Hallo liebes Forum.
Ziemlich kurzfristig hatte ich mich am Montag mit Sven (antilocal) verabredet, um in einem beliebten Gebiet südlich von Leipzig nach ersten pilzlichen Vorboten des Frühlings zu schauen.
Konkret ging es uns um einige leuchtendrote Pilze, die irgendwann aus Österreich hierher eingewandert sein sollen!
So könnte man zumindest dem Namen nach vermuten!
Dazu später mehr.
Am Treffpunkt überraschte mich Sven mit einer "Begehungserlaubnis" eines NSG, welches von Koniks beweidet wird und normalerweise nicht betreten werden darf.
Gültig bis 31.12.2016! Wahnsinn!!!
Es handelt sich um einen See (Tagebau-Nachfolgelandschaft) mit weiträumigen Uferbereichen. Da er in der Nähe unseres Exkursionsgebietes gelegen war, statteten wir ihm einen ersten Besuch ab.
Erste Einblicke.
Im Reich der Koniks. Der kurzgehaltene moosreiche Rasen lässt auf interessante Pilze hoffen.
Erste Dungpilze wurden bereits gesichtet.
Dung-Kahlkopf (Psilocybe coprophila).
Der Auftakt war vielversprechend und wir hoffen, dass uns hier noch der ein oder andere Neufund für Sachsen gelingt!
Doch zurück zu unserem eigentlichen Exkursionsgebiet.
Auffällig ist das viele Totholz, das oft stark bemoost ist und diversen Holzzersetzern beste Bedingungen bietet.
Sehr häufig an stehenden und liegenden Stämmen vom Holunder ist der Holunder-Rindenpilz (Hyphoderma sambuci), der einen dünnen weißen Überzug bildet, wodurch das Holz wie gekalkt aussieht.
Schönes Fotomotive boten sich allerorten, weswegen die Kameras oft zum Einsatz kamen.
Hier wurden Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus) abgelichtet.
Sven zeigte mir an faulendem Pappellaub einige Pappelblatt-Schüpplinge (Meottomyces dissimulans); recht unscheinbare Pilze, die von der letzten Frostnacht noch gezeichnet waren.
Ich hatte sie vorher noch nie gefunden, vielleicht aber auch nur nicht bewusst wahrgenommen.
Bevor es zum Höhepunkt des Tages kam, fanden wir mitten im Wald einen Ort zum Verweilen und Entspannen.
Bald darauf leuchteten sie uns entgegen, die einzigartigen und wunderschönen Rubine des Waldes.
Gemeiner oder Österreichischer Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca)
Dafür nimmt man auch gern 100 km Anfahrt in Kauf!
Sven hat natürlich noch mehr gefunden, z.B. diverse Schleimer und mindesten einen Moosbecherling.
Vielleicht hat er ja Zeit, um noch ein wenig zu ergänzen.
Danke, dass ihr mitgekommen seid auf unsere kleine Montagsrunde.
LG Nobi