Hallo.
Ich kann ja so gut verstehen, warum die Myxos so phaszinierend sind. Das sieht schon ganz besonders toll aus da drin, dann die besondere Lebensweise, hat was Mystisches auch.
Jedenfalls hatte ich auch mal Lust, einen zu untersuchen. Einen, wo man am besten schon makroskopisch weiß, was rauskommen soll.
Gefunden habe ich
Mucilago crustacea P. Micheli ex F.H. Wigg.
= Schaumkissen - Schleimpilz
gehört laut SpeciesFungorum zu den Didymiaceae, Synonyme sind >hier< einzusehen.
Dieser Fund saß an Krautstengeln knapp 10cm über dem Boden an einem verkrauteten Wegrand.
Das Gelände ein sandiger Wald mit Jungkiefern neben einem Kanal in der nördlichen Oberrheinebene, das ist im Grunde eine zurückgebaute Schleife des Hockenheimrings. Übrigens knapp neben der Stelle, an der James Clark 1968 verunglückt ist. Er ist zwar meines Wissen nicht Lamborghini gefahren, aber von der Firma gibt es treffenderweise auch einen Rennwagen, der "Murcielago" heißt.
Die Fruchtkörper waren erkennbar reif, also weißlich mit schwarzbrauner Sporenmasse und bis zu 5cm in der Ausdehnung.
Optisch wäre das nur mit manchen Fuligo - Arten (Lohblüten) zu verwechseln.
Bei so typischer Ausprägung ist aber auch das eher schwierig.
Dennoch wird's mikroskopisch erst richtig hübsch:
...in 400facher Vergrößerung.
Die kugeligen, stachelig - warzigen Sporen sind erkennbar, ebenso das glatte Capillitium mit Kristallen.
Diese Kristalle sollte es bei Fuligo (wenn ich das richtig gelesen habe) nicht geben, oder sie sollten anders aussehen.
Das Ganze noch x1000 in Öl, alles in natürlichem Medium (H2O):
Und einige abgemessene Sporen (ebenfalls in H2O):
Was das rechts ist, weiß ich nicht.
Die Sporen sind (ohne Stacheln) bis maximal 12 µm groß und nicht immer ganz rund, gemessen wurde für den Maximalwert jeweils die größte Ausdehnung.
Und wo da so ein schönes Sporenelement ist, wollte ich's mal in Baumwollblau gucken.
Da fängt erstmal das Präparat unterm Deckgläschen an, wie eine Brause zu sprudeln:
Aber die Sporen sehen dann auch nicht spektakulärer aus:
LG, Pablo.