Rätselhafter Fund?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Malone.

  • Guten Tag allerseits,
     
    Anfang März stieß ich in einem auwaldähnlichen Habitat auf diese Totholzbewohner.


    pilzforum.eu/attachment/135145/
     
    Beim Substrat handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen alten Eichenstumpf (Stieleiche).
     
    Eher unscheinbare Pilzchen, mit relativ stämmigen Stiel und zierlichem Hut mit höchstens 4 bis 5 mm Durchmesser.


    pilzforum.eu/attachment/135146/
     
    Sowohl Hut als auch Stiel wiesen eine leicht aufgerauht wirkende, kleiige Oberflächenstruktur im Farbspektrum hell- bis graubraun auf.
     
    Die gesellig aus dem Substrat ragenden Fruchtkörper hatten in Stiel und Hut eine recht feste Konsistenz.
     
    Eher unscheinbare Lamellenstruktur, meine rostbraune Sporenpulverspuren erkannt zu haben.


    pilzforum.eu/attachment/135147/
     
    Mangels seinerzeit mitgeführtem Pilzmesser kann ich noch kein Schnittbild der Fruchtkörper liefern.
     
    Leider hab ich es diese Woche nicht geschafft nochmals am Fundort nachzuschauen, wie sich die Fruchtkörper zwischenzeitlich weiterentwickelt haben. Zuwenig Zeit und zuviel Starkwind und Sturm.


    Der Fund gibt mir Rätsel auf?

  • Diese Pilze sollen bekanntlich einen noch höheren Eisenanteil als Spinat haben ...

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • Hallo Waldfried!
    Diese Pilze habe ich schon mal irgendwo gesehen, ich meine, letzten Winter hat da mal jemand was zu gepostet.
    Die Exemplare scheinen auch immer sehr lange ihre Form zu halten. Hast Du auch einen Geschmackstest gemacht? Sie sollten weder bitter noch säuerlich schmecken. Die granulose Struktur verbietet aber ein durchkauen der Geschmacksprobe.


    Hallo Earl!
    Der hohe Eisengehalt im Spinat ist doch nur eine Mär die sich durch einen Kommafehler in einer Ernährungstabelle etabliert hat.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Waldfried!


    Ich stimme zu, natürlich müsste der Fund mikroskopiert werden, um eine wissenschaftlich belastbare Artbestimmung vorzunehmen. :/
    Rein optisch erinnert der aber schon sehr an >Clavus ferruginis<.
    Da sind allerdings mehrere Varietäten beschrieben und sowohl die Taxonomie als auch die systematische Stellung sind nicht abschließend geklärt.



    LG, pablo.

  • Tuppie: Danke, die Mär war mich bekannt. Musste das Ding aber einfach loslassen ... ;)

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • Spontan hatte ich an eine holzbewohnende, noch unbeschriebene Porenscheibe (Poronia aprilis) gedacht.
    Inzwischen tendiere ich zur allgemeinen Meinung, dass es sich um einen "eisenharten" Pilz handeln muss!
    Schöner Beitrag, Waldfried! :thumbup:


    Eine ähnliche Art wurde vor längerer Zeit von Ralf vorgestellt, schön, dass Pablo den Beitrag wieder ausgekramt hat.



    Rein optisch erinnert der aber schon sehr an >Clavus ferruginis<.
    Da sind allerdings mehrere Varietäten beschrieben und sowohl die Taxonomie als auch die systematische Stellung sind nicht abschließend geklärt.


    War nicht einfach, die Art damals zu benennen! :D


    LG vom Nobi und allen noch einen schönen restlichen 1. April!

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Ah, wusste ich doch, dass ich so was schon mal gesehen hatte!


    [hr]


    Ich habe da auch noch ein reichlich seltenes Exemplar ausgegraben, in einem anderen Habitat habe ich diesen Pilz auch noch nicht gefunden.


    Golfus teeii

  • Hallo,
    ich kenne sogar zwei Varietäten, die In "Halbritters Tier- und Pflanzenwelt" gut dokumentiert sind!





    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Das Portrait von Clavus ferruginis hatte ich seinerzeit für genau diese Situation in den Index aufgenommen.
    Muss man also nicht lange suchen bei Bedarf.
    Steht allerdings nur in der alphabetischen Liste.


    Die Ergänzungen sind famos, Tuppie und Ulla. :thumbup:
    Bei Rita Lüder gibt es auch sowas, den aus dem Halbritter kannte ich nicht.


    Deine Art dürfte etwas anderes sein, mehr mit ligniden Sporen, Tuppie.
    Und (erster April ist vorbei) einen schönen Rötling hast du da im Hintergrund.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,
    heute habe ich etwas Ähnliches gefunden, allerdings waren da vermutlich Gnolme am Werk. Auf der Eichenrinde waren hunderte braune Nägel zu finden. Die Nagelköpfe waren so klein wie bei Stecknadeln, aber nicht von den Stecknadeln mit der kleinen Glas- oder Plastikkugel oben drauf, sondern von normalen Stecknadeln! Aber ob Gnolme wirklich so oft daneben schlagen, dass die Nägel krumm werden? :D



    Naja, es ist ja auch schwer, in eine harte Eiche Nägel aus organischem Material zu schlagen, auch wenn die Nägel Chaenotheca ferruginea heißen, also irgendwas mit Eisen.


    Vielleicht ist das ja Gnolmenkunst, die von Günther Uecker angeregt wurde?


    Herzliche Grüße und noch ein schönes Osterfest


    Lothar


  • ...Bei Rita Lüder gibt es auch sowas, den aus dem Halbritter kannte ich nicht.


    Ahoi, zusammen,


    bei Rita Lüder wird die Art Ferreum variabilis beschrieben.
    "es wird vermutet, dass er den Lebensraum
    mit der Steinlaus Petrophaga lorioti teilt." ;)


    LG
    M.

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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