Neues vom Damwilddung

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.490 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Hallo zusammen,


    noch immer sprießt es auf den Damwildkötteln.
    Heute hab ich wieder zwei neue Arten darauf dokumentiert, wobei ich nochmals versucht habe, die Qualität meiner Fotos sowohl im Auflicht als auch im Durchlicht zu steigern.


    Nr. 1 würde ich nach den Mikromerkmalen Coprotus ochraceus nennen wollen, nur fehlt die ockerliche Farbe fast komplett. Aber es kommen ja auch bei anderen Pilzen farblose Formen vor. Mit dem Kimbrough-Schlüssel bin ich zunächst auf C. leucopocillum gekommen. Da sollten aber die Sporen schon kleiner und die Paraphysen irgendwie verdickt sein. So bin ich dann auf C. ochraceus gekommen, kann das passen?
    Makrofotos aus 9 Bildern gestackt.








    Nr. 2 ist eindeutig Saccobolus citrinus, ein Erstfund für mich. :)
    Die Mikrodaten: Cluster 47-53 x 15-16 µm, Sporen 19-21 x 9-10 µm, rau, Paraphysen intensiv gelb, um 4 µm breit.
    Das Makro ist aus 7 Bildern gestackt.








    Ich denke, es wird in den nächsten Tagen noch mehr folgen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,


    ich hätte die beiden auch so benannt. C.ochraceus habe ich in vielen Farbvarianten gefunden. Von reinweiß über creme, ocker bis zu zartrosa. Allerdings immer in zarten Farbtönen. Hängt vielleicht mit dem Substrat zusammen.


    Die Fotos sind mal wieder Klasse. :thumbup:

  • Hallo Matthias,


    ich kann zwar leider nichts nützliches beitragen (wenn ich neben Stöckchen auch noch Köttel nach Hause bringe bringt meine Frau mich um ;) ) aber wollte dir sagen, dass deine Bilder mal wieder genial geworden sind! Besonders gefällt mir bei Nummer 2 Bild 2! Ganz groß :thumbup: .


    Viele Grüße,
    Florian

  • Hallo zusammen,


    danke euch allen für eure Antworten.
    Und danke, Ralf für die Bestätigung des Coprotus.


    Ascobolus aglaosporus wächst immer noch, ich kann's einfach nicht lassen, den zu fotografieren: :evil:



    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()


  • Mit dem Kimbrough-Schlüssel bin ich zunächst auf C. leucopocillum gekommen. Da sollten aber die Sporen schon kleiner und die Paraphysen irgendwie verdickt sein. So bin ich dann auf C. ochraceus gekommen, kann das passen?


    Nach Kimbrough et al sind die Sporen und Paraphysenspitzen von der Größe her annnähernd gleich!
    Coprotus leucopocillum: 14-18 x 7,5-11,5, Paraphysen apikal 3-4,5
    Coprotus ochraceus: 14-18 x 9-11, Paraphysen 4-5
    Du schreibst, dass die ockerliche Farbe fast komplett fehlt. Coprotus ochraceus ist idR deutlich gefärbt, oft fast so kräftig wie Iodophanus carneus!
    Dafür verantwortlich sind gelbliche Tröpfchen in den Paraphysenspitzen, die bei C. leucopocillum fehlen.
    Auf deinen Bildern kann ich keine solchen Tröpfchen erkennen, weswegen ich hier Ralf widersprechen und die Art lieber Coprotus leucopocillum nennen möchte!
    C. ochraceus finde ich übrigens fast ausnahmslos auf Rinderdung, während C. leucopocillum nicht so wählerisch ist und an allen möglichen Substraten vorkommt.
    Also, auch der ökologische Aspekt würde für C. leucopocillum sprechen.



    Ascobolus aglaosporus wächst immer noch, ich kann's einfach nicht lassen, den zu fotografieren: :evil:


    Das kann ich nachvollziehen bei dieser bemerkenswerten Art!


    Übrigens noch Glückwunsch zu Saccobolus citrinus! :thumbup:
    Sehr schön dokumentiert. Typisch sind die relativ langgestreckten Cluster und die abgestutzten Sporen.


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    ok, also doch leucopocillum. Dann benenne ich den wieder um. Meine letzte Kollektion von leucopocillum hatte Sporen, die auch wirklich bei 14 µm angefangen haben, von daher war ich erst unsicher. Aber stimmt schon, ochraceus soll ja auch Sporen in der Größe haben können. Ochraceus hab ich übrigens noch nicht gefunden. Liegt am Mangel an Kuhfladen, aber inzwischen weiß ich, wo's auch hier bei mir welche gibt.


    Danke und viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Mathias, hall Nobi,


    Ich hab mein Pröbchen auch noch mal unter die Lupe genommen.
    Und siehe da: Da ist etwas, etwas leicht rosa ? gefärbtes Pilzchen.
    Mit etwas Bestimmungschaos komme ich auch bei C. leucopocillus an.
    Sonst die selben Maße : 16- 18x 10-11 µm (Q=1,58).

    Liebe Grüße


    Daniela






    80 - 10 für APR 2019 = 70 + 6 (25.Platz APR 2019) +4 (Kreativ-Phalschlösung) = 80- 10 für APR 2020= 70 + 5PC (20. Platz APR 2020) = 75PC

  • Auf deinen Bildern kann ich keine solchen Tröpfchen erkennen, weswegen ich hier Ralf widersprechen und die Art lieber Coprotus leucopocillum nennen möchte!


    LG Nobi


    Und der widerspricht dem Widerspruch nicht. :shy: Sorry Matthias.


    Ich hatte mich von den kleinen Ascusmaßen und einer (hineininterpretierten?) etwas längeren Ascuswurzel verleiten lassen.


    Und schieße gleich noch eine Frage hinterher.


    Ich habe schon fast reinweiße Exemplare als C.ochraceus bestimmt, bei denen die Paraphysen mit scheinbar farblosen Partikeln gefüllt waren. Diese erscheinen unter dem Mikro grünlich, wie die Tröpfchen auf Matthias Paraphysenfotos. Bin ich da reingefallen ?