Lorchel und Morchel mit Fragezeichen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.695 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Moin zusammen ,


    Auf der suche nach den Frühjahrpilzen hatte ich heute Glück und bin endlich auf Lorcheln gestoßen (Erstfund juhuu) das hat echt gedauert.
    Und wie es der Zufall wollte 30 Meter davon entfernt auchnoch eine Morchel , wenn man schon Glück hat nichtwahr? ;)


    Zu beiden Pilzen habe ich aber fragen.


    zunächst mal eine Standortbeschreibung :


    - Muschelkalk Boden
    - Mischwald (Eichen, Eschen, Fichten,Pappeln, und eine Birke habe gab es)
    - Recht sonnenbeschien
    - Begleitpflanzen : Weißdorn schlüsselblume , Leberblumen
     
    Hier ein Bild vom Standort , die Lorcheln Standen im Bereich des Fichtenreisgigholzes , der Linken Fichte und der Rechten (Esche) soegar direkt am Bemoosten Stamm der Esche , die Morchel etwas weiter Rechts.


    Zunächst meine Frage zu den Lorcheln:


    Laut meiner Literatur kommen Frühjahrslorcheln nicht auf Kalkböden vor , und sind Außerdem normalerweise bei Kiefern zu finden , Kiefern gab es hier keine einzige... Ist dies nun die Frühjahrslorchel ? Das Habitat scheint mir unpassend. Ich bin aber natürklich überglücklich das ich endlich Lorcheln gefunden habe:cool:


    Die Fruchtkörper Sind zum Großen teil noch sehr Klein (3-5cm Durchmesser) Der den ich Fotografiert habe hat einen Durchmesser von 15 cm



    Dann Gab es da Noch die Morchel aus der Nachbarschaft , Ich dachte zunächst Hey! die erste Käppchen Morchel ... Beim Genauen Hinsehen habe ich aber meine Zweifel, da der Stiel nicht in den Hut hineinwächst wie ich es von der Käpchenmorchel kenne sondern wie bei der Spitzmorchel der Übergang "fließend" ist. Siehe querschnitt.


    Ich habe sie daher als Spitzmorchel angesprochen. Leider war dort wieder Nur ein Einzelndes Exemplar also habe ich keinen vergleich zu anderen Fruchtkörpern vor Ort. Die Spitzmorchel wuchs direkt unter Eschen , Fichten waren aber in der Nähe.


    Was sagt ihr dazu?



    LG

    90 Pilzhips , 10 an Gerd aus der Fingerhut-Verpel-Wette

    Einmal editiert, zuletzt von KiHo ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    deine Lorchel sieht mir schon nach G. esculenta (Frühjahrslorchel) aus. Leider passst, wie bereits gesagt, das Habitat nicht. Alternativ wäre da noch G. gigas oder G. fastigiata möglich. In so einem jungen Stadium ist da denke ich nicht viel zu machen sein. Zur Not in 1-2 Wochen nochmal zum Fundort und den Fruchtkörper dann mal wieder in Augenschein nehmen.


    Dein 2. Pilz ist eine alte Speisemorchel (Morchella esculenta). Das Habitat passt hier hervorragend; Eschen, Kalkboden und so. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Na dann schau ich da später nochmal vorbei , der Fotografierte Fruchtkörper ist wiegesagt schon recht groß .


    Zur Morchel habe ich garkeine Größenangabe angegeben , sie war recht klein und zwischen 5 und 7 cm groß und keinesfalls alt , nur schon recht gut angeknabbert von Schnecken.
    Was ich dazu noch zu sagen habe ist , dass M.esculenta hier inder Gegend noch nicht wächst , keine Meiner Stellen weißt Fruchtkörper auf , kann natürlich eine Außnahme sein. Spitzmorcheln sind nämlich schon gut da , daher auch die Vermutung , aber jetzt wo du es sagst eine vorauseilende M. esculenta? hmmm könnte sinn machen. Habe ich so garnicht bedacht!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was mir gerade einfällt/auffällt. Ich hab gelesen, dass die Lorchel 5 cm groß war; aber es sind ja 15; sorry dafür.


    Im Hintergrund der Lorchel ist das eine Fichte? Du hattest leider nichts zum Habitat geschrieben. Fühjahrslorcheln können nämlich auch im Fichtenwald vorkommen; Nobi hat da so eine Stelle. ;)


    Zur Speisemorchel: ich vermute, die hat ganz schön viel Sonne abbekommen; so dunkel wie die ist; deswegen schrieb ich alt.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo!


