Tomentella sp

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.822 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo,


    gestern habe ich in einem Gewächshaus des Botanischen Gartens Bayreuth einen braunen Überzug an Erdbeerbaum (Arbutus unedo) gefunden.
    Nach der mikroskopischen Untersuchung komme ich auf die Gattung Tomentella, an die ich mich noch nicht so richtig rantraue. Ich hab schon versucht, auf tomentella.de auszuschlüsseln, bin aber auf nichts sicheres gekommen, zumal ich mir bei einer Struktur nicht sicher bin ob es Zystiden oder Basidiolen sind.


    Beschreibung:


    An der Basis von Arbutus unedo in einem Pflanzkübel, auch auf Erde übergehend. Fruchtkörper relativ stabil und zäh, nicht leicht vom Substrat lösbar. Ausdehnung bis über 10cm Länge. Beim Ankratzen dunkelbraun verfärbend.
    Sporen braun, stachelig, (7)8-12 x (5)6-8(9) µm, sehr unregelmäßig geformt und variabel in der Größe. Stacheln um 1 µm.
    Basidien 4-sporig (im Auflicht bestimmt), im Präparat keine zum Vermessen gefunden. Keulige Elemente von etwa 30 x 8 µm Größe an einer Stelle gefunden, ich weiß nicht sicher, ob es Zystiden oder Basidiolen sind. Zu sehen im Mikrobild oben rechts, ich würde Basidiolen vermuten. Hyphen braun 5-6 µm breit, relativ dickwandig, ab und zu septiert und verzweigt, mit zahlreichen, großen Schnallen.


    Exsikkat vorhanden.






    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mathias!


    Ein geiler Fund. :thumbup:
    Sieht irre aus, makroskopisch wie mikroskopisch.
    Sagen kann ich dazu nichts, mangels Wissen und Erfahrung.
    Hast du schon versucht nach Dämmrich zu schlüsseln?
    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Da war ich zu fasziniert von den Bildern. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ja, das hab ich. Kommt aber nix Zufriedenstellendes raus, es könnten irgendwie immer mehrere Arten sein.
    Ich hab Frank mal ne PN gesendet, er kann damit ja sicher was anfangen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Frank,


    ich wusste gar nicht, dass es sowas auch gibt. 8|
    Allein schon wegen der Farbe wäre ich da nie auf Thelephora gekommen. So kann man sich irren.


    Lohnt sich dann das Verschicken überhaupt? Wenn du das Exsikkat haben willst, dann schick ich es dir natürlich.


    Vielen Dank und viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Frank,


    da hast du natürlich Recht. Ich werd das Exsikkat bei nächster Gelegenheit verschicken.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Ist ja geil, es wäre schön wenn es noch genauer untersucht wird bin wirklich neugierig ob es auch 100 prozent gesichert werden kann das es sich um Telephora terrestris f. resupinata handelt habe ich noch nie vorher davon gehört.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Höggschd interessanter Fall.
    An Thelephora habe ich gar nicht gedacht. Leuchtet aber ein, wenn man sich die von der Unterlage abstehenden Fransen ansieht.
    Mit den Farbenmüsste das schon irgendwie passen. Thelephora terrestris begegnet mir so variabel, was das betrifft - und von den Wuchsformen ganz zu schweigen.
    Aber die Spannung bleibt. :)



    LG, Pablo.

  • Hallo Matthias,


    dein Eksikkat ist eingetroffen. Es ist eine typische Thelephora terrestris f. resupinata (Bourd. & Galz.) Donk.
    Die Art gehört zu den drei häufigsten Vertretern tomentelloider Pilze. Deine Fotos zeigen die Art in ihrer typischsten Form.



    Beste Grüße
    Frank

  • Hallo Frank,


    Vielen Dank für die Aufklärung und die Untersuchung.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.