Samtige Tramete?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.450 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Forianer,


    letztes Wochenende haben wir eine Au abgeklappert, fünf Stunden waren wir unterwegs.


    Gerade einmal sechs fruktizierende Arten habe wir angetroffen, drei davon findet man immer (Zunder/-Feuerschwamm und den Rotrandigen)


    Einer ist für mich Neuland,


    Hut: ca. 3-5 cm, fühlt sich feinsamtig an
    Stiel: keiner, breit am Substrat angewachsen, nur mit einem Messer samt Rinde ablösbar
    Substrat: Laubbaum, Weide...?
    Geruch: keiner
    Geschmack: einen FK habe ich mitgenommen


    1)




    2)


    Trametes pubescens, was meint ihr dazu?



    Den zwei anderen Funden sind wir schon öfter begegnet,


    3)
    Anistramete, Trametes suaveolens


    4)
    Österreichischer Prachtbecherling, Sarcoscypha austriaca



    Jede Menge einfacher Märzenbecher gab es, die doppelköpfigen haben wir mitgenommen,


    5)




    Für die unmittelbare Umgebung prognostiziere ich weitflächige Überschwemmungen,


    6)



    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Toller Bericht! leider kenn ich den 1. Baumpilz auch nicht. Wie cool, mit den Bibern!!!!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    • Offizieller Beitrag

    Hallöle!


    Ui, die Bilder sind klasse. :)
    Schönes Licht, tolle Perspektiven.


    Samtige Tramete...
    Glaube ich im Moment nicht so richtig dran. Die Poren scheinen zu groß zu sein.
    Konsistenz wäre natürlich auch interessant, aber dazu müsste man sie selbst in der Hand halten...
    Du kannst ja mal den mitgenommenen Fruchtkörper bei Gelegenheit mal mit Skala ablichten, daß man einen Eindruck hat, wie viele Poren pro millimeter da zu sehen sind.
    Und Schnittbild kann auch nicht schaden. ;)



    LG, pablo.

  • Servus Peter!
    Tolle Bilder.
    Wow der Prachtbecherling - den würd ich schon gerne mal finden...
    Ist das das "gefährdete Gebiet" - von dem Du mir (per E-Mail) erzählt hast?
    Das wäre ja eine Katastrophe!
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Peter!


    Erinnert mich ziemlich an Bjerkandera fumosa (Graugelber Rauchporling). Kenne ich nur von Flussauen an Weide.
    https://www.kuleuven-kulak.be/…paddestoelen/rookzwam.htm
    Kann natürlich auch was anderes sein.


    Zitat

    Gerade einmal sechs fruktizierende Arten habe wir angetroffen,


    Tja, vielleicht doch mal ein Stöckchen aufheben oder unter Erlen/Weiden in der Streu schauen?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Dafür wären ja auch die Poren zu weit, oder?
    Den Fund in dem Link zweifele ich auch mal ganz dreist an. Mit nahezu irpicoid aufgespaltenem Hymenophor ist mir der noch nie begegnet.
    Will ich im Schnitt sehen, beide. Also auch den Fund auf den verlinkten Bildern.
    Ich glaube nämlich nciht, daß sich da eine dunkle Trennschicht zwischen Röhren und Hutfleisch findet.
    Und denke bei relativ festen Porlingen in Auwäldern mit solchen Farben und groben, teils länglichen oder irpicoiden Poren Antrodia malicola (Zimtbraune Tramete). Mit schönen (und Dämmrich - geprüften) Bildern von Anna >hier<.


    PS.: Auch wenn's unsicher ist, aber das wäre mir eine Wette wert. 5 gegen Bjerkandera fumosa würde ich schon setzen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Zitat


    Dafür wären ja auch die Poren zu weit, oder?


    Meinst du?
    Also mein Kartenhäuschen wankt, aber ich schmeiß mal noch mit den folgenden, allerdings auch wieder ohne das gewünschte Schnittbild:
    http://www.pharmanatur.com/Myc…/Bjerkandera%20fumosa.htm
    2. Bsp.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, INgo!


    An den von den Franzosen mag ich sogar gerne glauben.
    Der Tschechische... Kann sein, vielleicht auch nicht. Warum zeigen immer alle solche Pilze, ohne die relevanten merkmale mitzuliefern? Wenn da so eine Schicht zu sehen ist, dann fallen einfach mal ein ganzer Haufen Optionen weg.
    Skeletocuten in der Größe und mit solchen Poren gibt's nicht viel.
    Schnittbild...
    Ich glaube hier erkennt man's schon aus der Distanz:

    Draufklicken, dann höhere Auflösung. Der Fruchtkörper oben ist angeschnitten.


    LG, pablo.

  • Hallo ihr beiden,


    eine Aufnahme auf den FK habe ich noch, ein "etwas" reiferes Exemplar,


    1)



    Querschnitt, die zwei FK darunter zeigen den farblichen Übergang,


    2)



    Geodreieck hat Bieni in der Schultasche,


    3)


    Poren pro Quadrateinheit zählen bringt nichts...



    Danke, dass ihr diesen Fund diskutiert :thumbup:


    LG Peter





    Ingo,


    das mit den Stöckchen drehen habe ich drauf, stell' halt nur nicht alles ein :whistling:


    Stöckchen von oben,


    4)


    Stöckchen von unten,


    5)


    :evil:

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Wunderbar, danke!
    Pilz weißfleischig, keine Linie zwischen Röhren und Hutfleisch, dafür eine dünne graue zwischen Hutfleisch und Hutbehaarung. Dann sieht man nun auch abstehende Haare auzf dem Hut und die Poren messen 2-3 / mm
    ---> Dein Pilz heißt Trametes hirsuta (Striegelige Tramete)
    Nicht ganz typisch ausgeprägt, aber wenn man die Fakten durchgeht, dann kommt man schon drauf. :thumbup:


    Stöckchen von oben und Stöckchen von unten nennt sich Coriolopsis gallica (dunkle Borstentramete).



    LG, Pablo.

  • Servus Pablo,


    die entscheidenden Merkmale hast du super herausgearbeitet. Schnittbild + Poren/mm2 werde ich allen noch kommenden Funden beifügen.


    Deine Bestimmung "Dunkle Borstentramete" freut mich besonders, für mich war das ein altes Wrack, unbestimmbar...
    Der letzte Fundeintrag für Kärnten in der Pilzdatenbank ist über 20 Jahre her, zweimal wurde er bisher eingetragen.


    Eine zu unserem Fund sehr ähnliche Aufnahme findet man in den "1700 Pilze", woanders habe ich nichts gefunden.


    Vielen Dank für die Bestimmungen :thumbup: :thumbup: :thumbup:




    @Hallo Juliane,


    die Biber waren leider nicht anzutreffen, das wären einmal tolle Aufnahmen :D



    @Servas Dieter,


    diese Au ist nicht bedroht, da führt auch keine Stromleitung darüber. Eine unterirdische Gasleitung schon,
    aber die stört nicht.


    Liebe Grüße
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hi, Steffen!


    Schwierig. :)
    Der "Rötlingshabitus", bezw. "sieht ganz anders aus"...


    Die sehr dünnen Fruchtkörper, an einem dünnen Stöckchen rosettenartig verwachsen, die Poren wie mit braunem Staub eingepudert und recht langgezogen mit eher dünnen Röhrenwänden; die auf genau diese weise grauweiß ausgeblässte Oberseite - alle Funde, die mir mit dem Aussehen begegnet sind (sicher mehr als ein Dutzend) haben sich als C. gallica heruasgestellt (ist ja rasch überprüft).
    C. trogii finde ich: An dickem Substrat, mit gelblichen Oberseiten, dicken Porenwänden, recht hellen Poren und Röhren, insgesamt dickfleischiger, verwachsen ja, aber weniger rosettenartig (weil auch eben nicht an solchem dünnem Substrat).
    Hast du C. trogii schon mal so gefunden?


    PS.: Vielleicht hätte ich das jetzt nicht schreiben sollen...
    Habe ich trotzdem noch eine Chance auf eine Wette, Steffen?



    LG, pablo.

  • Hallo zusammen!



    C. gallica passt schon!


    Wenn sich's mal an einem Ast entlang schlängelt und schmal und länglich wird oder wie zusammengefügt aussieht, dann ist es C. gallica.


    C. trogii ist habitusmäßig nicht so wandlungsfähig und wächst als "ordentlicher" Einzelfruchtkörper.


    Steffen, pass auf :D ! Hier würde ich keinen einzigen Coin gegen C. gallica setzen!



    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fredy!


    ich würde schon sagen, daß C. trogii auch zusammenwachsen kann. Aber eben anders. Also mehr in der Breite, oder (dort wo sie an Substratunterseiten resupinat auftritt) auch mal in der Vertikalen.
    Aber eben nicht so chaotisch und nicht an so dünnen Zweiglein.
    Ein passendes Bild von zusammenwachsenden C. trogii hatte ich mal >hier< reingestellt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo und Fredy,


    keine Angst, gegen C. gallica hätte ich eh nicht gewettet. ;)
    So wie ihr die Unterschiede beschreibt, habe ich meine Beobachtungen auch in Erinnerung. Ich war mir nur nicht ganz sicher, ob die Merkmale so konstant sind. So oft habe ich beide Arten auch noch nicht gesehen. Danke für die Aufklärung.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen, Fredy,


    danke für eure Meinungen zu C. gallica.


    Die Pappel als Substrat kann ich ausschliessen, die war nicht vertreten. Fraxinus war dominant.


    Aus den PdS lese ich weiters heraus, durch eine KOH-Probe lässt er sich eindeutig von C. troglii unterscheiden.


    Pablo hat beide schon in der Hand gehabt, diesen Pilz kann man demnach makroskopisch annageln.



    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Moin!



    Pablo hat beide schon in der Hand gehabt, diesen Pilz kann man demnach makroskopisch annageln.


    Steffen und Fredy auch.
    Ist aber richtig, die Art ist ganz gut makroskopisch zu bestimmen.
    Neben Coriolopsis trogii (auch schon als Funalia und Trametes trogii bezeichnet) kämen höchstens noch Arten wie Cerrena unicolor (Aschgrauer Wirrling), Trametes cervina (Hirschbraune Tramete) und Gloeophyllum trabeum (Balkenblättling) als Verwechslungsmöglichkeit in Frage.



    LG, Pablo.