war ich gestern kurzentschlossen mit Nando unterwegs.
Der See liegt nur wenige Kilometer entfernt von unserem österlichen Exkursionsgebiet in Westsachsen und ist aus einem ehemaligen Braunkohletagebau entstanden.
Die Wasserfläche beträgt mehr als 300 Hektar.
Falls ihr euch das nicht vorstellen könnt, das sind immerhin mehr als 600 Fußballfelder!
Uns interessierte natürlich die Wasserfläche nicht vordergründig, sondern eher die anliegenden Landschaften.
Ein paar Bilder vom See möchte ich dennoch zeigen, um euch einen kleinen Eindruck zu vermitteln.
Flüssiges Mosaik.
Erosion im Uferbereich.
Bei der "Arbeit"...
...im Lorchelwald.
Ein gutes Dutzend Frühjahrs-Lorcheln gab es zu entdecken und zu bewundern.
Es bechert. Peziza spec. auf mit Holzpänen durchsetztem Boden. An mehreren Stellen. Leider noch unreif.
"Österreicher" gab es in einem Robinienwäldchen noch reichlich, allerdings sah man den meisten an, dass sie ihre beste Zeit bereits hinter sich hatten.
Die ersten Anemonen-Becherlinge entdeckten wir scheinbar zwischen Scharbockskraut. Erst bei genauem Hinsehen sahen wir einige junge, noch nicht blühende Buschwindröschen.
Wir besuchten noch ein weiteres Biotop ganz in der Nähe. Auf dem Weg dahin machte mich Nando auf sich den Sonnenstrahlen hingebende Ameisen aufmerksam.
Was für ein Gewusel!
Die erhofften Zipfellorcheln fanden wir leider nicht im neu erkundeten Biotop.
Dafür hätten wir beinahe eine größere Gruppe frischer Spitzmorcheln zertreten, zwischen denen wir auf einmal völlig überraschend standen.
Hier zwei der jüngeren Kandidaten.
Auch wenn die Seenlandschaft malerisch anmutet mit ihrer funkelnden Wasserfläche und der ringsum sich entwickelnden Natur, muss ich immer daran denken, dass dafür Orte weichen mussten und jahrtausende alte Landschaften verschwanden!
Wenn man so eine interessante Gegend besucht, mag man kaum glauben, dass das vor einigen Jahren noch so ähnlich wie auf dem folgenden Bild aussah.
Blick in den unmittelbar benachbarten Braunkohle-Tagebau Schleenhain.
Für mich ein faszinierender und zugleich erschreckender Anblick.
Bis zum Jahr 2040 soll hier Kohle abgebaut werden. 2500 Hektar werden bisher genutzt.
Zum Vergleich. Der Haselbacher See ist gerad mal gut 300 ha groß!
Wenn man sich mit Nando trifft, kann man zur Zeit weit gereiste und von Andreas nach Sachsen entführte Trolle bestaunen!
Zum Abschluss konnte ich einen der seltenen Vielfinger-Trolle überreden, extra für euch in die Kamera zu winken!
Und damit verabschiede ich mich ebenfalls für heute.
Ein besonderes Dankeschön an dich, Nando.
Allein hätte ich vermutlich keinen der hier gezeigten Pilze gefunden.
LG Nobi