Meine Neufunde aus dem Jahr 2014 (ab Mitte des Jahres)

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  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    nach langer Abwesenheit hier (ich habe natürlich ab und zu stillschweigend Berichte mitgelesen;)) und so lange die neue Pilzsaison noch nicht richtig gestartet hat, möchte ich euch meine Neufunde aus dem Jahr 2014 vorstellen, über die ich hier noch nicht berichtet habe.


    Während meines Sommerurlaubs in Litauen habe ich zum ersten Mal folgende Pilze gefunden:


    1) (Leuchtender Weichporling (Pycnoporellus fulgens)



    2) Hier dürfte Rostbrauner Korkstacheling (Hydnellum ferrugineum) sein, noch nicht mikroskopiisch bestätigt (in Arbeit):



    3) Der Hasen-Röhrling (Gyroporus castaneus)




    Weitere meine Neufunde aus Litauen haben leider noch keine Namen.


    4) Ein Weichritterling (?) mit grünlichem Hut, auch noch ohnen Namen.



    5) Inocybe spec. Nr. 1:


    6) Inocybe spec. Nr. 2:


    7) Was für ein Pilz hier ist, habe ich noch gar keine Ahnung. Hat jemand eine Idee? Evtl. Seidiger Flämmling (Gymnopilus sapineus), danke Pablo für den Vorschlag!


    8) Und nicht zuletzt habe ich in Litauen viele Chagas gefunden - die imperfekte Form des Schiefen Schillerporlings (Inonotus obliquus).




    Chaga-Funde waren zwar nicht meine Erstfunde, aber es hat mich außerordentlich erfreut es wieder zu finden, insbesondere, weil hier zu Lande Chaga doch eher selten ist.


    Ansonsten war dort im Sommer leider sehr trocken und kaum was zu finden. Natürlich, gabs einige übliche Verdächtigten wie die Pfifferlinge, diverse Täublingsarten, Kegelhütige Knollenblätterpilze, Scheidenstreiflige, Körnchen-Röhrlinge, die dort eigentlich immer zu finden sind, auch während der trockeneren Perioden.


    Hierzulande im Sommer in meinem Hauswald - Naturpark Ville-Kottenforst - habe ich diesjahr ebenfalls diverse neue Pilzarten entdeckt, die ich zuvor noch nie gesehen habe.


    9) Schwärzende Kraterelle (Cantharellus melanoxeros)


    10) Schwarzer Duftstacheling (Phellodon niger)



    11) Hier dürfte der Gezonte Korkstacheling (Hydnellum concrescens) sein, mikroskopisch auch noch nicht bestätigt.


    12) Hier ist entweder Nadelwaldöhrling (Otidea abietina) oder Hasen-Öhrling (Otidea leporina), ohne Mikroskop wohl nicht unterscheidbar. (in Arbeit)


    13) Würziger Tellerling (Gymnophilus junonius) (Rhodocybe gemina), danke onkel ha & Pablo!


    14) Langfuß-Lorchel (Helvella macropus)


    15) Clitocybe spec., evtl. Hygrophaner Trichterling (Clitocybe subspadicea)


    16) Entoloma spec., evtl. Lilablauer Nabelrötling/Schiefergrauer Zärtling (Entoloma mougeotii)


    17) Entoloma spec., evtl. Entoloma caesiocintum


    18) Rosascheckiger Milchling (Lactarius controversus)




    19) Cortinarius spec. mit sehr auffälligen weissen Velumsresten am Hutrand. Ich habe für ihn auch noch keinen Namen. Es könnte evtl. Birken-Gürtelfuß (Cortinarius bivelus) sein.


    20) Hier dürfte der Gummi-Schüppling (Pholiota gummosa) sein


    21) Cortinarius spec., evtl. Kupferschuppiger Gürtelfuß (Cortinarius spilomeus)



    22) Großer Gras-Weichritterling (Melanoleuca robertiana)


    23) Im Herbst in einem Waldstück in der Eifel in der Nähe vom Flughafen Frankfurt/Hahn habe ich einen schönen Büschel Prächtiger Flämmlinge (Gymnopilus junonius) gefunden, ebenfalls mein Erstfund.


    Weiterhin, war ich im Herbst im Harz und habe dort viele weitere besondere Erstfunde gehabt. Dazu werde ich aber einen gesonderten Beitrag erstellen. :)


    Viel Spaß beim Betrachten!

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Joli,


    schöne Funde. :thumbup: Vieles hast du ja schon richtig bestimmt; bei den Schleierlingen halte ich mich zurück. Die Risspilze sind ohne Mikroskop auch nicht bestimmbar; aber das weißt du ja schon...


    Deinen Weichritterlinge Melanoleuca spec. Nr.4 würde ich anzweifeln. Normalerweise kenne ich die nicht mit so einem grünlichen Hut und Lamellen. (farbstichiges Bild vielleicht?).


