Ist das Xerocomus pruinatus?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.454 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gdno81.

  • Hallo liebes Pilzforum,
    in meinem Bilderarchiv fand ich diesen Pilz den ich hier am 29.10.2013 im Münsterland in einem Mischwald fand. Ich hatte ihn ursprünglich als Marone abgelegt was aber nicht stimmen kann da die Hutoberfläche doch eher pflaumenfarben ist. An den Frass-Stellen sieht man auch, das er unter der Hutoberfläche rötlich ist. Ich tendiere daher zu Xerocomus pruinatus? Weitere Fotos habe ich nicht und ob er blau angelaufen ist weiß ich nach der langen Zeit auch nicht mehr.
    Liege ich mit meiner Vermutung richtig oder ist es ganz was anderes?


    Viele Grüsse
    Plejades


    PS: Das untere Bild ist ein etwas aufgehellter Ausschnitt aus dem oberen.



  • Ahoi, Plejades,


    vorausgesetzt, das Bild ist farbecht,
    sehe ich eine Marone.


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Plejades.


    Vom optischen Eindruck würde ich dir zustimmen.
    Eine Bestimmung ist das allerdings nicht.
    Die Hutfarben sind zur Bestimmung von Filzröhrlingen erstmal irrelevant, ebenso ob es unter der Huthaut leicht rötzlich ist oder nicht. Das, was du zeigst, kann farblich sowohl zur Marone als auch zum Bereiften Rotfuß passen.


    Sehr viel wichtiger als die Hutfarben sind:
    A) Beschaffenheit der Hutoberfläche / Aufreißen der Huthaut
    B) Stieloberfläche
    C) vollständiges Schnittbild (!!!)
    D) Verfärbungsmuster (Maronen gibt es auch ohne jede Blaufärbung, trotzdem gibt es wesentliche Unterschiede zwischen Boletus badius und Xerocomus pruinatus)


    Klar kann man mit entsprechender Erfahrung auch mal nur nach dem äußeren Eindruck einen Treffer landen. Man kann dann aber auch ganz schon daneben hauen.


    >Boletus badius<
    >Xerocomus pruinatus<


    Vielleicht sollte ich bei den beiden Portraits da noch mal auf die entscheidenden Unterschiede eingehen.
    Marone:
    - Trama im Schnitt weißlich, cremefarben, blassbelb bis ockerlich, alt im Stiel auch bräunlich
    - Blauend nur an den Poren und Röhren bei verletzung, gelegentlich auch Hutfleisch im Schnitt; niemals Stielrinde auf Druck
    - Stieloberfläche längsfaserig, im Alter strohig - holzig, gelegentlich mit rautenartiger Maserung, gelblich bis bräunlich, selten mit weinroten Tönen
    Bereifter Rotfuß:
    - Trama im Schnitt in allen Teilen leuchtend gelb
    - Blaut nur in der Stielrinde und gelegentlich sehr langsam und schwach im Stielfleisch
    - Stieloberfläche glatt, bereift oder fein beflockt, meist auf gelblichem Grund rot oder gelb befasert und / oder beflockt


    PS.:
    Auf den zweiten Blick... kanns auch sehr gut sein, daß Peter richtig liegt.
    Ist eben in der Tat nicht ganz einfach. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    vielen Dank an Euch beide für die Mühe. Normalerweise kenne ich Maronen nur mit schokoladenbrauner Hutoberfläche. Das die so variabel sein können, war mir nicht bewußt.
    Wenn dies X. pruinatus wäre, müsste man doch in der Vergrößerung die rötliche Hutunterhaut an der verletzten Stelle zumindest erahnen können. Daher tendiere ich nun doch wieder zur Marone.
    Vielleicht habe ich das Bild damals auch unter Marone einsortiert weil die Röhren sich blau verfärbt haben. Das Teste ich normalerweise immer aber daran ob es bei diesem Exemplar auch eine Verfärbung gab kann ich mich nicht mehr erinnern.


    Danke und viele Grüsse
    Plejades

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    vom ersten optischen Eindruck bin ich auch bei Marone.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo an alle,


    mein Bauchgefühl würde den Pilz eher nicht als Marone einordnen, sondern als "echten" Filzröhrling.


    Da gibt es aber neben dem Herbstrotfuß noch andere Arten, die nicht ganz auszuschließen sind, z.B. braune Formen von X. communis, dem Eichen-Filzröhrling.


    ... ist wohl nicht mehr bestimmbar, das passiert öfter als man denkt.


    Grüße,



    Wolfgang

  • Hallo!


    Schade, dass es kein gesichertes Ergebnis geben wird.
    Ich würde sogar 20 Chips auf Marone setzen.
    Schaut euch mal in Pablos X-pruinatus-Portraits die Struktur der Hutoberfläche an: die ist doch so gut wie immer uneben-runzelig
    Und dann noch mal im Maronen-Portrait diese "gemaserten" Stielfarben der Marone (Nr. 3 und HoBi-Bild).


    Naja, was übrig bleibt, sind die etwas eigenartigen Hutfarben mit graubläulichem Schein.
    Aber da wisst ihr doch selbst, dass man ab und an irgendwelche Blätter oder Pilze fotografiert und plötzlich ein Ton auf den Bildern erscheint, der real nicht vorhanden ist wegen Sonnenlicht, Gegenlicht oder sonst was.
    http://www.gobice.com/pic/bole…_-_kostanjev_goban_01.jpg


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Also den stattlichen Rotfuß kenne ich persönlich eher so:




    Der Hut fast Schwarz, der Stiel sehr gelb mit roter Beflockung an der Basis.



    Der Blauschimmer scheint bei Fotos von Maronen öfter vor zu kommen: