Stefans Hase 2.0 Saccobolus versicolor (again)

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.889 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Auf einem Hasenkuddel erschienen wenige, kräftig rosa-violett gefärbte Saccobols. Für ein Makrofoto blieb keine Zeit und als ich es nachholen wollte, waren sie weg. :(


    Es bleibt also bei Microfotos.


    Wie gesagt, die Apothecien sind deutlich bräunlich- rosa-violett gefärbt. Das intrazelluläre Pigment ist auf dem Mikrofoto deutlich sichtbar. Unreife Sporen sind ebenfalls rosa-violett gefärbt. Reife Sporen sind extrem dunkel und das Epispor so dick, dass ich volle Beleuchtung geben musste, um ein Muster zu erkennen. Die Cluster messen 38,0-39,5 x 14,2-15,8 µm, die Sporen (sehr schwer zu vermessen da es keine losen Sporen gibt und eben nix durchscheint) um 16x8 µm.


    S. beckii kenne ich nicht aus eigener Anschauung, die Art scheint bei uns zu fehlen. Es ist ergo nur eine Vermutung.
    Im Schlüssel stieß ich noch auf S.pampeanus, was ebenfalls passen könnte. Insbesondere wird hier die kräftige Pigmentierung und das dicke Epispor hervorgehoben. Auch diese Art kenne ich nicht.


    Ich weiß es nicht. :(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    bei vielen Hasenkötteln tut sich bei mir nicht mehr viel. Da scheint langsam die Luft raus zu sein. Ich guck mri dann noch weitere an und das Pferd. Morgen gehts dann weiter.


    Danke für deine Mühen. Woran erkenne ich eigentlich eine Perithecienmündung bei "unterirdischen" Fruchtkörpern? BEstimmt Erfahrung. Ich bin gerade dabei an "verdächtigen" Stellen etwas "umzugraben".


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Latürnich.


    Beitrag mit den Fotos von Dienstag geschrieben. Dann nochmal die Kuddeln angeschaut und... da isser wieder. :D
    Reifer als zuvor und das Epispor besser zu sehen.


    Müsste S. beckii sein.
    [hr]


    Hallo Stefan,


    bei mir fängt das Wachstum neuer Fruchtkörper grade erst an.


    Perithecienmündungen eingesenkter Arten sind kleine schwarze Punkte, die man unter dem Bino eigentlich gut sehen kann. Es kann aber auch lohnen, plötzlich erschienene Gnubbel und Erhöhungen mal vorsichtig mit der Nadel abzutragen.


    Wenn ich mehrere Kuddeln von Hase, Kaninchen oder Reh habe, nehme ich auch schonmal einen komplett auseinander. Ich pule dann die gesamte Oberfläche Stück für Stück runter und lege alles auf ´s Deckgläschen, was verdächtig ist. Das schaffe ich aus Zeitmangel aber nicht immer.
    [hr]
    Nachtrag:


    Stefan, das ist keine Mühe. Ich lerne so neue Arten kennen und kann die dann ggfs. bei eigenen Funden leichter bestimmen. Der Dank gebührt Dir für die Zusendung der Proben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    danke für die Antwort. Ich seh mir jetzt noch den Pferdedung an und mache morgen weiter. Wenn ich noch was finde, poste ich das. Übrigens zum neuen Wildschweindung: Eine Woche in der Feuchtekammer und bis jetzt nur die beiden von Matthias und mir gefundenen Mucor-Arten.


    Der scheint leider zu frisch zu sein.


    l.g.
    Stefan

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    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Auch wenn die Antwort dich nicht befriedigen wird, ist das für mich wieder einmal Saccobolus versicolor, lieber Ralf!


    Das ist die variabelste Art, die ich in dieser Gattung kenne.
    Das Epispor darf da gelegentlich schon so ausgebildet sein, wie du es darstellst.
    Van Brummelen zeigt ähnliche Sporen und im Kenia-Artikel (S. 128) findest du genau solche.


    S. beckii ist etwas völlig anderes mit einem wirklich extrem dickwarzigen Epispor und meinen und P. Püwerts Beobachtungen nach eine eher montane Art an Cervidendung!
    Das würde auch erklären, warum du sie noch nicht gefunden hast.
    Von meiner nächsten Aufsammlung kann ich dir gern zu Vergleichszwecken etwas zuschicken. :)


    Um den Artenkomplex ausführlicher zu diskutieren, fehlt mir leider heute und am Wochenende die Zeit.
    Vieles habe ich bereits im Forum zu der Thematik geschrieben.
    Lies dir am besten nochmals die entsprechenden Threads durch.


    Fakt ist, dass Saccobolus eine sehr schwierige Gattung ist!


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    dann halt versicolor. Ich glaube, dass raff ich nie. So ein extrem dunkles Epispor und so ein ausgesprochen kräftiges Pigment habe ich vorher noch nicht gesehen.


    Die Probe stammt ja aus Deiner Gegend, vielleicht hab ich mich daher auch beeinflussen lassen.


  • Dann halt versicolor. Ich glaube, dass raff ich nie. So ein extrem dunkles Epispor und so ein ausgesprochen kräftiges Pigment habe ich vorher noch nicht gesehen.


    Ich muss mit meiner Meinung nicht recht haben, Ralf.
    Fakt ist allerdings, dass ich schon sehr oft versicolor bzw. das, was ich dafür halte, untersuchen konnte.
    Vielleicht verbergen sich auch mehrere Species hinter dem einen Namen?
    Nach van Brummelen ist das jedenfalls die häufigste und am weitesten verbreitete Art der Gattung mit der nach seiner Ansicht größten Variabilität bezüglich Größe und Pigmentierung der Apothecien, der Dicke des Excipulums sowie Sporengröße und ~ornamentation.



    Die Probe stammt ja aus Deiner Gegend, vielleicht hab ich mich daher auch beeinflussen lassen.


    Ich glaube, die Probe stammt vom Dresdner Heller, einem eiszeitlich geformten Sander von durchschnittlich 160m ü NN.
    Montan beeinflusst ist das nicht, da muss man ein paar km aus Dresden raus Richtung Osterzgebirge fahren.
    Den Saccobolus beckii findest du mit etwas Glück spätestens, wenn du uns mal besuchst! ;)


    LG Nobi

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