rat:


    Melde Dich im Mikroskopie Forum (mikroskopie-forum.de) an und stell die Fragen dort. Persönliche Vorstellung nicht vergessen (wird dort großer Wert drauf gelegt)! Dort wird man Dir sicher helfen können.


    Auch die noch fehlenden Teile könntest Du evtl. dort bekommen. Ein 100er-Öl-Objektiv auf jeden Fall. Auch zum Umbau auf LED Beleuchtung wird man Dir sicher Tipps geben können. Von Ebay würde ich als Mikro-Neuling erstmal die Finger lassen...


    LG
    Jürgen

  • Hallo Verena, hallo zusammen !


    Von mir als Nichtmikroskopiker erstmal einen herzlichen Glückwunsch zum Mikroskop !
    Ich freue mich schon auf deine Fortschritte, Verena, bei dir geht das erfahrungsgemäß ja recht schnell. :sun:
    Im Mikroskopie Forum habe ich mich vor kurzem auch angemeldet, ich möchte mich noch ein wenig theoretisch mit der Materie befassen, und die erforderliche Zeit würde mir im Moment eh noch fehlen.
    Ein vernünftiges Mikroskop übrigens auch.
    (Jürgen, notiere das bitte :):sun: )


    Es ist spannend bei den ganzen Fortschritten hier, mitzulesen. :thumbup:


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Jawohl, ich kann gerne meine Bastelschritte für Euch dokumentieren :thumbup:
    Könnte sich aber alles etwas hinziehen, wenig Zeit.


    Morgen vormittag soll zumindest der Kamera-Adapter kommen, damit kann ich zumindest schonmal besser mit rumspielen. Klopapierrolle, Testbilder mit unterschiedlichen Abständen und so. Aber nach Jürgens Bestätigung meiner Befürchtung, dass die Okular-Korrektur essentiell ist, erwarte ich nichts Schönes :rolleyes:


    KPL-Okulare mit hoher Sehfeldzahl (weniger Schlüsselloch) wären natürlich auch noch ein Punkt :thumbup:
    Ob man sich mit solch einem Okular in der richtigen Ebene einen senkrechten Turm bauen kann, auf dem dann oben die Kamera sitzt? :/, das kann ich aber nicht alleine. Mal recherchieren; wenn das Sinn macht, wird das auch praktiziert oder sogar als Ersatzteil angeboten. Ich brauche wohl tatsächlich Rat von einem Chef-Bastler im Mikro-Forum :)


    Ganz kurz habe ich mal überlegt, mir ein ∞-Objektiv in den Revolver zu schrauben, dann wäre die Tubuslänge ja wurscht. Aber mit Blick auf die Preise wär das irgendwie Quatsch bei einem Mikroskop das nicht mal köhlern kann :D


  • ...
    Ganz kurz habe ich mal überlegt, mir ein ∞-Objektiv in den Revolver zu schrauben, dann wäre die Tubuslänge ja wurscht. Aber mit Blick auf die Preise wär das irgendwie Quatsch bei einem Mikroskop das nicht mal köhlern kann :D


    Auch das wird nicht zufriedenstellend funktionieren :nana:. Bei Unendlich-Optiken braucht man eine spezielle Tubuslinse, die im Binotubus bzw. darunter im Mikroskop eingebaut ist... Alles leider nicht so einfach...


    LG
    Jürgen

  • Liebe Verena,


    da freue ich mich, dass du deinen Blickwinkel erweiterst hast :thumbup:


    Was "unendlich" mehr bringt, ich weiß es noch nicht. Köhlern erspare ich mir damit. Oder auch nicht. Absolutes Neuland für mich.


    Bevor ich das Mikroseminar nicht absolviert habe halte ich vornehm zurück,


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo ihr Lieben,


    macht mal alle munter darauf los. :thumbup:


    Und gebt euch Mühe. Ich wünsche euch auch viel Erfolg. :thumbup::sun:


    Wenn es irgendwann in vielen Jahren bei mir soweit ist, freue ich mich auf eure freundlichen und hilfreichen Erfahrungswerte und Tipps.


    Für die interessanten Beiträge schon jetzt herzlichen Dank !


    LG,
    Markus :evil:

  • Hallo,


    mein Kamera-Adapter ist da. Also bloß ein Tubus statt Objektiv, vorne plan. Wenn ich also den Binotubus vom Mikro abnehme, kann ich nun die Kamera einfach draufstellen und mit dem blanken Sensor fotografieren. Das habe ich jetzt einfach mal gemacht. Um Euch zu demonstrieren, was man erhält, wenn man sich nicht um Tuben-Abstände und Okular-Korrekturen schert :evil:


    So sieht das dann aus:


    --> Objektiv: 40/0,65


    Über das Kamera-Display kann man nun einen vergrößerten Ausschnitt der Bildmitte am Mikro scharfstellen:


    Und hier ein komplettes Übersichts-Foto.


    Eigentlich war der nächste geplante Schritt, nun die korrekte Tubuslänge von 160 mm einzustellen. Mit noch mehr Spezial-Adaptern zur festen Montage. Dadurch würde der Tubus aber immer länger und wenn ich so freihand bzw. mit Stücken von Klopapierrollen herumspiele, wird jegliche Verlängerung wesenlich schlechter!!! Man erhält zwar mehr Vergrößerung (Objektiv-Zwischenbild größer als Sensor), aber zu den Randunschärfen von obigem Bild kommen dann noch richtig fiese chromatische Aberrationen:


    FAZIT: Ich glaube, ich kann erstmal mit dieser "faulen" Lösung leben ;) Zur Dokumentation von Merkmalen reicht das allemal, wenn ich nur die Bildmitte ohne Randunschärfe verwende (siehe Display-Bild der Lycoperdon-Sporen bei nur 40x-Objektiv). Muss ich halt aufpassen, die nur draufgestellte Kamera nicht versehentlich runterzuschubsen: jeglicher zusätzlicher Adapter würde den Aufbau ja erhöhen und schlechtere Bilder bewirken!


    Als nächstes brauche ich also ein gutes Öl-Immersions-Objektiv in Kombination mit einer LED-Lichtquelle, dann wär ich erstmal glücklich :thumbup: