Brauche eure Hilfe bei Bestimmung

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 6.301 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gelöscht3.

  • Heute am Nachmittag musste ich mit meinem Hund Gassi, wollte aufgrund des Sturmes nicht durch den Wald gehen. Denn da liegen schon genug Äste und Bäume die der Sturm um-, bzw. abgehauen hat. Zuerst entschloss ich mich mit dem Hund auf den Berg zu fahren, denn da kenne ich einen breiten Weg, wo die Bäume weit genug weg sind damit man nichts abbekommen kann. Aber dort angekommen sind wir nur wenige hundert Meter gegangen, denn der Wind war so stark ( hörte sich an als würde einem eine Kolonne Busse oberhalb vom Kopf fahren),dass der Regen bzw. der Hagel im Gesicht so weh getan hat, dass wir dort wieder abgehauen sind.


    Da dachte ich mir, wohin jetzt.
    Dann ist mir eingefallen, dass wir am anderen Ende der Stadt ein breites Tal haben und wir könnten dort ohne Gefahr um Leib und Leben in Ruhe Gassi gehen.
    Dort war ich schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr und ach ja, da war doch ein Bachlauf. Wir sind dem gefolgt und siehe da, jawohl Bärlauch wächst da, zur Sicherheit hab ich ein Blatt abgezupft und gezwirbelt. YESS Bärlauch. Da werde ich die Tage nochmal hingehen und etwas ernten!
    Auf dem Rückweg, jetzt meine eigentliche Frage, sah ich etwas gelb-orange an einem Gehölz leuchten. Schaut selbst:





    Bei dem Gehölz handelt es sich mit Sicherheit um ein Beerengehölz, denn daneben stand noch einer mit schwarzen Beeren dran. Die allerdings könnten auch durch Frost bzw. Überständikeit schwarz geworden sein!
    Habt ihr einen Tipp für mich?


    Als ich dann das letzte Foto machte krachte es unweit von uns und ich sagte zu Kalle " jetzt wird es Zeit das wir abhauen".

    Die Buche hatte einen Durchmesser von ca. 60-70cm.


    Zur Info, die Bilder habe ich nur mit einem alten Handy gemach, mit einer nicht so guten Auflösung.


    LG Ulli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das einzige gescheite, was mir da zu einfällt, wäre Goldgelber Zitterling (Tremella mesenterica).


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ulli.


    Interessantes Substrat, ist das Holunder?
    Jedenfalls ist es recht dick, da tut man gut daran, mal nach dem Wirtspilz zu suchen. Tremella mesenterica besiedelt Peniophora - Arten. Meist sind davon irgendwo am Substrat auch Fruchtkörper zu finden.


    Alternativ gibt's ja noch >Tremella aurantia<, die auf Stereum - Arten parasitiert. Und weil der Hauptwirt wohl Stereum hirsutum ist, und der meist auf dickem Substrat wächst, findet man T. aurantia eben auch meist an kräftigem Substrat.



    LG, Pablo.

  • Hallo Ulli,


    find den Goldgelben hier bei mir auch oft an Holunder, zuweilen auch an Weide. Bei deinem Gehölz hab ich allerdings ein wenig Zweifel, das es sich um den Hollerstrauch handelt. Die Astgabelungen, sowie die Rinde (links oben) sehen mir so gar nicht nach Holunder aus. Weiss aber momentan auch nicht so richtig, wie ich dieses Gehölz einzustufen habe. Aber du wirst ja noch einmal vorbeischauen und neue Erkenntnisse sammeln.


    Sorry, warum Mistwetter? Ich bin gerne bei solchem Wetter draussen. Is einfach Natur, und immer wieder schön für mich zu erleben.


    LG. Heinz

  • Hi Pablo, das ist wieder einmal sehr interessant. Eine zweite gelbe Zitterlingsart war mir nicht bekannt, meine Literatur gibt das gar nicht her. Lediglich in einem Buch findet sich ein Hinweis, allerdings im Kleingedruckten das ich anscheinend immer gern überlese ;)
    Könnte mir sehr gut vorstellen dass Ulli den Schichtpilzuntersatz bestätigt...
    Lg, Reinhard

  • Ich werde die Tage auch nochmal einen Pilz vorstellen den ich in einem Fichtenwald, an nur zwei sehr vermodertem Baumstucken gefunden habe.Wobei es nicht klar zu erkennen ist ob es sich hier auch um einen Stucken einer Fichte, aufgrund der starken Zersetzung, handelt Die haben einen Hutdurchmesser von ca. 5-6mm und eine Stiellänge von ca. einem Zentimeter! Um die da raus zu bekommen braucht man schon fast eine Pinzette.
    LG,Ulli.


  • Ulli,
    kann das schon nachvollziehen, aber ich bin nunmal auch gerade bei solchem Wetter gerne draussen. Warum: Einfach um zu erfahren wie es ist, bei solchen Witterungsbedingungen draussen zu sein. Wie haben unsere Vorfahren das Ganze erlebt usw. Ich find, es ist eine "schöne" Erfahrung. Bin auch schon bei Sturmwarnungen in die Berliner Wälder gefahren. Konnte mich in einer Schonung in Sicherheit bringen. Es gab Leute, die sagten, da war leichtsinnig. War's wohl auch, es flog so einiges durch die Luft, Bäume knickten um, aber trotzdem: Diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Also für mich in diesem Sinne kein Mistwetter, sondern eher eine sehr interessante Lebenserfahrung.


    LG. Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, heinz.


    ich sag's mal so: Trotz des Risikos kann ich dich verstehen. Es ist ein außergewöhnliches Gefühl, bei Extremwetter draußen unterwegs zu sein.
    Das Vergnügen hatte ich auch schon des öfteren. Meist aber unfreiwillig.
    Ist auch so, wie Ulli schreibt: Wenn man einen Hund hat, dann muss der raus. Egal bei welchem Wetter.
    Aber man darf natürlich nicht vergessen, daß es schon gefährlich ist bei so einem Sturm. Heute flog auch hier allerhand Kram durch die Gegend, einen Wald wollte ich da echt nciht aufsuchen.
    Das passiert dann wieder, wenn es sich nicht vermeiden lässt. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Heinz,
    Da bin ich absolut bei Dir. Ich liebe auch Extremwetterlagen und derartige intensive Naturerfahrungen die man so selten erleben kann und sich dann der eigenen Winzigkeit bewusst wird. Ein Sturm mitten im Wald zu (üb)erleben wäre jedoch auch für mich eine Spur zuviel. Ein normal stark verregneter Tag würde mich nie hindern durch den Wald zu stampfen; dann erst recht...
    Auch so kleine Dinge wie im Winter mal ein Stück barfuss zu gehen oder ein Bächlein zu durchwaten oder bei nicht aktuellen Temperaturen einmal in die Nordsee zu springen finde ich sehr erquickend. Man mag darüber den Kopf schütteln aber ich möchte das nicht missen.
    Eine andere Erfahrung war der Nebel in der diesjährigen Sylvesternnacht. Wir haben für eine bekannte Strecke die sonst in 15 min zu schaffen ist über 3 Stunden gebraucht. Ein Fussgänger musste das Auto Meter für Meter durch den Nebel führen. Fahrbahnmarkierungen waren komplett vom Nebel verschluckt. Eine extreme Erfahrung aber irgendwie auch ein Genuß. ..


  • Bei deinem Gehölz hab ich allerdings ein wenig Zweifel, das es sich um den Hollerstrauch handelt.


    Die Zweifel möchte ich zerstreuen. Das ist mit Sicherheit ein (uralter) Holunder.



    Ist auch so, wie Ulli schreibt: Wenn man einen Hund hat, dann muss der raus. Egal bei welchem Wetter.


    Das habe ich meinem Hund vorgelesen. Er hat sich mit der Kralle an die Stirn getippt. Ich soll Dir ausrichten, dass es bei Regen und Sturm durchaus möglich ist, innerhalb von 10 Sekunden in eine geschützte Ecke des Gartens zu rennen, sein Geschäft zu erledigen und wieder zurück in die Bude zu rasen. Alles darüber hinaus würde er als Körperverletzung werten. :D

  • Ich finde so ein Wetter faszinierend aber im Wald ist es dann echt gefährlich! Hier liegt auch alles voll abgebrochener Äste. Die goldgelben zitterlinge sind immer wie so ein kleiner Sonnenschein

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()


  • Nee, eine kleine spanische Ratte. Unser damaliger Labrador war bei jedem Wetter nur mit Waffengewalt oder Futter von der Couch zu bewegen. :)
    Wobei, Futter hätte er sich auch aus dem Auge des Hurricans geholt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Echt? 8|
    Total unterschiedlicher Charakter, der Staubsauger von meinen Eltern.
    Oberste Priorität hat natürlich Futter, keine Frage.
    Aber direkt danach kommt: Raus, Spielen, Schwimmen.
    Bei Gewitter, bei Sturm, bei Hagel, bei Schnee sogar ganz besonders gerne, am ehesten hält die sich noch drinnen wenn es draußen sonnig und heiß ist.
    Der kannst du anbieten, in der Silvesternacht um Mitternacht einen Spaziergang am Brandenburger Tor (dem in Berlin) zu machen.
    Wenn das Spielzeug dabei ist, wär's kein Problem.


    Der Rauhhaardackel davor hat sich allerdings im Keller hinter die Waschmaschine zurückgezogen, wenn es in 50Km Entfernung leicht gedonnert hat.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    danke für die vielen Antworten!
    Heute war ich nochmals beim Goldgelben Zitterling um noch einige Fotos in besserer Auflösung zu machen.


    Eines noch vorab, dass Gehölz ist doch kein Holunder! Aber was es ist ?
    Frische Triebe Links ??? Rechts Holunder

    Hier noch ein Bild von dem stehenden Gehölz daneben, noch mit restlichen Beeren, allesdings hingen Sie in ca. 3m Höhe.


    Wie Pablo schrieb, solle ich nochmal nach einem zweiten Pilz auf dem Gehölz suchen und ich fand einige. Schaut selbst:


    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir auch den Namen davon verratet!


    LG,Ulli.

    • Offizieller Beitrag

    So einfach wird das hier nicht.


    Das sollte in Richtung Crepidotus (Stummelfüßchen) gehen. DA gibts mehere Arten.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ulli!


    Das Stummelfüßchen ist jedenfalls nicht der Wirt der Tremella.
    Peniophora sind Rindenpilze, also meist dünne Beläge auf dem Holz, weißlich, grau, braun, orange oder lila oder in irgendwelchen Übergängen dieser Farben.


    Einen Schichtpilz wie Stereum hirsutum (Striegliger Schichtpilz) oder Stereum rugosum (Runzliger Schichtpilz) sehe ich jetzt nicht, da wäre vielleicht ein Übersichtsbild ganz gut.
    Der feine, rosaweiße Überzug auf dem vorletzten Bild könnte schon in richtung Peniophora gehen, das kann aber auch was ganz anderes sein.


    Das Gehölz will mir irgendwas sagen, aber ich komme nicht drauf.



    LG, pablo.

  • Hallo Ulli,


    von Holunder gehe ich nach wie vor nicht aus. Deine Bilder (Knospen) scheinen dies auch zu belegen. Prima, das du dir noch einmal die Mühe gemacht hast nachzuschauen. Aber was es nun genau für ein Gehölz ist, ist mir nicht klar. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der weitere Hinweise geben kann.



    Gruss aus Berlin. Heinz