Hallo, Leute!
Eigentlich müsste ich den hier beiseite legen.
Weil: Keine Sporen. Weder Konidio- noch Basidiosporen. Zumindest finde ich keine.
Aber auffällig ist er trotzdem, darum mal einfach ein versuch.
Gefunden letzten Freitag in einem Auwald am Rhein, unterseits und seitlich an einem liegenden, bemoosten Laubholzast.
Fruchtkörper sehr dünn, Konsistenz ist da schwer zu beurteilen. Das Subikulum ist ein lockeres, netzartiges Geflecht aus sehr feinen Hyphenbündeln. Darauf sitzen zahnförmige Strukturen, die Zähnchen sind kaum 0,5mm lang.
Bilder erscheinen beim Draufklicken in etwas besserer Auflösung.
Eckdaten, mikroskopisch:
Hyphenstruktur monomitisch, Hyphen mit (!) Schnallen (allerdings nicht an allen Septen).
Und dazu das:
"Normale" Basidien finde ich nicht, aber reichlich von diesen Clustern, wenn auch nicht alle so schön Fußballrund wie auf den Bildern und auch nicht alle so üppig. Wenn das Basidien sein sollen, dann käme ja nur die Gattung Botryobasidium (Traubenbasidie) in Frage, oder?
Da gibt es ja mit Schnallen immerhin nicht viele Möglichkeiten (drei?).
Problem ist aber: So richtig passen die Mikrobilder von Traubenbasidien auch nicht dazu. Das hier ist noch extremer.
Und dann sind da noch die Stacheln:
Siehe links, die werden meist am Okularrand scharf gestellt von der Kamera.
Die finden sich recht konstant im ganzen Basidiocarp verteilt, sieht also nicht wie Zystiden aus, sondern mehr wie eben speziell geformte Hyphenenden.
Zu solchen Strukturen finde ich aber bei Botryobasidium gar keine Entsprechungen.
Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
Oder bleibt es ohne Sporen bei "Zackpilz"?
LG, Pablo.