Unterwegs im Fichtenwald

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.112 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    seit kurzem bin ich dabei, mich an der Fotografie mit Stativ zu versuchen. Ok, bislang hab ich nur nen Gorillapod SLR Zoom, doch hab ich damit bessere Erfahrungen als erwartet gemacht. Durch die geringe Größe wird's natürlich schwierig richtig große Pilze von oben zu fotografieren, aber damit kann ich leben. Die Kamera löse ich dabei mit Touch-Auslöser aus, der reagiert schon bei der leisesten Berührung. Das vermindert die Verwacklungsgefahr schon spürbar.


    Die folgenden Bilder sind alle in den letzten Tagen in Fichtenwäldern entstanden, wobei ich immer das kleine Stativ verwendet habe, außer natürlich bei Mikrofotos. Einige Bilder sind auch gestackt, meist aber nur bis 3 Bilder. Das klappt besser als erwartet, da verrutscht kaum etwas.


    Nun aber zu den Pilzen:
    Das erste, was man in den hiesigen Wäldern finden wird ist der Fichtenzapfen-Rübling, Strobilurus esculentus, damit könnte man aktuell Körbe füllen. An manchen Stellen wusste ich nicht mehr, wie ich laufen soll:



    An Lamellenpilzen ist außer Zapfenrüblingen meist nur noch er hier vertreten:
    Hypholoma capnoides, Rauchblättriger Schwefelkopf


    Becherlinge gibt's auch, muss man aber suchen. Von der folgenden Art habe ich mit dem jetzigen meinen sechsten Standort in der Region gefunden:
    Pseudoplectania nigrella, Glänzender Schwarzborstling


    Über den folgenden Fund hab ich mich besonders gefreut, da sich mir die Art letztes Jahr nicht gezeigt hat, hier ist sie wieder:
    Piceomphale bulgarioides, Fichtenzapfen-Stromabecherling



    Direkt neben dem Becher-Zapfen lugte noch etwas seltsames zwischen Moos an einem fast vergrabenem Ästchen hervor. Erst dachte ich, es wäre Dreck, bei genauerer Betrachtung offenbarte sich das schwarze, staubige Zeug als etwas überreifer Schleimpilz. Bei noch genauerem Hinsehen:
    Mein Erstfund von Lamproderma sp. Dazu folgt in Kürze noch eine Bestimmungsanfrage.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • die schwarzen Becherlinge auf dem Fichtenzapfen sind einfach hammer!!!!! <3 <3 <3 <3 Tolle Funde und Fotos! jetzt hab ich sooooo Lust auf Wald!!!!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Matthias, schöne Fundserie von dir. Ich fotografiere momentan auch mit einem der besagten Stative. Macht sich gut, hat jedoch seine Grenzen, besonders wenn es in die Höhe gehen soll. Pilze von oben zu fotografieren, ist zwangsläufig nicht nötig für ein interessantes Bild. Oftmals sind es sogar eher die besonders bodennahen Perspektiven, die wirken. Alles natürlich Geschmackssache. Der letzte Fruchtkörper gefällt mir gut, hat eine sehr spannende Färbung. Weiter so!


    LG, Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • Hallo,


    allen danke für die Antworten.


    Andreas
    Bislang hab ich mit der Höhe des Statives noch nicht wirklich ein Problem, mal gespannt, wie das dann z.B. mit großen Fliegenpilzen wird.
    Wie löst du denn die Kamera auf dem Gorillapod aus? Wenn ich den Auslöseknopf drücke ist die Verwacklungsgefahr schon groß, da bin ich froh, dass das mit Touch-Bedienung geht.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Ahoi, Matthias,


    schöne Fundstrecke präsentierst Du da!
    Glückwunsch und Danke für's gierig ma... äähm, Zeigen! :thumbup:


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106, Gnolm-Kreativpreis APR 2024 +3 = 109

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Matthias,


    wieder mal ganz klasse Fotos. Hab trotzdem nochmal eine Frage:


    Deine H. capnoides; bist du bei denen sicher? Auf den Fotos sehen die Lamellen gelb aus! Auch sonst passt die Wuchsform auch nicht unbedingt zu denen.


    Freue mich auf unser Wiedersehen am Samstag.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    so genau hab ich die Schwefelköpfe nicht untersucht, kann durchaus auch fasciculare sein, wetten würde ich da nicht wollen. Sonst finde ich dort um diese Zeit meist nur capnoides, da kann's vorkommen, dass ich den vorschnell abgehakt hab. Die Lamellen waren ohnehin nicht mehr ganz intakt weil angefressen.


    Auf unser Wiedersehen freue ich mich natürlich auch.


    Hallo Mausmann,


    im Norden wird der Zapfenbecherling (heißt aktuell doch wieder Rutstroemia) zunehmend seltener, aber finden kann man ihn mit Glück auch dort. Gerade dieses Jahr scheint er häufiger zu sein als sonst.
    Neulich ist sogar ein Artikel in den finnischen Nachrichten erschienen, weil der Becherling dort seit Jahrzehnten erstmals wiedergefunden wurde. <Link>


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Rutstroemia bulgarioides ist schon ein Knaller.
    Gerade im Frühjahr guckt man sich ja schon allerhand Fichtenzapfen an, da müsste der bei der Größe ja schon auffallen.


    Bei dem vermuteten Schwefelkopf kann ich mir auch ganz gut einen Flämmling vorstellen.
    Gymnopilus penetrans ist mir zumindest im letzten jahr auch im Februar und März begegnet.


    Zwei Schüpplingsarten gäbe es da auch noch, wozu die gelben Lamellen passen würden.



    LG, pablo.