    Zu deiner Nr.7 würde mich die Sporenpulverfarbe interessieren. Spontan hab ich keine Idee.


    H. concrescens (Gezonter Korokstacheling) kann so aussehen; muss aber nicht. Der Grubige wäre hier auch noch möglich; zumal die Zonierung recht schwach bei deinem Fund ausgeprägt ist. H. ferrugineum kenne ich leider nicht; deine Bestimmung kann aber gut hinkommen.


    P. gummosa ist möglich. Ich sage zu Schüpplingen nichts, wenn ich die nicht in der Hand hatte.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für die Antwort!


    Zu der Nr. 4 : Die Hutfarbe war tatsächlich so grün, ähnlich wie beim Grünen Knollenblätterpilz, woran ich zuerst dachte als ich den Pilz gesehen habe. Mal sehen, was die anderen dazu sagen.


    Zu der Nr 7: Ich kann nicht mehr sicher sagen, wie die Sporenfarbe war, da schon etwas länger her ist als ich den gefunden habe und in meinen Notizen finde ich auch nichts brauchbares. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass der Pilz farbige Sporen hatte. Daher müsste entwerder weiss oder creme gewesen sein.


    Alle Stachellinge habe ich noch als Eksikkate da und hoffe, dass jemand sich bereit erklärt mir bei der Bestimmung zu helfen, insb. ob ich mit H. concrescens und H. ferrugineum richtig liege.

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Na das sind ja einige höchst komplizierte Kandidaten dabei. Weichritterlinge und Gürtelfüße...
    Gut, die Gürtelfüße sind immerhin gut bearbeitet (Weichritterlinge definitiv nicht).
    Ich kann zu den meisten Funden gar nichts sagen, insbesondere bei den beiden genannten Gattungen muss man ja zig Funde in der Hand gehabt und mikroskopiert haben, um wenigstens annähernd eine Bestimmung wagen zu können.
    Ach ja, und Rißpilze...
    ... die sind ja fast noch verzwickter. :)
    Sogar noch schwieriger als Clitocybe oder Entoloma, und das will was heißen.


    Nicht ganz so brutal sind ja Korkstachelinge (Hydnellum), aber auch da kann's schwierig werden.
    War Nummer 11 der, den du mir in die Hand gedrückt hattest? Oder zumindest die selbe Fundstelle, selbe Kollektion?
    Denn wenn, dann ist es sicher Hydnellum concrescens, den habe ich zweimal mikroskopiert und mit bestätigten Funden der selben Art verglichen.
    Dazu hätte ich dir eine Nachricht schreiben müssen, das tut mir leid wenn ich's vergessen habe. :(


    Zu Nummer 7 fällt mir spontan Gymnopilus sapineus (Seidiger Flämmling) ein, wenn der direkt an Holz (oder Zapfen) wuchs.
    Einer aus der Gattung wird's schon sein, Sicherheit gibt da leider auch nur das Mikroskop.


    Glückwunsch zu dem Leistling. Sowas würde ich auch gerne mal sehen.
    Schwärzt der denn auch? Denn ansonsten käme auch Cantharellus ianthinoxanthus in frage.



    LG, Pablo.

  • Hallo Joli!
    Schön, wieder von Dir zu hören bzw. zu lesen. Ich hoffe, es geht Dir gut. Du hast hier ja große Pilze mit Stiel und Hut für uns, zur Zeit wirklich ein noch seltener Anblick! Danke für dieÜberbrückung bis zur ersten (hoffentlich ;) ) Pilzschwemme.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Stimmt, Onkel Ho hat recht. Da kam was durcheinander und der Name vom Flämmling weiter unten hat sich da reingemogelt. ;)
    Müsste man allerdings wie folgt ersetzen:


    13b der wissenschaftliche Name für den würzigen Tellerling ist falsch. Er heißt Rhodocybe truncata gemina.


    Rhodocybe truncata ist ein unklarer Name, zumal es da mehrere gibt: Rodocybe truncaza (Quel.) Bon wurde tatsächlich schon als synonym für diese Art gebraucht, beschreibt aber wohl im grunde eine andere Art, Rhodocybe truncata (Schaeff.) Singer ist ein ungültiger Name (lt. MB ein "nomen superfluum"), unter dem ich mir gerade auch nichts vorstellen kann. Das Epithet "truncatus" geht in diesem Zusammenhang wohl auf Rhodopaxillus truncatus var. typicus Maire 1926 zurück.
    Ist aber so unklar in der Verwendung, daß man doch am besten beim eindeutigen und mittlerweile allseits akzeptierten name Rhodocybe gemina (Paulet) Kuyper & Noorderl. bleibt.
    Auch wenn der lt. MB inzwischen zu Clitopilus gestellt wird (für mich schwer nachvollziehbar).



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke auch dir für die Rückmeldung!


