Fomes fomentarius ??

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  • Liebe Pilzfreunde,


    auch wenn mir die Frage wahrscheinlich jeder Pilz-Praktikant beantworten kann :/


    Je größer der Pilz desto weniger Erfahrung habe ich noch, ich brauch das noch mal zur Bestätigung!!


    Das ist der Echte Zunderschwamm, Fomes fomentarius


    Den erkenne ich daran, dass man auf der Porenschicht, die Unterseite, was drauf kritzeln kann (was ich am Rand probiert habe). Ist das richtig? Gibt es noch andere Porlinge, wo die Unterseite so reagiert?


    Liebe Grüße
    Kerstin



  • Hallo Kerstin,


    nein, das ist Phellinus igniarius (var. trivialis), der nicht umsonst Falscher Zunderschwamm genannt wird.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • das mit dem drauf kritzeln war der flache Lackporling ;) Der sieht dem Fom-fom auch sehr ähnlich, hat aber eine weißbereifte Porenschicht auf der man sehr dunkel sichtbar malen kann. Beim Fom-fom geht das nur recht eingeschränkt.
    Ich nehm an, den Phellinus bzw nicht-Fom-Fom erkennt man hier an dem dicken weißen Rand.
    Ich selber erkenne den Fom-Fom auch daran, daß er immer an Birke oder Buche wächst, während Phellinus an anderen Bäumen vorkommt (Weide, Eiche etc, sofern das einer war, den ich neulich fand)
    Hoffe, ich hab hier jetzt nicht allzugroßen Unfug geschrieben

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

  • ja bei "fom fom "geht das auch mit dem reinritzen und dunkler werden , ist aber auf der dort dunkleren Porenschicht nicht gut sichtbar. Die ist ja eher bräunlich. Beim Lackporling ist die Porenschicht mit einer weißen Schicht bedeckt, die man abkratzen kann, da kann man richtig drauf zeichnen!

    Liebe Grüße, Juliane




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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kerstin,


    um den echten, von dem falschen Zunderschwamm zu unterscheiden mus du dir die Hutoberseite genau ansehen. Beim Fomfom ist die immer zoniert, während die bei P. ignarius s.l. immer einheitlich/einfarbig ist; nie zoniert.


    Dann hat Juliane ein weiteres Merkmal genannt: P. ignarius s.l. kommt meist an Salix, Malus und evtl. noch Prunus (bin mir beim letzten unsicher) vor; Fomfom meist an Betula oder Fagus. Das erste, was du bei Baumporlingsbestimmung beachten solltest, Kerstin ist, dass du die Substrate bestimmen kannst; zumindest die Gattung.
    Du kannst übrigens einen sehr schönen P. ignarius am Apfelbaum auf der Wiese gebenüber vom Bäcker in Grünberg ansehen. Das ist ein Prachtexemplar :cool: (zumindest noch letztes Jahr).
    Wenn ein Phelinus an Quercus vorkommt, dass ist das meist P. robustus Juliane.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kerstin!


    Eine Kritik erlaube ich mir mal: Das Bild ist a weng sehr klein.
    Einfacher wäre es, wenn das schon eine Breite von 800 Pix hätte. Da lässt sich einfach mehr dran erkennen.
    Ansonsten sehe ich das wie Björn, wenn ich auch die "var. trivialis" weggelassen hätte. Mal abgesehen davon, daß da die Trennung ohnehin zweifelhaft ist, hätte ich "Phellinus trivialis" nach Jahn für eine Art mit eher scharfen Rändern, stärker rissiger Hutkruste und schrägerer Porenschicht gehalten. Da mir aber auch schon Kollektionen untergekommen sind, wo beides ineinander über ging, würde ich die Trennung da in Frage stellen.


    Stefan, wenn dein "Phellinus igniarius" an einem Apfelbaum wächst, dann ist es nicht Phellinus igniarius, sondern Phellinus alni.
    Morphologisch sind beide Arten nicht zu unterscheiden, aber es besteht keine Fertilität zwischen denen an Weiden und an Obstbäumen (Sorbus, Malus).
    An Prunus wäre das ungewöhnlich, das sind meisten außergewöhnlich konsolig wachsende Phellinus tuberculosus.


    An Birke und Pappel hast du dann noch weitere sehr ähnliche Arten, zumindest der an Moorbirke (Phellinus cinereus) ist auch weder makro- noch mikroskopisch von Phellinus alni und Phellinus igniarius zu trennen.


    Also geht das übers Substrat (alle drei Arten sind substratspezifisch):
    Phellinus igniarius (incl. "var. trivialis"): Nur an Weidenarten
    Phellinus alni: An Sorbus & Malus
    Phellinus cinereus: Moorbirke


    Das Problem mit der Unterscheidung zum FomFom (Zunderschwamm): Der kann selbstverständlich auch an Weide vorkommen.
    Vielleicht nicht ganz so häufig wie an Buche, Birke und Pappel, aber schon recht regelmäßig. Unterscheiden muss man dann morphologisch. Man kann natürlich mikroskopieren, Phellinus igniarius hat Setae, Fomes nicht. Auch dei Sporen sehen völlig anders aus. Makroskopisch hat man die ganz anders beschaffene Hutkruste. Das betrifft zum einen diese mäandernden, konzentrischen Linien auf Zunderschwämmen (siehe Beschreibung von Stefan), zum anderen die Färbung (Phellinus igniarius recht einheitlich dunkel grau bis schwarz, FomFom weiß bis dunkel graubraun). Die Haütik der Oberfläche ist auch ganz anders, aber das ist schwer zu beschreiben. Im Schnitt sieht's auch anders aus: FomFom ist holzfarben, recht hell, Phellinus dunkler, bis rotbraun, der Myceliarkern bei FomFom meist deutlich ausgeprägt, bei Phellinus fehlend oder rudimentär.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    danke für die Ergänzung. :thumbup: Mir ist die Problematik mit P. alni bewusst. Ich wollte Kerstin nicht überfordern mit einer Art, die ich außer in GPBW nirgends gescheit dokumentiert gefunden habe.
    Zumindest wollte ich Kerstin bloß auf den tollen "P. iganirius"=alni an einem Apfelbaum in der Nähe ihres Wohnortes aufmerksam machen.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Die "Bemalbarkeit" der Porenschict geht auch super an P. ignarius, P. alni; nicht nur an Fomfom und G. applanatum. Das sollte kein Trennmerkmal sein.

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