Handmikrotom

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 8.018 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Hallo zusammen,


    die Anschaffung unseres ersten Mikros steht kurz bevor. Da wir hier komplett bei Null anfangen werden an dieser Stelle bestimmt noch einige Fragen kommen ;). Im Moment bin ich dabei, mich nach nötigem Zubehör umzuschauen und bin dabei auf das "Handmikrotom" zur Anfertigung von Schnitten gestossen.



    Würdet Ihr die Anschaffung empfehlen? Arbeitet Ihr mit sowas?


    LG


    Andreas und Conny

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    ich weiß leider nicht, wofür das gut sein soll; (geschweige denn, wie das Ding überhaupt funktioniert :shy: ;)). Meine mikroskopierenden Pilfreunde präparieren frei Hand; bei sehr kleinen Strukturen auch mit Hilfe von Stereolupen.
    Es kommt darauf an, was du überbaupt mikroskopieren willst. Bei Lamellenpilzen brauchst du auch keine Stereolupe; bei kleinen Ascos aber schon.
    Sieh lieber zu, dass du ein gescheites Mikro bekommst und such dir ggf. ne gute Stereolupe. (Wichtig sind auch gute Pinzetten, Präpariernadeln und Skalpelle)
    Dann besorg dir noch die wichtigsten Färbechemikalien und leg los. :thumbup: Bei Fragen stehen wir Mikroskopikerdir gern zur Seite. Auch solche Leute, wie IngoW, Pablo und bwergen mikroskopieren auf die von mir beschriebene Weise


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,


    ich kenne persönlich nur einen Pilzler, der mit einem Mikrotom arbeitet. Der ist aber über die normale Bestimmungsarbeit hinaus generell an der Mikroskopie interessiert. Für die normale Pilzmikroskopie ist kein Mikrotom notwendig. Da gibt es genug andere Möglichkeiten, das Geld besser anzulegen (Gescheites Mikro mit guter Optik, evtl. Kamera und geeignete Adaption am Mikro, Bestimmungsliteratur, Kurse...).


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    ich denke auch, dass ein Mikrotom für die Pilzmikroskopie nicht notwendig ist. Notwendig wäre nur eine gute Stereolupe, die am besten bis 200fach vergrößern kann. Damit kriegst du locker Dünnschnitte um 10-20 µm hin, was mit dem Handmikrotom nicht besser gehen würde.


    Hier sind ein paar Fotos von "Dünnschnitten" von verschiedenen Schlauchpilzen (die selbst meistens auch nur ein Bruchteil eines mm groß sind). Ich gebe zu, es ist eine besondere Technik vonnöten, die man aber in meinem Seminar im April erlernen kann (da geht es um Schlauchpilze).


    lg björn






    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Andreas und Conny,


    ein Handmikrotom ist wirklich nicht nötig. Unter der Stereolupe kann man feinste Dünnschnitte von Hand vornehmen (mit Rasierklingen), vorrausgesetzt das Objekt ist hart genug, oder vorher gehärtet worden (z.B. in in einer PEG-Lösung; Polyaethylenglykol). Aus der Flechtenkunde gibt es die Methode mit PEG - einfach nach den Begriffen googeln, dann findet man Anleitungen dazu. Je dünner die Schnitte sind, desto schwieriger wird es, die Strukturen zu beurteilen, bzw. die räumliche Anordnung der Strukturen. Also sind sehr dünne Schnitte eigentlich gar nicht so vorteilhaft. Selbst Anatomen, die mit Miktotomschnitten arbeiten, machen sich stets noch extra Handschnitte.


    Hier mal mittels der PEG-Methode geschnittene Objekte:



    Querschnitt nurch die Rhizome einer Flechte (Parmelia sulcata)



    Querschnitt durch ein Pseudothecium von Hormotheca robertiani - einem Phytoparasiten auf den Blättern des Stinkenden Storchschnabels

  • Hallo zusammen,


    Herzlichen Dank für die Rückmeldungen!


    –• Also kein Handmikrotom. Gut.
    –• Wir bekommen ein wenig gebrauchtes Motic BA310 LED Trinokular + Kamera zum Freundschaftspreis
    –• Umfangreiche Literatur vorhanden
    –• Präparier - Besteck dank Fliegen - (bzw. Nymphen-) Binderei und Tätigkeit im Medizinischen Bereich vorhanden
    –• Anfängerkurs (Gminder) gebucht


    Also werd ´ich mir noch die wichtigsten Chemikalien besorgen, hoffen, dass das Budget am Ende noch eine günstige Stereolupe zulässt
    und dann kann ´s los gehen.
    In ein paar Wochen bekommen wir das gute Stück - wir werden Euch die ersten Versuche nicht vorenthalten ;) ,


    Bis dahin,


    LG


    Andreas und Conny

  • Hallo Harald,
    neugierig?


    hier hat sich einiges angesammelt. "umfangreicher" gehts natürlich immer und die Wunschliste ist noch lange nicht abgearbeitet (muss jetzt auch erstmal länger warten).


    Zur Mikroskopie: Erb/ Matheis
    Bestimmung: Neben "einfachen" Bestimmungsbüchern, die z.T. auch Mikromerkmale oder Hinweise darauf enthalten (Bon/ Pareys, Dähncke, Gminder, Lüder etc.)
    GPBW, PDS, FNE 1,2,4, Gröger1+2 und noch das ein - oder andere mehr.
    Damit sollten wir erstmal klarkommen ;) .



    LG


    Andreas


  • Jep, das reicht erstmal...