Imlil im Hohen Atlas

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.384 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Da es von mir noch immer nicht viel von Pilzen zu berichten gibt, hier noch einige Bilder aus dem Hohen Atlas von meiner Reise nach Marokko. Auch wenn es nicht so ganz reinpasst, vielleicht gefällt es ja doch einigen und einige Pilze wird man hier vielleicht auch finden können, Substrat und Wasser sind ja durchaus vorhanden. Habe leider nicht daran gedacht mir das genauer anzusehen. Aber vielleicht holt das ja noch jemand nach.
    Imlil liegt etwa 60km von Marrakesch entfernt (Taxi nach Handeln 40 Euro, oder Sammeltaxi 5 Euro) und ist Ausgangspunkt für die Besteigung des Jbel Toubkal, dem mit 4167m zweithöchsten Berg Afrikas. Das Berberdorf, bietet etliche Hotels und einfache Campingplätze in allen Preisklassen und man wird überall sehr freundlich aufgenommen. Mein Hotel, das Dar Tighoula, war einfach ausgestattet und ich bekam das letzte noch freie der sieben verfügbaren Zimmer. Dabei muß ich bemerken, daß es auch bessere im Haus gibt. Man hat sofort Anschluß an die Berberfamilie, Tee - eine Mischung aus grünem Tee mit Pfefferminze - wird mehrmals täglich und mit einigen kleinen Keksen angeboten. Die Übernachtung war mit 10 Euro incl. üppigem Frühstück und kostenlosem WiFi sehr günstig. Ein schmackhaftes warmes Abendessen, eine Vorsuppe und danach meist Reis mit Gemüsen und ein wenig Fleisch, wird für 5 Euro auch gern zubereitet. Um einen Vin Rouge bittet man allerdings vergeblich. Das kleine Hotel ist sehr international und ich lernte bei meinem einwöchigem Auffenthalt Leute aus Deutschland, Rußland, Schweden, Neuseeland, Australien, Dänemark, Irland, Polen, Amerika, Frankreich, der Schweiz, Ägypten, England und natürlich Marokko kennen. Man kam sofort in Kontakt, speiste zusammen und unterhielt sich. Es waren einige erfahrene Bergsteiger dabei, Mount Blanc, Kilimandscharo und Hohe Tatra im Winter sind hier auch Gesprächsstoff.
    Die Berber in Imlil sind sehr freudlich und hilfsbereit, leben in sehr einfachen Verhältnissen, sind im Wissen auf der Höhe der Zeit, haben hier allerdings, bis auf das Geschäft mit den Touristen, recht wenig zu tun. Viel Geld haben die Leute nicht, aber es hungert wohl auch niemand. Die Mädchen dürfen hier zur Schule gehen und eine Verwante der Familie, die auf Besuch vorbeikam, studiert in Marrakesch Soziologie. Auffallend ist die große Anzahl kleiner Kinder in Imlil und man fragt sich, was die später alle machen sollen. Aber das Problem der maßlosen Überbevölkerung, Marokko hat über 30 Millionen Einwohner, ist ja heutzutage allgegenwärtig und es gibt kaum ein Land, das in der Lage ist seine Bevölkerungszahl an die vorhandenen Möglichkeiten anzupassen. Lediglich die skandinavischen Länder, die ich früher oft und gern bereist habe und wo ich in Lappland auch viele Wanderungen gemacht habe), machen da, wohl auch klimatisch bedingt, eine der wenigen Ausnahmen.
    Leider brach ich mir bei den Vorbereitungswanderungen den linken Mittelfuß (was ich aber erst zuhause erfuhr), konnte den Toubkal nicht mehr besteigen und mußte den Rest meines Urlaubs humpelnd in Imlil und Marrakesch verbringen.
    mfg magellan


    1. das Wohnzimmer - rechts das Zimmer von Claudia, die in London lebt und hier ihre Doktorarbeit in Tourismus schrieb


    2. mein Zimmer für eine Woche, aber für mich als Rucksackreisenden ausreichend


    3. mein Badezimmer - etwas rustikal - aber immerhin WC und Dusche und meist Wasser


    4. der Garten von Achmed dem Besitzer von meinem Balkon aus fotografiert


    5. die Dachterrasse mit Blick auf Imlil zum gemütlichen Speisen und zusammensitzen




    6. das Nachbarhaus von der Dachterrasse aus fotografiert


    7. wegen der vielen Bienen das letzte Frühstück auf der Dachterrasse


    8. Esel vor dem Hotel und im Ort


    9. Blumen und Pflanzen im Hohen Atlas


















    10. das Zentrum von Imlil mit besserem Hotel




    11. Teppichhändler in Imlil




    12. auf dem Weg zum Toupkal, auf einigen Bildern in der Mitte zu sehen - 1. Tag Anreise zum 2000m hoch gelegenen Imlil - 2. Tag Wanderung 6 Stunden, oder Esel zum Basislager auf etwa 3000m, dort Zelt oder Hotel 20 Euro - 3. Tag Aufstieg auf 4167m und zurück - 4. Tag nach Imlil zurück - die meisten schaffen den Berg, Führer und Esel kann man bei Bedarf in Imlil mieten












     
    13. Getränkestände und Esel auf dem Weg zum Basislager




    14. Blick von der der anderen Seite auf Imlil und auf eine Passhöhe, die vom Hotel gut zu erreichen ist - etwa in der Mitte des Bildes das Hotel




    15. auf der Passhöhe, einem beliebten Ausflugsziel mit Möglichkeit zur Teepause








  • Hallo Magellan!
    Auch wenn Du das "eigentliche Ziel" der Reise gesundheitsbedingt nicht erreicht hast, sieht das nach einer sehr interessanten Landschaft und einem sehr interessanten Land aus.
    Auch wenn kein Pilz vorkommt, mich hats interessiert: herzlichen Dank für den schönen Bericht aus fernen Landen, die ich vermutlich nie bereisen werde. Es ist doch immer wieder schön, einen so persönlichen Einblick geboten zu bekommen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Wow, was für eine Landschaft. 8|
    Und wenn ich mir Wälder und Bäche so anschaue, sieht das weniger trocken aus, als ich mir Nordafrika vorgestellt habe.
    Ein Fußbruch vor der eigentlichen Gipfeltour ist natürlich aber extrem blöd. Andererseits verlangt das dann umso mehr danach, noch mal hinzugehen und einen neuen versuch zu starten.



    LG, pablo.