Liebes Forum,
über die Ostern war ich für 2 Wochen im Urlaub in meiner Heimat Litauen und möchte gerne über meine Erlebnisse dort kurz berichten.
Als ich in der Woche vor Ostern da ankam, bekam ich einen Schreck als ich am ersten Tag aus dem Fenster schaute - es lag Schnee... Zwar ncht viel, aber immerhin. Und ich wollte in den Frühling hin! Zum Glück ist es im Laufe des Tages weg getaut.
Die Storche waren auch schon zurück. Sie sah man des öfteren beim Ausbessern der Näste.
In der Woche vor Ostern war das Wetter leider nicht so gut - es regnete viel und es war häufig stürmisch, so dass ich mich nur ungerne hinaus wagte. Aber, als ich endlich draußen war, wurde ich belohnt.
Direkt am Stadtrand der Stadt Utena (Wohnort meiner Eltern) in den Gebüschen um den Fluss RaÅ¡Ä— fand ich die Kelchbecherlinge. Es waren sooo viele, dass ich sie nicht zählen konnte. Ich habe rot gesehen... Einfach wunderschön!
1) Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.), vermutlich Gemeiner Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca), der in Litauen sehr verbreitet ist:
2) Lerchensporn. Welcher genau kann ich nicht sagen.
3) Junge Triebe von den Lupinen.
4) Junge Triebe von der Schöllkraut (Chelidonium majus).
Ein Birkenwaldstück, wo im Sommer u.a. massenhaft Parasole wachsen.
5) Auf einem Birkenzweig habe ich Winter-Stielporlinge (Polyporus brumalis) entdeckt. Ich hoffe, ich liege richtig.
6) Becherflechte (Cladonia spec.)
7) Bereits vergammelte Lamellenpilze. Es könnten hier Austernseitlinge gewesen sein.
8) Der Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosum)
9) Die Birkenporlinge (Pictoporus betulinus)
10) Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius)
11) Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)
12) Hier könnte evtl. Grauer Feuerschwamm (Phellinus ignarius) sein. Oder liege ich falsch?
13) Ein alter Stäubling, vermutlich der Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum)
Ich hörte plötzlich meine Mutter rufen - "Chaga!".
14) Tatsächlich - ich sah auf einer Birke die sterile Form von Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) wachsend. Meine Freude war groß.
Da wir keinerlei Werkzeuge hatten, konnten lediglich einen kleinen Stück herausbrechen. Ich habe mir die Fundstelle gemerkt und bin in ein paar Tagen dorthin erneut zurück gekehrt. So was kann man nicht hängen lassen.
Ich kehrte also in ein paar Tagen in die Gegend zurück und hollte mir die restlche Chaga.
... bis am Baum an der Stelle fast nichts mehr übrig blieb...
Die gleiche Gegend, nur eine Woche später. Das Wetter war zum Glück schon etwas freundlicher.
Der Fluss Rašė bei der Stadt Utena.
15) Der Giersch (Aegopodium podagraria)
16) Wieder die Kelchbecherlinge. Immer wieder wunderschön anzusehen.
In den Sümpfen und Flussausläufen sah man häufig die Frösche und die Froscheier schwimmen.
17) Die Frösche. Weiss jemand wie sie heißen?
Und die Froscheier
18) Ein häufig anzutreffendes Kraut. Weiß jemand den Namen? -> Wechselständige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), danke Eike!
19) Lerchensporn
20) Ein Rindenpilz, noch ohne Namen
21) Die Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) auf dem Haselnussstrauch - mein erster Fund von Austernseitlingen in Litauen!
Ein See im Wald Skaistašilis unweit der Stadt Utena.
Direkt am Ufer des Sees befindet sich eine Holocaust-Erinnerungsstätte/-Friedhof.
Im Sommer des Jahres 1941 wurden an diesem Ort die lokale Bevölkerung (meist Juden) aus Utena und umgebenden Städten durch die Nazis und ihre Kollaborateure ermordert. Insgesamt starben hier über 4600 Menschen. Im Jahr 1962 wurden hier weitere Holocaust-Opfer beerdigt.
Mit diesen traurig anmutenden Bildern beende ich meinen ersten Teil.
Dennoch wünsche ich Euch viel Spaß beim Mitgehen.
Die Fortsetzung folgt.