Regen im Mai, April "Good-bye"

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo, liebe Pilz- und Naturfreunde,


    ein Sammelsurium aus den Frühlingsmonaten möchte ich euch zeigen, nur ein paar Pilze aber auch andere Kleinigkeiten.


    Ende März war - wie immer - nicht viel los, da stapfte ich fast missmutig durch den Wald und ein Fenchelporling überreichte einen "Friedenszweig".
    01_Gloeophyllum odoratum, Fenchelporling


    02_kurz darauf mein Zweitfund vom Tannenblättling, Gloeophyllum abietinum


    03_sehr seltsam, aber wirklich erst mein Zweitfund von Hymenochaete rubiginosa, Rotbrauner Borstenscheibling an Eichenstumpf (mit Brandkrustenpilz, Kretzschmaria deusta)


    04_entrindete Nadelholzäste mit Fraßgängen von Prachtkäfern-Larven (unterschiedliche Arten und Gattungen sind möglich)


    05_die großporige Datronie, Datronia mollis ist nicht sehr hübsch, aber auch erst mein Zweit-oder Drittfund


    06_mal woanders hin: feuchter Schluchtwald, viel Bärlauch, Morcheln Fehlanzeige (oder im Grün nicht zu finden)


    07a/b_dafür vereinzelt Hohler Lerchensporn, Corydalis cava (nicht eingeschnittenes Blütentragblatt), teils mit vielen kleinen schwarzen Käfern. Möglicherweise der Rapsglanzkäfer, cf. Brassicogethes aeneus


    08_viel Waldsauerklee blühte dort: Oxalis acetosella


    09_mein Erstfund von Strobilurus esculentus, Fichtenzapfen-Nagelschwamm, eine alternative Aufnahme zum Fotowettbewerbsbild vom April


    10_ein Zapfen ebenfalls mit Strobilurus esculentus, nehme ich an


    11_auf einem anderen Zapfen ein ramponiertes Exemplar von Mycena strobilicola, Fichtenzapfen-Helmling, Geruch überprüft


    12_wenn ich Becherchen finde, dann sind es wohl die Häufigsten: cf. Lachnum virgineum, Jungfern-Weißhaarbecherchen
    EDIT: an Fichtenzapfen


    13_Coriolopsis gallica, die Dunkle Borstentramete ist ziemlich "unverwüstlich", hier nur stark ausgeblichen.
    Das ist übrigens das "Ursprungsbild" vom Schwarz-Weiß-Wettbewerb.
    Die Blickführung bei solch komplexen - räusper-räusper - oder chaotischen (?) Strukturen hatte ich mir so vorgestellt:
    umwandert die Mäander, lotet Tiefen und Untiefen aus, besteigt Hügel und Berge - aber nicht in Spalten fallen!!! - und wenn sich der Weg zu verlieren droht: haltet euch am Stöckchen fest ... also kurz gesagt: ich hatte das Bild noch etwas gedreht, eine starke Diagonalrichtung vorgegeben, betont durch die Ausrichtung des dicken und dünnen Zweiges und das Bild (künstlich) durch den Rahmen begrenzt, weil ich nur einen Teilbereich des Pilzes zeigen wollte (weil bei einer größeren Ansicht die feinen Strukturen verloren gegangen wären).


    14_anderes Gebiet, viele Buschwindröschen, Anemone nemorosa, hin und wieder auch in Rosa


    15_Ranunculus ficaria, das Scharbockskraut ist auch nicht selten. Dafür kenne ich kein einziges Gebiet, in dem wild Leberblümchen oder Maiglöckchen wachsen - obwohl die auch kalkhaltigen Boden bevorzugen sollen.


    16-17_da schaut man dann auf die Pflanzenpathogen-Pilze, die Jule praktischerweise so gut vorgestellt hatte.
    Uromyces ficaria (ein Rostpilz) und


    18-19_ Entyloma ficariae (ein Brandpilz)


    20_Hoppla, ein Pilz, mit Stiel, Hut, Lamellen: aber "nur" ein (Hirschbrauner) Dachpilz, cf. Pluteus cervinus, Sporenpulver überprüft, weil ohne Geruch


    21_in so mageren Zeiten macht man auch noch mal Fotos von Biscogniauxia nummularia, dem Münzenförmigen Rindenkugelpilz (auf Buchenast)


    Oder man fotografiert Moose. Nicht, dass ich mich damit wirklich auskennen würde, ich habe zwar Bestimmungsliteratur, aber ich beschränke mich auf Moose mit makroskopisch auffälligen Eigenschaften, mangels "scharfem" Glas. Die folgenden Arten hatte ich schon mal gründlicher fotografiert und meine Ergebnisse im Pflanzenbestimmungsforum checken lassen.
    22_Fissidens cf. taxifolius, Eibenblättriges Spaltzahnmoos


    23_Frullania cf. dilatata (auf Esche), Breites Wassersackmoos


    24_Thuidium cf. delicatulum, (Zartes ?) Thujamoos


    25_Atrichum undulatum, Wellenblättriges Katharinenmoos


    26_Hypnum cupressiforme, Zypressen-Schlafmoos - ist das häufigste Moos.


