Eriopezia caesia

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.738 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von antilocal.

  • Eriopezia caesia (Pers.) Rehm 1892
    Braunscheibiges Wirrhaarbecherchen


    Hat mir Wolfgang Sch. (früher als PiWo unterwegs) geschickt und ist in Wetzlar (Hessen) gefunden worden. Nicht verunsichern lassen, der Gattungsname heißt tatsächlich "Eriopezia" und nicht wie oft falsch gesagt "Eriopeziza".


    Die Art selbst habe ich bisher noch nicht finden können.
    Sie wächst meist dicht gedrängt an dickerem Laubholz.....

    ...und mag wohl besonders Eiche. Bruch- und Schnittstellen scheinen bevorzugt besiedelt zu werden.

    Unter und zwischen den Bechern befindet sich weißer Subikulumfilz:

    Alt bleicht die braune Fruchtschicht schnell aus.



    Mikroskopisch interessant fand ich die Bildung von Konidiensporen und die grüne Umfärbung der Rindenzellen mit KOH.




    Sehr unübersichtlich ist die Situation mit den Haaren. Bei dem Gewirr weiß man kaum, wo welche Elemente genau hingehören.




    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo Ingo,


    wieder ein sehr schönes Portrait. Das ist eine der wenigen "Ingopilze" :) , die ich auch ab und an finde und erkenne.
    Gerne in direkter Nachbarschaft zu Neodasyscypha cerina, jedoch mag es diese Art ein bisschen "mulmiger" und feuchter. Ich finde sie meist beim absuchen von Splitterstücken geborstener Stämme oder Äste, immer geschützt wachsend, nicht an frei sichtbaren Schnitt- oder Bruchkanten. Manchmal auch an Buche. Bei der Durella, die ich zuletzt gefunden habe, war sie auch dabei.

  • Hallo Ingo,


    ein schönes Portrait der Art!
    Über die Namensgebung streiten sich ja bisweilen die Gemüter, zumal der Name Eriopezia nicht ganz schlüssig zu sein scheint.
    Denn es heisst ja z.B. auch Arachnopeziza.


    Wie Ralf bereits schrob, findet man die Art gelegentlich. Ich fand sie bisher lediglich an morschen Bruchkanten von Eiche und erlaube mir, Dein Portrait noch durch ein Paar eigene Bilder zu ergänzen:





    Einige der Makrofotos stammen noch von gemeinsamen Streifzügen durchs Bergische mit Ralf&Björn...


    LG, Gábor

  • Hallo Gabor!


    Wunderbar! Danke!
    Auf deinen Bildern sieht man dann makroskopisch auch noch das wirre verfilzte Chaos der Haare, was mich zur Wahl des deutschen Namens inspiriert hatte.
    Und richtig, zwischen den Bechern ist weißes Subikulum. Dieser Umstand bewegt wohl, die Art eher bei den Arachnopezizen (Spinnweb-Becherchen) zu sehen.
    Mich selbst würde es nicht wundern, wenn der abstammungsmäßig im großen DNA-Becher-Bäumchen ganz woanders rauskriecht, vielleicht eher bei Hyphodiscus oder sowas ähnlichem.


    Sehr gut auch deine Beschreibung zu den Fundumständen. Da kristallisiert sich doch schnell was recht spezifisches raus, nämlich Splitterholz- oder Sägeflächen von eher dickem Substrat, hauptsächlich Eiche, nicht mit engem Bodenkontakt, Ansprüche ähnlich Neodasyscypha cerina.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,
    weil mich diese weißen Haare irgendwie an Wollfäden statt an Spinnweben erinnern, und weil die Becherchen für mich stets diesen bläulichen Schimmer unter der Stereolupe haben, hätte ich jetzt evtl. eine Alternative zum deutschen Namen vorzuschlagen:
    Blauweißes Wollbecherchen :)


    LG, Gábor

  • Hallo Gabor!


    Naja, Spinnweben waren ja die anderen. Wie gesagt, ich glaube da vorerst nicht an einen Zusammenhang mit Arachnopeziza oder Parachnopeziza.
    Woll(haar)becherchen habe ich persönlich schon an eine andere Gattung vergeben, so steht das bei mir schon bei Psilachnum.


    Den erwähnten bläulichen Schimmer hätte ich auch ganz gerne gesehen, weil es eben zum Epithet gepasst hätte und sich die Namensgeber ja sicherlich auch was gedacht haben.
    Aber selbst mit Zudrücken aller Hühneraugen, da war nichts Blaues und auf Bildern sehe ich auch keinen blauen Schimmer.
    Das einzige Beispiel, das ich für was blaues bei der Art fand, ist ein Portrait von Klaas in pilzepilze-Forum, da scheinen aber die Haare eher blau. Ich halte das für einen eher ungünstigen Weißabgleich.
    Aber sieh selbst:
    https://www.google.de/search?q…cQ_AUoAQ&biw=1540&bih=787


    Mir gefällt eigentlich der Verweis auf die wirr durch die Gegend sprießenden Haare im deutschen Namen.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo Sven!


    Schön!
    Sieht so aus, als hätte ich den OCI mit "0" falsch eingeschätzt, wenn ich das bei deinen klareren Sporenbildern so anschaue.
    Vielleicht kannst du die Eriopeziza ja später so kurz vor dem Vergehen noch mal anschauen, ob die bei dir auch Sporen-Konidien bildet?


    VG Ingo W

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