Rindenpilz an Buche

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.953 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen


    Am 18.2.15 ging es wieder im Wald und dort fand ich an einem vermoderten Buchenast einen schönen blauen Rindenpilz.
    Jetzt stehe ich vor dem Problem das ich keine Ahnung habe wie man einen Rindenpilz bestimmt :/
    Trotzdem habe ich jetzt mal probiert Mikromerkmale zu finden bzw. Merkmale herausgesucht die für mich interessant aussahen.


    1.


    2.


    3.
    Im trockenem Zustand wurde der Pilz Weiß und bekam Risse.



    4.
    So sieht der Pilz vom nahem aus, wenn er nicht ausgetrocknet ist.



    5.
    Hier ist noch eine Struktur.



    6.
    Hier habe ich eine Schnalle gefunden.



    Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte ?


    VG : Thorben

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorben!


    Das könnte jetzt - makroskopisch - schon in die Richtung Tomentella gehen. ;)
    Allerdings: Wichtig wären für die mikroskopische Untersuchung hier mal Sporen, Basidien und eventuell vorhandene Zystiden.
    Basidien sind vor allem wichtig, weil es auch durchaus eine Nebenfruchtform sein kann. Und die hat keine Basidien. Wohl aber Sporen (eben Konidiosporen).


    Wenn du Basidien und Sporen findet, dann kann man mal die Gattung besser eingrenzen. Später sind dann auch die Hyphen wichtig, ob die alle dünnwandig sind oder ob es eben auch dickwandige gibt. Kristalle, Setae (auch sternförmige) sind auch wichtig, Schnallen haben wir ja schon mal.


    Fazit: Ich zumindest kann es so nicht sagen. Auch wenn der bläuliche Schein (ist der wirklich da?) schon auffällig ist.



    LG, Pablo.

  • Hallo Thorben,


    bläuliche, sehr dünne Überzüge an Buche im Winterhalbjahr sind normalerweise Exidiopsis effusa. Unter Umständen kannst du mal versuchen, ob du nicht doch ein paar Basidien findest. Tomentella schließe ich aufgrund des Habitats und der Oberfläche der Fk aus.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Exidiopsis ist sicher die bessere Idee. :thumbup:
    Mit etwas Phantasie kann man sich bei den blasigen Gebilden im 5. Bild sogar Phragmobasidien vorstellen.
    Die Nachbarart hatte ich neulich >in diesem Thema< gezeigt, da sind auch Mikrobildchend dabei.
    Vielleicht hilft das was.



    LG, pablo.

  • Hallo zusammen


    So gestern und heute habe ich noch einmal gesucht und folgendes gefunden :


    7.
    Sporen ohne Inhalt



    8.


    Sporen mit Inhalt



    9.
    Basidien oder Zystiden ?



    10.


    Ein unbekanntes Teil das manchmal in den vermeidlichen Basidien oder Zystiden aus Bild 9 zu sehen war bzw. ansatzweise zu sehen war.



    Sporengröße : 8-10 x 4 µm


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben,


    also die krummen Sporen sprechen schonmal für Exidiopsis. Basidien bei Heterobasidiomyceten zu finden, ist keine ganz so leichte Sache, oft sieht man sie nur von oben oder sie sind von Holz- oder Fruchtkörperteilen bedeckt. Die Basidien müssten dann schon so aussehen:


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    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorben!


    Wie groß sind denn die Sporen? So ganz grob würde schon mal reichen, Sporen von Exidia + Exidiopsis sind ja doch recht groß, meist deutlich üner 10 µm lang.


    Zystiden sind bei Exidiopsis selten. Soll es bei E. umbrina geben, aber ob die dort so aussehen?
    Immerhin erscheint mir das, was du zeigst, doch eher dickwandig zu sein? Oder ist das ein Artefakt?
    Dickwandige Zystiden (Lamprozystiden) sollte es da nicht geben.
    Für Basidien (oder BAsidiolen) halte ich das eher nicht, die spindelige Form passt da eher weniger dazu.



    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo,


    weder das dickwandige Artefakt noch die von Thorben gezeigten Strukturen gehören zu dem Fruchtkörper der Exidiopsis.


    lg björn

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  • Hallo zusammen


    Ich glaube ich gebe bei diesem Rindenpilz auf :(
    Das einzige was ich jetzt noch gefunden habe ist das hier :


    11.


    @ Pablo : Die Sporen sind 8-10 x 4 µm groß.


    VG : Thorben

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Ich muss gestehen, ich tue mich damit tatsächlich schwer. Hier kann ich ja nicht einschätzen, wie diese rundlichen Strukturen aufgebaut sind. Also wraus entspringen die, sind die septerit beim durchfokussieren, gibt es da Sterigmen (die ja idR. sehr prägnant sind, siehe Bild von Björn). Ich magÄs nach wie vor nicht ausschließen, aber da fehlt - mir zumindest - noch viel, um das als Basidien zu erkennen.


    Eine maximale Länge von 10 µm wäre bei Exidiopsis effusa schon ziemlich klein. Auch wenn ich bislang nur die Nachbarart (Exidiopsis grisea, mikroskopisch wohl ziemlich ident) untersucht habe, da sind sie schon größer.
    Aber imerhin: Vuilleminia comedens scheidet auch aus, der hat noch sehr viel größere Sporen. ;)



    LG, Pablo.