2x Ganoderma auf 1x Salix

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  • Auf mehreren alten Weiden (wohl Salix alba) habe ich Mitte Febr. in Sondernheim (Pfälzer Rheinebene) 2 verschiedene Porlinge gefunden, die ich beide bei Ganoderma einsortieren würde. Auffällig und nachvollziehbar war, dass man bei den von mir als G. applanatum bezeichneten FK die Hutschicht mit dem Fingernagel eindrücken konnte, bei den mit G. adspertum bezeichneten absolut nicht - steinhart (endlich mal so wie es in den Büchern steht ;) ).


    1 - Ganoderma applanatum, wohl ein schon ziemlich altes Ex.:


    2 - Ganoderma adspertum, die OS ist aber überhaupt nicht "lackartig", eher völlig matt, das rostbraune Sporenpulver ist insbesondere auf dem ersten und dem letzten Bild dieser Serie deutlich auf der Weidenrinde zu sehen:





    die US auch schon "angewittert", die weiße Deckschicht ist schon etwas löchrig:


    Alle von diesem Baum:


    3 - am Nachbarbaum nochmals Ganoderma applanatum am Stammfuß, auch schon ziemlich verwittert, keinerlei weiße Schicht mehr auf den Poren zum Malen zu finden:




    4 - und am gleichen Baum nochmal Ganoderma adspertum:


    Ich hoffe, ich liege diesmal trotz des fortgeschrittenen Alters der FK nicht daneben, freue mich in jedem Fall über eure Kommentare.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Das Problem bei Ganoderma applanatum und Ganoderma adspersum ist, daß die Merkmale ziemlich variabel sind (vor allem von G. apllanatum) und sich teilweise überschneiden. So kann Ganoderma applanatum auch Formen bilden, die mit der typischen Form von Ganoderma adspersum identisch sind.
    Besser ist da noch das Merkmal der Tramafarbe (dunkles, einheitliches Rotbraun bei G. adspersum, meist eher kaffebraun mit weißen Fasern und Flecken bei G. applanatum). Funktioniert aber eventuell auch nicht immer.
    Absolute Sicherheit gibt zur Unterscheidung nur die Sporengröße, da besteht schon ein signifikanter und auch konstanter Unterschied.
    Damit will ich sagen: Die flachen Fruchtkörper, die du zeigst, sollten eigentlich Ganoderma applanatum sein (G. adspersum variiert weniger stark in der Form). Aber sicher bin ich keineswegs. Die Tramafarbe kann ich nur schwer beurteilen, da es da nur ein Bild von einem Fruchtkörper gibt.


    Zu Fund 1 wäre mal interessant, ob der Fruchtkörper tatsächlich einfach hinüber ist, oder ob die braunen Poren die normale (vitale) Farbe sind.


    Deine Nummer 3 ist möglicherweise ein ziemlicher Knaller.
    Zünsel da mal bitte mit dem Feuerzeug an der Hutkruste rum. Ich würde fast wetten, daß das anfängt zu brutzeln und zu schmurgeln, statt einfach zu kokeln und schwarz zu werden.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo!


    Dank für die Kommentare. Habe ich doch wirklich bei "G. adspersum" nur dieses eine Bild wo man die Trama erahnen kann. Anbei noch 2 nachgereicht, eiens heute Nachmittag im hellen Streulicht auf der Terrasse gemacht, eines jetzt mit Blitz am Schreibtisch - das ist fast realistischer.


    Und alles was unter Nr. 2 gezeigt wird, ist vom gleichen Baum und für mich vom Eindruck die gleiche Art - egal ob flach oder gewölbt. Wichtig für mich war die steinharte Oberhaut (im Gegensatz zu den als G. applanatum bezeichneten).


    Und bei Nr. 3 "brutzelt und schmurgelt was" - bei Nr. 1 übrigens auch und riechen tut das gebrutzelte bei beiden auch identisch. Also stelle ich die Theorie mit "alt und deshalb Poren nicht mehr weiß sondern braun" mal in Zweifel - ich weiß bloß noch nicht, in welche Richtung Du mich da schubsen willst :/ :/ .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    OK, dicke Hutkruste passt zu G. adspersum. Tramafarbe könnte auch in etwa hinhauen, weiße Flecken sind aber da (auch in der Trama), die wären ein Zeichen für G. applanatum.
    Ich kann es hier echt nicht sicher machen, ohne den mal in der Hand zu haben (und eventuell ein paar Sporen zu messen).
    Heb ihn auf jeden Fall mal auf, am besten so, daß von dem Sporenpulver auf den Hüten auch was dran bleibt.


    Der andere ist ziemlich sicher Ganoderma resinaceum (Harziger Lackporling).
    Ich muss mal dringend ein paar ARten ins Forum stellen und vielleicht einen Gattungsschlüssel, jetzt muss ich's schon wieder eintippen:
    Ob die Hutkruste Harz enthält oder nicht ist ein wichtiges Merkmal. Das überprüft man mit dem Brutzeltest.
    Ebenfalls wichtig ist, ob die Fruchtkörper mehrjährig oder einjährig sind. Dann ist das Substrat wichtig und Fleischfarbe sowie Gewicht. Und ob gestielt oder nicht.


    Bei deinem Fund sehe ich ungestielte Fruchtkörper, einjährig, harzhaltig (hast du ja bestätigt), die an Weide (ist eine, oder?) wachsen. MIt ziemlich hellem Fleisch, das vermutlich in dem Zustand auch federleicht ist.
    Ganoderma lucidum ist gestielt, Ganoderma carnosum ebenfalls, ist auch dunkler und wohl recht streng an Weißtanne gebunden.
    Am ähnlichsten wäre noch Ganoderma pfeifferi, der aber vor allem in naturbelassenen Wäldern an Buche fruchtet und auch trocken schwereres, dunkleres Fleisch haben sollte.
    Letzte Art kenne ich nicht aus eigener Anschauung, spekuliere aber dennoch stark auf G. resinaceum.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    muss morgen früh raus, deshalb hier noch kurz ein paar Bestätigungen zu den von Dir als G. resinaceum benannten Ex.: einjährig, harzig, stiellos, an Weide (sicher!), helles Fleisch und vor allem wirklich extrem auffällig leicht!


    Ich schaue dann morgen nochmal in die Bücher und hebe die FK auf jeden Fall auf (auch die von G. cf. adspermum, wg. der Sporen), vielleicht ergibt sich ja mal was.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Ich finde ja, wir müssten uns eh mal irgendwo in de Palz treffen um gemeinsam loszupirschen. so weit ist es ja nicht. Und bald wirds da morchelig.
    Also heb mal ruhig auf, das Zeug. ;)



    LG, Pablo.