Mycoacia nothofagi ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dann ist da noch - an dem selben Stamm wie die fragliche Mucronella - ein etwas größerer stacheliger Pilz.
    Funddatum: gestern.


    Fundort: Mannheim, Waldpark; Auwald mit Anemonen und viel Bärlauch, Ahorn, Hainbuchen, Hasel, Eschen, Eichen, Pappel (und möglicherweise noch mehr, was mir nicht aufgefallen ist).
    Der Pilz sitzt in Spalten und unter Vorsprüngen (also wie die Mucronella und natürlich mit dieser vergesellschaftet), hat ein deutliches Subikulum (bis ca. 1,5mm dick); das Hymenium ist wachsartig, trocken brüchig; die Ränder fransig / striegelig; die Stacheln sind rundlich, teils etwas breitgedrückt, einige spitz zulaufend, andere abgeplattet, bis ca. 4mm lang; die einzelnen Fruchtkörper sind bis zu 10cm breit, zeigen sogar Tendezen, sich noch weiter auszubreiten und zusammenzuwachsen.
    Auffällig: Der Geruch ist stark und sehr intensiv, aber ganz schwer zu beschreiben.
    Für mich in etwa nach dem Spiritus, mit dem meine Mutter früher Fenster geputzt hat. Und nach Stinkeraupe (wie hieß die wieder? Dicker, großer, rosa Wurm?). Was Fruchtiges rieche ich da eigentlich nicht. Vielleicht eine kleine Note von diesen Lufterfrischern, die man ins Wc hängt.






    reaktion mit KOH 20%: Pilz wird etweas dunkler, sollte als negativ gelten


    Weitere Eckdaten:
    Hyphenstruktur monomitisch, Hyphen mit Schnallen, Hyphen im Subikulum gelegentlich ganz schwach dickwandig (Artefakt?)


    Sporen: Katastrophal abzubilden. Siehe Kamera, die nicht nur keine hyalinen Sporen abbilden kann, sondern erst recht dann nicht, wenn in diesen Sporen noch was drin ist.


    Die sind hyalin, dünnwandig, glatt, elliptisch, bis 5,5x2,5 µm groß; innen reif meist mit zwei großen und ein paar wenigen kleinen tropfen gefüllt


    Basidien sind keulig, reif abgeflacht keulig, klein, mit Basalschnalle; Zystiden dünn- bis dickwandig, inkrustiert, recht weit aus dem Hymenium herausragend; Hyphidien dünnwandig, nicht immer inkrústiert und hauptsächlich im Bereich der Stachelspitzen zu finden.


    Stachelspitzen:


    Ich denke, Phlebia / Mycoacia nothofagi (Scheinbuchen - Fadenstachelpilz) sollte schon passen.
    Abeja hat den >hier< mal gefunden mit anschließender Diskussion.
    Ist ganz interessant, weil Radulomyces und Hyphoderma radula waren makroskopisch auch erstmal meine Gedanken.
    Das ist schon echt ähnlich.


    Aber mal angenommen, man hätte jetzt Schnupfen:
    Welche merkmale wären dann relevant zur Unterscheidung von mycoacia fuscoatra, wo die KOH Reaktion ja nicht konstant sein soll?



    LG, Pablo.