Ein Morchelbiotop

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Die HoBis haben ja schon mal das idealtypische Speisemorchelbiotop porträtiert. Hier mal ein ganz anderes (aktuell noch ohne Morcheln).



    Die Wiese links vom Feldweg: Keine Eschen, gar keine Bäume. Gegenüber stehen Weißdorn(?) und dahinter Obstgehölze (Apfel, Birne, ich glaube auch Pflaume und Kirsche).



    Die Pflanzen: Gräser, Löwenzahn, noch nicht blühend, Klee, einige Veilchen, in diesem Jahr zum ersten Mal wahrgenommen, Spitzwegerich. Nichts irgendwie außergewöhnliches.



    Im letzten Jahr hat diese kleine Fläche zur Löwenzahnblüte eine erstaunliche Menge Speisemorcheln hervorgebracht.


    Deutliche Kalkzeiger fehlen ja, ich habe diesmal also etwas Erde eingesammelt und versucht, den pH-Wert zu bestimmen. Erstaunlicherweise scheint der aber eher im sauren Bereich zu liegen. Oder ist mein Vorgehen falsch?


    Gegraben habe ich nicht, das habe ich anderen überlassen und die Proben aus Maulwurfshügeln genommen. Destilliertes Wasser dazu, umrühren, absetzen lassen, Indikatorpapier reingehalten.


    Ich habe das nach längerem Warten noch einmal wiederholt, der pH-Wert war aber unverändert im sauren Bereich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was hast du denn für Indikatorpapier genutzt? Es gibt da unterschiedliche Sorten; für unterschiedliche pH-Bereiche.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hmm wie wäre es wenn du es zusätzlich mit dem Salzsäuretest versuchst?


    Die Obstbäume jedenfalls genügen um Speisemorchel hervorzubringen , Weißdorne finde ich vorwigend auf Kalkhaltigem Boden , weiß aber nicht genau ob das was aussagt.
    Da du auf einer Wiese bist wäre es aber doch auch Möglich das sie Gekalkt wurde oder?

  • Ich habe mittlerweile keine Salzsäure mehr, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das allzuviel Erkenntnisgewinn bringt. Hier in Norddeutschland sind bis auf wenige reine Kalkvorkommen ja wenn überhaupt nur schwach kalkhaltige Böden zu erwarten.


    Schlüsselblumen gibt es dort in der Ecke übrigens, aber etwas weiter weg in der Trockrasenvegetation.


    Dass aufgekalkt wurde, kann ich mir auch nicht recht vorstellen, die Wiese wird extrem extensiv genutzt, ganz selten weidet da mal ein einzelnes Pony. Aber ausgeschlossen ist es natürlich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle!


    Ein in der Tat apartes Morchelbiotop.
    Berichte von M. esculenta auf Streuobstwiesen gibt es aber immer wieder. Auch bei Anna und Stefan im Garten hinterm Haus kommt sowas vor.
    So arg streng nehmen die das mit dem Kalk auch nicht, da reicht ein bissel Wegschotter, Kalk durch Baumaßnahmen, ein Bahndamm usw, damit die auch in ansonsten eher sauren Gebieten erscheinen.


    Seid ihr mit den Schlüsselblumen als Kalkzeiger eigentlich sicher?
    Weil ich kenne durchaus bodensaure Wälder (über Granit- und Schiefergestein, voll mit Flockis), in denen Schlüsselblumen zuhauf stehen.


    PS.: Die Wiese mal im Herbst im auge behalten. Wenn das eine extensiv bewirtschaftete Wiese ist, hast du da gute Saftlingsschancen.



    LG, pablo.

  • Naja, auf der Streuobstwiese stimmt nicht so ganz, die ist rechts vom Weg, dort haben wir im letzten Jahr gar keine Morcheln entdeckt.


    Schlüsselblumen hatte ich nach dem Hinweis von KiHo (editiert: äh, nee, das kommt ja gar nicht von KiHo - wo hab ich das denn bloß wieder her?) in Wikipedia nachgeguckt, dort werden sie als kalkliebend beschrieben. Aber da kann ich noch mal meinen allwissenden Lieblingsgärtner fragen, ob das zutreffend bzw. zwingend ist.


    Danke für den Tipp mit den Saftlingen!


    LG, Craterelle