Tramete? Schwammporling? Nichts passt wirklich.

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  • Hallo,


    mit diesem hier, auch vom 14.02. vom Otterbach, komme ich leider überhaupt nicht klar. Dabei ist er eigentlich ziemlich auffällig.


    Erinnert in Wuchsform und dem dünnen FK (1 - 3 mm) sofort an Tramete. Allerdings ist eine igendwie geartete Behaarung, die bei allen Trameten als striegelig oder samtig beschrieben wird, inbesondere bei den jungen Ex. bei näherem Hinsehen kaum zu erkennen, nur eine irgendwie unebene wulstige raue Struktur, auf den Detailfotos von zu Hause gut zu sehen. Schade dass ich durch mein Stereo-Mikro keine Fotos hinbekommen. Der Geruch ist angefeuchtet angenehm pilzig aber nicht irgendwie besonders.


    Dann stell ich mal ein paar Fotos vor:


    Hier der Originalstandort, an liegendem entrindetem Kiefernstamm:


    Hier jetzt von unten, auffällig die orangebraune bis gelbe Zone direkt vor der Zuwachskante:


    Und nochmal eine andere Gruppe von unten - hier ist das orangebraun auf die ganze US verteilt. Irgendwie fiel mir hier dann Climacocystis borealis ins Auge, aber die wäre wohl aber nicht so dünn:


    Das gleiche nochmal zu Hause unter Kunstlicht, im Vordergrund ein altes Ex. vom gleichen Stamm, hier ist die US dann eher schon braun:


    Und nochmal die OS, deutlich zu sehen, keinerlei samtige oder striegelige Behaarung,


    Trocken sind die FK brüchig, splittern beim Versuch, einen Schnitt zu machen. Auf dem unteren FK ist bei diesem älteren Ex. die kurze striegelige weiße Behaarung zu sehen. Im Querschnitt / an der Bruchkante sind dann deutlich 3 Schichten zu sehen.:

    • Oberhaut, weiß, wulstig bis zu 1mm
    • Trama dunkel gelbbraun, auch trocken etwas glänzend, 1mm
    • Porenschicht weiß bis beige bis gelblich-orange, 1mm



    Am ehesten passt noch Trametes pubescens, wo die OS noch am besten passt, diese soll aber nur an Laubholz vorkommen und der Stamm hier ist eindeutig Pinus. Eine von diesem Substrat her und von der Farbgebung vielleicht passende Art wie Diplonitoporus flavescens sieht auf den Bildern aber völlig anders aus, insbesondere nicht so dünn, ebenso die schon angesprochene Climacocystis borealis.


    Bin gespannt was ihr für Ideen habt und was ich schon wieder übersehen habe :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Du zeigst da zwei verschiedene Pilze, die gerne mal beide am gleichen Nadelholzstamm zu finden sind.
    Der härtere mit mehr violetten und ohne orangene Farben sollte Trichaptum abietinum (Gemeiner Violettporling) sein, der etwas Weichere mit den Orangenen Farbtönen (sollten auch im Schnitt als Linie zwischen Röhren und Hutfleisch zu finden sein) sieht aus wie Skeletocutis amorpha (Orangener Knorpelporling).



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    danke für die Klärung. Wenn man 2 verschiedene Arten versucht unter einen Hut zu bringen, kann das ja nur schief gehen. :(


    Also derjenige den ich einfach für ein älteres Stadium gehalten hatte, ist Trichaptum abietinum. Passt schon auf den ersten Blick, schaue ich mir morgen aber nochmal genauer an. Das mit dem älteren Stadium scheint ja trotzdem zu stimmen, denn violett ist hier nichts mehr.


    Und Skeletocutis amorpha hat mir sofort gefallen, insbesondere die von Dir benannte Linie zwischen Röhren und Hutfleisch hatte ich ja schon als "Trama dunkel gelbbraun, auch trocken etwas glänzend, 1mm" als mittlere der drei Schichten anhand des Bildes mit der Bruchkante beschrieben.


    Aber schon fies von den Gesellen, einfach so durcheinander zu wachsen! :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Ja, bei Trichptum verschwinden im Alter die violetten Farben, das erscheint dann nur noch bräunlich. Und die Oberseiten sind weiß und haarig - filzig.
    Die Art kann übrigens auch resupinat auftreten, je nach Lage des Substrats.
    Es gibt auch ein paar weitere Arten in der Gattung, an nadelholz wäre vor allem Trichaptum fuscovioleceum (Zahnfärmiger Violettporling) zu beachten. Der ist nicht ganz so häufig und hat auch im Jungstadium schon keine Poren, sondern breite Stacheln. Bei alten Fruchtkörpern ist die Unterscheidung oft schwierig, weil auch T. abietinum dann irpicoid aufreißt. Meistens findet man aber bei dem noch ein paar poroide Stellen im Randbereich des Hymeniums oder in der Nähe der Ansatzstelle.



    LG, Pablo.