    Bei der Lorchel würde ich schon einiges wetten auf G. esculenta. So sehen keine G. gigas oder fastigiata aus.
    Und die Morchel ist eine Spitz-Morchel (Morchella conica/elata s. l.), bei der der obere Teil fehlt (abgebrochen vielleicht, oder abgefressen).


    Viele Grüße,
    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Emil,


    bei G. esculenta gehe ich mit; ich hab mich oben in der Größe verlesen. :shy: M. conica ist auch möglich; leider ist min hiesiger Monitor nicht der beste und ich dachte an esculenta mit "Sonnenbrand".


    l.g.
    Stefan

  • Hallo.
    Ich sehe auch eine G. esculenta. Auch wenn man sie meistens in Kiefern oder Fichtenforsten antrifft, kommen sie auch gelegentlich in Laubwäldern vor. Nur sieht man sie zwischen den Laub schlechter.

  • Im Hintergrund der Lorchel ist das eine Fichte? Du hattest leider nichts zum Habitat geschrieben. Fühjahrslorcheln können nämlich auch im Fichtenwald vorkommen; Nobi hat da so eine Stelle. ;)


    Doch doch das Habitat habe ich beschrieben , auch die Fichte ;) Aber gut zu wissen das G.esculenta auch dort vorkommt , Nur der kalkboden verwirrt mich da , wiegesagt meine Literatur sagt Kalk mögen die ncht.




    Ja so dachte ich das mit der Morchel nämlich auch jetzt haben wir aber Spitz vs Speisemorchel.


    Ich habe noch nie eine Lorchel gefunden vorher , kann ich nicht beurteilen wie sieht das denn aus ? Wegen dem Kalkboden? Wächst G.esculenta auch auf Kalk?


    Danke für eure Antworten
    LG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    bei solchen Fragen halte ich mich raus; da hab ich einfach zu wenig Funderfahrung in den Frühjahrsascos. Aber ausschließen würde ich das nicht.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,


    die Morchel ist definitiv eine Spitzmorchel (Morchella conica). Sie ist halt nur nicht so spitz wie sonst immer, aber die Alveolen sind durch nach oben parallel zueinander verlaufende Kämme getrennt. Das gibt es in dieser Regelmäßigkeit bei M. esculenta nicht, da sind die Alveolen wabenartig angeordnet. Das kannst du unabhängig von der Einstellung deines Screens sehen, Stefan :evil:


    Zur Ökologie von G. esculenta: Wir haben hier in der Eifel vorwiegend saure Böden und weniger Kalk, allerdings sind die Schotterwege und deren direkte Umgebung "verkalkt", und ich kenne 2 Standorte von G. esculenta genau an diesen Stellen. Daraus schließe ich, dass die Art Kalkböden nicht meidet, aber saure Böden wohl bevorzugt.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Björn,


    ich sehe hier nur die Umrisse einer schwarzen "Speisemorchel". ;) die genaue Struktur der "Waben" kann ich nicht erkennen. Bin halt auf "Arbeit". Auf dem Screen hier kommt der Kontrast bei dem Bild gar nicht. bi mir zu Hause hätte mich das Ding wohl nicht so gefoppt. Sei es, wie es sei; ich muss von "Arbeit" aus mit Bestimmungsvorschlägen vorsichtiger sein. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Die einzige Lorchel, die ich bisher fand wuchs auch in einem Fichtenwald

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Alles klar dann ist die Lorchel definitiv G.esculenta und die Morchel M.elata/conica . :)


    Danke für eure Hilfe ! Manchmal ist Literatur eben doch verwirrend.


    LG

  • Die Lorcheln sind eindeutig Frühjahrs-Lorcheln (Gyromitra esculenta).
    Habitus und Färbung sind absolut typisch.
    Ich habe erst vor ein paar Stunden ein gutes Dutzend gesehen und bin mir da 100% sicher!
    Wie Stefan bereits schrieb, finde ich sie auch bei Fichten, ohne Kiefern weit und breit.


    Auch ich würde die Morchel als Spitzmorchel ansprechen.
    Im Schnittbild sieht man deutlich, dass die Spitze abgebrochen, abgefressen oder was auch immer ist.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ja aus der Lektion hab ich gelernt. :shy: Natürlich ist das M. conica. Das ist schon krass, was für ein unterschiedlicher Bildschirm doch ausmachen kann. 8| 8|


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.