Altes Standortübgelände in Coesfeld

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.573 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hallo zusammen,


    in den Jahren 2001-2002 war ich meistens unter folgender Adresse zu erreichen:
    7./InstBtl110 in der Freiherr Vom-Stein-Kaserne, Coesfeld Flamschen.
    Zu der Kaserne gehörte natürlich auch ein ausgedehntes, waldreiches Standortübgelände welches sich in meiner Erinnerung als gut zugänglicher Kiefernmischwald auf Sandboden eingegraben hatte. Nur interessierte ich mich damals noch nicht für Pilze.....


    Dies hat sich ja nun mal etwas geändert. ;)
    Gut zugängliche Kiefernwälder sind in meiner näheren Umgebung eigentlich nicht vorhanden, entweder sie sind Naturschutzgebiete oder das Unterholz ist dermaßen dicht, dass eine Pilzwanderung schnell zur Tortur wird.
    Bloß gut, dass die Kaserne vor einigen Jahren geschlossen wurde und das Gelände nun frei zugänglich ist.
    Also entschloss ich mich das schöne Wetter zu nutzen und mal eben die etwa 60Km nach Coesfeld zu düsen.
    Schnell zeigte sich , dass die exzessiven Geländeübungen und Märsche in der Coesfelder Umgebung doch einen Sinn hatten, auch nach 13 Jahren habe ich alles problemlos wieder gefunden. :giggle:
    Natürlich ist in der Zeit dort einiges zu gewachsen und große Teile des Waldbodens sind jetzt mit Heidelbeersträuchern übersät.




    Auch die Vergangenheit des Geländes hat Spuren hinterlassen:


    Und Pilze gab es tatsächlich auch ein paar:


    besonders gefreut hat mich der Fund des Kiefern-Braunporlings (Phaeolus spadiceus)
    Damit ist dies der erste Pilz aus dem OEPR den ich auch mal in Händen halten durfte.
    EDIT: leider nicht, sondern der Wurzelschwamm Heterobasidium annosum... ;(





    Dann gab ´s noch einen abgestutzten Drüsling (Exidia truncata) an Eiche :



    Nachdem ich dann den Wald ein wenig weiter erkundet und die mir bekannten Bereiche verlassen hatte stieß ich an einer Fichte auf diesen Gesellen hier, ich sag ´s ja, Pilze sind bekloppt :giggle:






    Auf dem Rückweg machte ich noch einen kurzen Rundgang durch einen meiner Bottroper Buchenwälder und stieß auf diesen schleimigen Gesellen hier:
    vorsichtiger Arbeitsname Badhamia utricularis
     




    Abschließend lässt sich sagen, dass sich der Wald in Coesfeld derzeit recht Pilzarm zeigt. Ich bin aber Überzeugt davon, dass dort spätestens ab Juli so richtig die Post abgeht.........
    Die 60Km Anreise werde ich dieses Jahr wohl das ein oder andere mal zurücklegen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Tolles Gelände. Ziemlich bodensauer, potentielle Ritterlingswälder. Und Stachelingswälder. Und vielleicht einiges mehr.
    Hoffentlich haben die alles an scharfer Munition weggeräumt...
    Aber was ist denn an dem Seitling bekloppt?
    Pleurotus ostreatus kann durchaus an Nadelholz wachsen. Pleurotus dryinus (Berindeter Seitling) übrigens auch, der wächst auch gerne in Einzelfruchtkörpern. Müsste man mal genauer angucken.


    Dein Phaeolus ist allerdings ein Wurzelschwamm (Heterobasidium annosum s.l.). ;)



    LG, pablo.


  • Wir haben im gesamten Ruhrgebiet bis ins Münsterland fast ausschließlich saure Böden, Ich hätte gerne mal was kalkiges(gerade jetzt wo die Morchelsaison in den Startlöchern steht ;) ).
    Vom Austernpilz an Nadelholz hatte ich vorher noch nie gehört oder gelesen, deswegen war ich da sehr verwundert.


    Schade mit dem Wurzelschwamm, vor lauter Freude glatt mal fehlbestimmt........... ;( ;( ;(
    [hr]


    Hallo, Björn!



    Hoffentlich haben die alles an scharfer Munition weggeräumt...


    Scharfe Munition hat nur zur Sicherung gegen Wildschweine in das Gelände gefunden(ein Ausbilder hatte immer eine Pistole mit scharfer Munition am Koppel)
    Dieser Wald war ja kein Truppenübungsplatz im eigentlichen Sinn sondern "nur" ein Übungsgelände. Eine Schießbahn gab es dort direkt auf dem eingzäunten Kasernengelände. Der Wald war zur aktiven Zeit auch nur unter der Woche gesperrt(vom Betreten wurde abgeraten ;) , da lagen schonmal so komich angemalte Kerls in den Büschen und machten Feuerwerk :giggle: ), am Wochenende für Waldbesucher aller Art aber frei zugänglich.
    [hr]

  • Das ist ein tolles gelände!!! Überhaupt sind ehemalige Truppenübungsgelände etc immer sehr genial, finde ich!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Björn,


    super, dass du die Gegend schon mal erkundet hast. Das sieht wirklich spannend aus dort - gerade im Herbst könnte da einiges los sein. Und Glückwunsch auch noch einmal zum Fund des Austernseitlings. An Nadelholz ist der - wie Pablo sagt - nicht ganz selten, aber trotzdem auch nicht allzu häufig. Und auch das Bild des einzelnen Exemplars, das als einziges, aus dem Stamm herausschauendes Objekt die Tristesse des grauen und statischen Nadelwaldes auflöst, gefällt mir gut. :thumbup:


    LG, Jan-Arne