Die Fortsetzung zum Teil 1.
Nachdem im Teil beim Posten des 7. Beitrags der Unfall passiert ist, habe ich heute endlich die Zeit genommen erneut die Fotos auszusuchen und hier einzubinden. Nun geht's weiter.
Die Ostertage selbst verbrachte ich in meiner Heimatstadt Zarasai , die von mehreren wunderschönen Seen umgeben ist.
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Auf der Großen Insel der See Zarasai finden momentan die Bauarbeiten statt. Hier könnt ihr euch ansehen, was es werden soll (leider nur auf Litauisch). Ich hoffe, im kommenden Sommer wird alles fertig sein und ich kann die Strände und das Baden dort genießen.
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Auf der Insel wachsen massenhaft die Leberblümchen. Es ist eine wahre Augenweide! Leider kann man diesen alljährlichen "blauen Teppich" auf dem Foto nur schwer festhalten, zumindest nicht mit meiner Kamera..
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Lungenkraut
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Zwischen den Leberblümchen entdeckte ich einen Fruchtkörper des Kelchbecherlings.
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Weitere Kelchbecherlinge waren leider nicht zu finden. Ist das nicht merkwürdig? Vermutlich wuchs es auf einem Eichenzweig. Obwohl, in der Nähe - am Ufer des Sees - wuchsen auch einige Erlen und Birken. Da der Zweig schon ziemlich vermodert war, konnte ich das Holz nicht mehr sicher identifizien.
Einige Eichen sind leider bereits von Eichen-Feuerschwamm (Phellinus robustus) befallen.
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Eine kleine Bucht.
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Auf einer Birke fand ich einen Reibeisenpilz. Kann jemand sagen, was für einer das ist? -> edit: Es ist wohl ein Fadenstachelpilz / Mycoacia spec. Danke Pablo für den Tipp!
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Auf dem gleichen Birkenstamm wuchs u.a. auch der Herbe Zwergknäueling (Panellus stipticus)
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sowie diverse andere Pilze - Zunderschwamm, Schmetterlingstramete und noch irgendein Rindenpilz.
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Meine Osterdekoration.
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Nach einem schönen Osterfest mit meiner Familie und Freunden habe ich mich mit meinen Eltern auf dem Weg zurück nach Utena gemacht. Unterwegs musste ich unbedingt einen Waldstück in der Nähe von Antazave aufsuchen, wo ich im letzten Jahr die Kugeligen Gallertbecherling, auch Gallertkugel genannt (Sarcosoma globosum) fand. (Siehe diesen Bericht.)
Die Kirche von Antazave.
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Die Einfahrt in den Wald.
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Als ich an meinem Fundort war, wurde ich sehr enttäuscht. Genau da, wo ich letzes Jahr die Kugeligen Gallertbecherling (Sarcosoma globosum) gefunden habe, fanden diesjahr die Waldarbeiten statt!
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Wir schauten uns einige Zeit um - es war leider nichts zu finden...
Dann fand ich ein paar Kiefern-Zapfenrüblinge. Ob bittere oder milde, kann ich nicht sagen - aus der Enttäuschung habe leider vergessen sie zu probieren.
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As Entschädigung habe ich endlich den Ohrlöffel-Stacheling (Auriscalpium vulgare) gefunden, worüber ich mich sehr gefreut habe! Es war mein Erstfund! Ich war wirklich happy!
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Wir schauten uns weiter um. Ich und meiner Mutter liefen die Hügel hoch und runter...
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Bis auf die schönen blauen und roten Leberblümchen fanden wir nichts.
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Dann hörte ich meine Mama rufen: "Ich hab's, ich hab's!..."
Nach einer guten Stunde Sucherei hat sie tatsächlich Sarcosoma globosum gefunden!
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Meine Freude war riesig!
Ich musste meiner Mutter einen Sträuschen überreichen und knutschen!
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Ganz unweit von der ersten Gallertkugel fand ich dann auch den zweiten Fruchtkörper.
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Und bald dann auch den dritten, etwas jüngeren.
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Mehr Fruchtkörper von Sarcosoma globosum konnte ich diesmal leider nicht finden.
Was ich interessant finde - die Gallertkugel liegen ziemlich locker im Moos. Es sieht so aus, als ob sie keine Myzel und keine Verbindung zum Boden hätten.
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Ach ja, einen Fruchtkörper habe ich mitgenommen (den ältesten, der bereits halb zusammengefallen war). Es befindet sich ein Teil momentan beim Harzpilzchen. Ich hoffe, er wird diesmal die Sporen finden können. Warte sehnsüchtlich auf das Ergebnis...
Exkurs: Inzwischen erreichte mich eine besonders gute Nachricht:
Die Mitarbeiter vom Regionalpark Sartai besuchten am 20.04.15 meinen Fundort vom Kugeligen Gallertbecherling und sie fanden insg. sogar 59 Fruchtkörper! Der Fundort wird in Kürze im Litauischen Artenschutz-Informationssystem aufgenommen. Ich werde als Finder gemeldet. Auf diese Weise bekommt der Fundort offiziellen rechtlichen Schutz. Ich bin froh, dass ich auf diese Weise Litauischem Staat helfen kann die Natur und seltene Arten zu schützen und solch seltene Biotope vor Zerstörung zu bewahren.
Danach haben wir die Birke mit Chaga aufgesucht, die ich letztes Jahr gefunden habe und extra wachsen gelassen habe, damit ich es in diesem Frühling ernten kann.
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Zu Hause habe ich sie klein gehackt, getrocknet und zermahlen und genieße jetzt jeden Tag eine Tasse Tee davon.
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Ich fand erneut die Überreste vom Leuchtenden Weichporling (Pycnoporellus fulgens), den ich im Sommer 2015 in voller Pracht erleben durfte (siehe hier, Nr. 1).
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Es ist mir aber leider nicht gelungen die echte Form des Schiefen Schillerporlings zu finden. Ich habe mich zwar umgeschaut, einige umgefallene und vermoderte Birken gefunden, auf denen mal Chaga wuchs. Es war aber sonst nichts zu sehen. Den kriege ich aber irgendwann mal hin. Versprochen.
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Nächstes Mal ist diese Chaga dran. Ich muss beim nächsten Mal nur die Leiter mit in den Wald mitnehmen.
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Ausblick aus dem Fenster meiner Wohnung in Litauen.
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Viel Spaß beim Mitgehen und eine gute Nacht!
Fortsetzung folgt.