    Bzgl. Nummer 11: Ja, das ist der Stachelling von der gleichen Fundstelle im Kottenforst, den ich dir bei unserem Treffen Anfang Oktober in Mannheim in die Hand gedrückt habe. Wer PN's liest, der hat Vorteil (ich habe wirklich völlig vergessen, dass du mir bereits via PN geschrieben hast, nachdem du es mikroskopiert hast). Ich hatte noch im Kopf gehabt, dass du das noch machen wolltest, so wie hier angekündigt. ;)


    Bzgl. der Nummer 7: Werde ich mir anschauen. Ich kann nicht mehr sagen, ob der Pilz an Holz oder Zapfen wuchs.


    Bzgl. des Leistlings (Nr. 9): Ja, es hat geschwärzt, aber erst als ich die Fruchtkörper zu Hause genauer ansehen wollte. Hier das Beweisfoto:

    Es hat mich außerordentlich gefreut als ich das gesehen habe! :)


    Noch eine Anmerkung: Cantharellus melanoxeros und Cantharellus ianthinoxanthus wird lt. diverser Literaturquellen synonym verwendet (siehe z.B. hier). Oder hattest du noch was anderes im Sinn?


    Gut, die Gürtelfüße sind immerhin gut bearbeitet (Weichritterlinge definitiv nicht).


    Noch eine Frage: Was meintest du denn mit dieser Aussage?
    [hr]


    Hallo Joli!
    Schön, wieder von Dir zu hören bzw. zu lesen. Ich hoffe, es geht Dir gut. Du hast hier ja große Pilze mit Stiel und Hut für uns, zur Zeit wirklich ein noch seltener Anblick! Danke für dieÜberbrückung bis zur ersten (hoffentlich ;) ) Pilzschwemme.


    Hallo Tuppie,


    es freut mich, dass mein Beitrag Dir gefallen hat!
    Ich war letztes halbe Jahr kaum im Forum unterwegs, da ich anderweitig beschäftigt war und gar keine Zeit hatte meine Funde aus dem letzten Halbjahr 2014 zu sortieren und hier vorzustellen. So lange in den Wäldern noch nicht all zu viel los ist, dachte ich, dass ich diese Zeit nutzen werde einige UMO's aus meinem Bildarchiv auszumerzen und die Forianer mit Bildern von "richtigen" Pilzen zu bespaßen. Hoffentlich, es ist mir gelungen. :)
    [hr]



    Sehr aufmerksam, Onkel Ho!


    Danke für die Amerkung auch an dich, Pablo!


    Es war schlicht ein Kopierfehler, da ich (noch) nicht alle wissenschaftliche Namen im Kopf habe... ;) Werde gleich korrigieren (so, wie Pablo vorgeschlagen hat).

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Wunderbar, dann kann man den Stacheling (Hydnellum concrescens) und den schwärzenden Pfifferling (Cantharellus melanoxeros) so abspeichern. :thumbup:
    Wegen der Synonymie: Der Status von Cantharellus ianthinoxanthus ist wohl nicht völlig geklärt. Eine eigene Meinung, ob es zwei getrennte oder nur eine Art ist, mag ich mir nicht bilden, ohne beide mal in der Hand gehabt zu haben. Ich glaube irgendwo ist auch eine Leistlings - Monographie in Arbeit, das wäre dann für diese Gattungen auch ein zu begrüßender Fortschritt.


    Gut, die Gürtelfüße sind immerhin gut bearbeitet (Weichritterlinge definitiv nicht).


    Noch eine Frage: Was meintest du denn mit dieser Aussage?


    Das steht im ZUsammenhang mit der ungeklärten Leistlingsfrage.
    "Gut bearbeitet" meint: Eine Gattung wurde - im Idealfall mehrmals und von akribisch arbeitenden Fachleuten - möglichst umfassend beschrieben. Dazu gehören Einsichten der Erstbeschreibungen aller Arten, Vergleiche derer mit weiteren Beschreibungen, Vergleiche der Herbarmaterialien (wenn möglich) vor allem der Typusbelege, detaillierte Dokumentation eigener Funde und zugeschickter Funde, Sequenzierungsreihen...
    Idealerweise kommt dann am Ende eine Artliste heraus, in der möglichst wenig fehlt und möglichs keine Arten unter verschiedenen namen doppelt vorkommen. Darum auch die aufwendigen Literaturvergleiche, Untersuchungen und Sequenzierungen. Diese Artliste wird mit einem synoptischen Schlüssel ergänzt, in den Beschreibungen sind Synonymlisten enthalten, so daß eion Pilzfreund idealerweise eigene Funde nach dieser Monographie zuverlässig bestimmen kann.
    Sowas gibt es offenbar in guter Qualität für Schleierlinge, nicht aber für Weichritterlinge. Letztere sind ein ziemlich unüberschaubares Chaos, da ist herzlich wenig irgendwie verlässlich.
    Inocybe (Rißpilze) wird momentan von sehr kundigen Leuten duchgearbeitet, Clitocybe ist so naja, aber daran wird auch gearbeitet.



    LG, pablo.