komischer Stielbovist

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.980 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dieser Fund stammt noch von vor Weihnachten.
    Eingesammelt wurde der auf einer von Trockenrasen bewachsenen Sanddüne in der Viernheimer Heide (nördl. Oberrheingebiet). Im Umkreis von vielleicht 10 Metern um die Fundstelle lassen sich auch Tulostoma brumale, Tulostoma fimbriatum und Tulostome melanocyclum finden.
    Am ehesten ist das hier Tulostoma brumale, aber ein paar Details stören mich.


    - Fruchtkörper viel kleiner (Gesamthöhe unter 3 cm)
    - keiner bis kaum wahrnehmbarer Hof um das Peristom
    - Septen der Capillitiumhyphen zwar teilweise verdickt wie bei T. brumale, aber in eher geringerer Anzahl (etwa 50% nur)
    - Hyphen wie bei T. brumale mit feinen Kristallen inkrustiert, zusätzlich aber auch große Kristalle in den Zwischenräumen (viertes Bild, links rechts oben).


    Ein paar Bilder:




    Meine Fachliteratur zu der Gattung ist begrenzt. Und gerade zu den Kristallen finde ich nichts. Tulostoma kotlabae sollte eine kleine Art mit unbehöftem Peristom sein, aber kommt das in Frage?
    Zumal das als Trennmerkmal zu T. brumale ohnehin etwas heikel wäre, da auch der schon mal unbehöft erscheinen kann...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich denke, hier passt T. brumale schon noch. Das stark hervortretende Peristom ist zu sehen. Der braune Hof kann schon mal ausblassen. Bei dem mittleren Frk. ist er aber noch gut zu sehen. Die geringe Größe könnte von der Witterung kommen.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    ..... zusätzlich aber auch große Kristalle in den Zwischenräumen (viertes Bild, links oben).


    Meine Gnolme kichern gerade in Gemeinschaft und werden gar nicht wieder.
    Ich glaube, dein Hausgnolm hat das Bild gespiegelt, so dass die Kristalle jetzt rechts oben sind.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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  • Hallo Pablo


    Ich sehe da T.brumale, so wie bei meinem Fund von Bad Dürkheim, der von Prof. Kreisel und Wolfgang Prüfert bestimmt wurde. Deine Exemplare sind noch jung und haben noch nicht gesport (was den braunen Hof um das Peristom verursacht). Außerdem sind die Fruchtkörper noch "ungewaschen".
    Hier mal zum Vergleich die Fotos zu meinem Fund. Das Mikrofoto ist vom Harzpilzchen.




    Das Harzpilzchen ist nach wie vor skeptisch zu dieser Bestimmung. Wir warten mal ab, was die Zukunft noch bringt.


    Gruß Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ingo, das war in der Tat der Spiegelgnolm (Spiegelgnolm? Tuppie?). :thumbup:
    Ist aber korrigiert vom Korrekturgnolm.


    Leider ist mein Zweifelgnolm immer noch nicht recht zufrieden mit T. brumale. Auch wenn es ja durchaus gut sein kann.
    Ich will dem Merkmal mit dem dunklen Hof nicht zu viel Bedeutung beimessen. Tulostoma brumale ist um Mannheim herum eine sehr häufige Art, da habe ich schon etliche Kollektionen angeschaut (auch mikroskopisch natürlich).
    Meistens ist da ein Hof erkennbar, aber nicht immer.
    Auch die Größe will ich nicht überbewerten. Hungerformen mag es immer geben. Komisch nur, daß die Kollektionen von eindeutigen T. brumale am selben Tag und am selben Standort (im Umkreis von 2 Metern) alle ganz normal entwickelt waren, also regelmäßig bis satt 5 cm groß.
    Was ich eben noch nie bei T brumale gesehen habe, sind diese Kristalle. Nur die kristallin inkrustierten Hyphen. Und eben verhältnismäßig mehr verdickte Septen. Aber das ist so wie die Artunterscheidung nach Schnallenverhältnissen. Gefällt mir nicht, da bin ich skeptisch. Blieben die Kristalle und das mag ein Artefakt sein, irgendwie von außen reingekommen.


    Die Fruchtkörper waren durchaus beim Auffinden reif und am Aussporen. Man erkennt ja, daß die Peristome geöffnet sind. Geschlossen kenne ich das bei T. brumale, das ist dann wie eine vorstehende Warze. Ohne Öffnung.


    Beim Gegentippen flog immer schön ein Wölkchen raus.


    Die Mikros von Hartmut sind natürlich klasse. Für >dieses Portrait< hat er ja auch seine Aufnahmen zur Verfügung gestellt.
    Und dennoch würde ich mich da Hartmut anschließen, auch wenn es wieder so eine Tendenz - Geschichte ist: Der Fund den du zeigst, Dieter, passt für mich auch nicht ganz zu T. brumale. Da bin ich mal mit skeptisch. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Weißt du eigentlich, dass bis vor wenigen Jahren die Stielboviste allgemein als selten angesehen wurden?


    Ok., der häufigste wird wohl T. brumale (Winter-Stielbovist) sein.
    Ich hatte da auf der Arbeit einen Sekundär-Standort, wo die Fruchtkörper vor ca. 4 Jahren noch reichlich vorhanden waren. Also ich kenne die allgemein nur um die 2,5 cm in der Länge. Bist du dir sicher mit 5 cm?
    Auf jeden Fall ist das eher ein sonnenexponierter, künstlich aufgeschütteter Parkplatz, der jetzt immer nährstoffreicher wird und die Pilze verschwinden so nach und nach.
    Aktuell habe ich noch einen einzigen gefunden, der jetzt nochmal die Hälfte kleiner ist. Das wird es wohl gewesen sein.


    Zitat


    Spiegelgnolm, Korrekturgnolm, Zweifelgnolm.....


    Übertreib deine Sache auch mal nicht! Also einen Gnolm darfst du behalten, die anderen sind nun wirklich langsam mal zurückzuschicken.
    Das gilt auch für die anderen.
    Die müssen doch an den Spionage-Schulungen teilnehmen. Wie soll denn das sonst nächstes Jahr enden mit mir und dem APR?


    Und Tuppie: falls du hier vorbeischaust, muss ja nich sofort sein, aber "Spiegel-Gnolm"? Hat der sein Bild schon gekriegt von dir?


    VG Ingo W

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    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Pablo!
    Zu diesen hübschen Pilzen kann ich leider noch nichts beisteuern...



    Ingo, das war in der Tat der Spiegelgnolm (Spiegelgnolm? Tuppie?). :thumbup:
    Ist aber korrigiert vom Korrekturgnolm.
    Leider ist mein Zweifelgnolm immer noch nicht recht zufrieden mit T. brumale...


    Jetzt sind es also schon 4! Den "F"-Gnolm hast Du doch auch schon... Langsam wird es sicher eng bei Dir zu Hause?!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Links sind typische Tulostoma brumale, also zumindest in der Ausprägung, wie sie bei mir in der Ecke typisch ist. Rechts die hier angefragten.

    Die beiden Kollektionen auf dem Bild stammen vom selben Tag und von der selben Stelle.


    "Typisch" ist übrigens mit Vorsicht zu genießen. Da gibt es in dieser Gattung mit allgemein seltenen Arten immer wieder ein paar Sachen, die mir Kopfzerbrechen bereiten.
    So ist Tulostoma melanocyclum bei mir (nördliche Oberrheinebene) zB eine Art die immer einen weinroten Stiel hat. Jedenfalls kam da nie was anderes bei der Untersuchung raus. Und die graubraun gestielten waren immer was anderes. Wenn Hartmut Tulostoma melanocyclum von seinen Fundstellen zeigt, dann fehlt die rote Farbe.


    "Sehr häufig" muss ich auch mal relativieren. Sicher ist die Art (also Tulostoma brumale) die zusammen mit T. fimbriatum wohl häufigste der Gattung. Aber sie hat immer noch spezielle ökologische Ansprüche. Insofern fehlt sie in weiten Landesteilen von Deutschland völlig.
    In der nördlichen Oberrheinebene gibt es reichlich Sandtrockenrasen. Und wo es den gibt, ist fast immer auch T. brumale zu finden.



    LG, Pablo.

  • Hallo an alle,


    für die Bestimmung von Tulostoma muss man auch die Exoperidie betrachten - das ist das "Gefussel", das den Kopf einhüllt und bei einigen Arten Sandkörner einschließt.


    Bei T. brumale ist die Exoperidie nicht wattig, sondern häutig, und blättert rasch papierartig ab. Das erste Bild in diesem Thread zeigt ganz junge Fruchtkörper, auf denen die weiße, häutige Schicht sehr gut zu sehen ist. Bei dem linken Fruchtkörper guckt darunter schon der schwarze Hof hervor.


    Wenn ich mich recht erinnere, ist in Deutschland brumale die einzige Art mit häutiger Exoperidie. Dem Durchmesser des Köpfchens würde ich - besonders bei brumale - keine Bedeutung beimessen.


    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!


    Aha, das ist eine wichtige Info, Danke!
    Das stimmt auf jeden Fall, daß hier eine pergamentartige Exoperidie aufliegt. Wenn das ein hartes merkmal ist, dann kann ich die Kollektion ja beruhigt zu T. brumale stellen. :thumbup:
    Trotzdem mache ich mich mal auf die Suche, um noch ein paar Bilder von den kristallen zu schießen.



    LG, pablo.