    27_Ctenidium molluscum (das finde ich so schön, wächst oft direkt auf Kalkfelsen), Weiches Kammmoos


    28_Neckera crispa (das ist auch sehr auffällig, kenne nur eine Stelle), Neckermoos


    29_Rhizomnium cf. punctatum (mit "blütenartigen" Hochblättern, dem Perichaetium, die umgeben die Stelle, aus der dann die Gametangienstände zur geschl. Vermehrung wachsen, kurz darauf), Punktiertes Wurzelsternmoos


    30_Schistidium apocarpon s.l., Verstecktkapseliges Spalthütchen


    31_wieder mal was "Schwarzes", erst mein Zweit-oder Drittfund von Eutypa spinosa, Stacheliger Krustenhöckerpilz


    32_hier machen die Poren "einen auf Schizo", obwohl schon etwas seltsam aussehend, aber das ist ja das Paradoxe - ich nehme an, cf. Schizopora paradoxa ist nicht ganz falsch - auf dickerem Hainbuchenast. (EDIT: siehe Kommentare, eher "was anderes" :) )


    33_auch Bucheneckenscheibchen, Diatrype disciformis könnten, von Nahem betrachtet, schön sein, EDIT: Biscogniauxia marginata, auf Buchenast


    34_er hier ist gar nicht faul, umklammert gleich zwei Äste: Fomitopsis pinicola, der Rotrandige Baumschwamm (Bild Nr. .... der Art)


    35_hier hat es den Wald umgelegt oder umgesägt, warum bleiben immer einzelne Bäume stehen? Jedenfalls viele kleine Bäume diverser Arten wachsen dort.


    36_Vinca minor, das Kleine Immergrün, nur an einer Stelle


    37_die Art kannte ich noch nicht: Lilioceris merdigera, das Maiglöckchen-Hähnchen, mit Frühlingsgefühlen auf Bärlauch (ähnlich ist das Lilien-Hähnchen, die Farbverteilung ist etwas anders)


    38_trocken trocken trocken wars - da suchte ich einen Bach, möglichst frei und zugänglich und Hügellagen in Nordausrichtung - das muss doch möglich sein! Gibt es aber nur in Nachbarorten - die Erde war deutlich feuchter, aber keine Pilze zu sehen

    39-40 aber mein Erstfund (aber eben typisch für diese Bachränder): Moschuskraut, Adoxa moschatellina


    41_so etwas stellt die schweizer Nachbargemeinde zu vielen Exemplaren auf (Bambi ist auch abgebildet), immer da wo es "spannend" werden könnte - also überall dort, wo Siedlungsgebiet in "Landschaft" übergeht. Im Prinzip verstehe ich das ja - trotzdem - die machen einem ein latent schlechtes Gewissen, wenn man mal sich 1-10-100 m vom Weg entfernt oder querwaldein geht - also wenn ich das nicht täte (und weiterhin tun werde, und durchs allerdickste Gebüsch schlage ich mich ja nicht), dann hätte ich folgende Dinge nicht gesehen


    42_Listera ovata, Großes Zweiblatt


    43_Quercus spec., Eichen-Keimling


    44_mein Frühlingsasco, ein einzelnes Exemplar, winzig, auf Waldboden im Moos bei Buchen: meine erste Tarzetta spec. (ich tippe auf T. cupularis, den Kerbrandigen Napfbecherling


    45_was sagen sie dazu, Herr Präsident? ??? Mich erinnern die Eichenfeuerschwämme, Phellinus robustus an die steineren Präsidentengesichter im Fels in den USA


    46_Kinderstube von Schizophyllum commune, Gemeiner Spaltblättling


    47_den kannte ich auch noch nicht: Rhagium mordax, Schwarzfleckiger Zangenbock



    Fortsetzung folgt
    [hr]
    Jetzt sind wir im Mai, der fing an mit Regen und machte weiter mit Regen - und ich wollte doch mal Maipilze ernten und probieren. Ich kenne nur eine gut erreichbare Stelle im Wald, an einem kleinen Weg, eher schattig, bei 2 Fichten, ansonsten Buchen, Gras ist erst ein paar Meter weg... bevor die Schnecken zuschlagen, was für ein "Stress"...



    48_erst sah ich den, aber tief unten im "Loch", geheimnissvoll leuchtend, bei kurzem "Sonnenintermezzo", Polyporus spec. (entweder P. tuberaster oder squamosa - auf Geruch nicht überprüft, relativ mittig der Stiel...)


    49_im Mai, wenn es feucht ist, legt der Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta) mal einen anderen Gang ein ... (Konidienform)


    50_es blüht die Mandelblättrige Wolfsmilch, Euphorbia amygdaloides


    51_der Kriechende Günsel, Ajuga reptans, in großen Mengen


    52_Waldmeister, Galium odoratum, auch nicht selten


    53_eine Besonderheit, hier aber häufig, in sonniger Südhanglage, das Immenblatt, Melittis melissophyllum


    54_ein paar Tage zu spät: Calocybe gambosa, Maipilze - die einzigen, noch relativ ansehnlichen, ziemlich nassen Exemplare .... nach Putzen: 100 gr. "Nasspilz"
    Zubereitet in Richtung: Olivenöl, Knoblauch, Thymian und Butter (und da so es wenig Pilze waren, in einer zweiten Pfanne braune Kulturchampignons in der gleichen Weise gegart)
    Maipilz-Check: :thumbup::thumbup:, es tritt zwar viel Flüssigkeit aus, aber die Konsistenz war angenehm "al dente", nicht zu weich, nicht zu zäh. Der Gurken-Geruch war beim Zubereiten nicht/ kaum wahrnehmbar, im Geschmack nicht mehr vorhanden. Der Pilz hat kein ausgeprägtes oder feines Aroma, der Geschmack verbindet sich aber gut mit den o.g. Zutaten, beim Kauen ist es ein würziger leicht säuerlicher Gaumenkitzel. Hätte ich Kulturchampignons oder Maipilze, dann würde ich Maipilze nehmen.

  • Hallo abeja!


    Erstklassige Bilder, ist eine Freude deine Funde anzuschauen.
    Warum im Forum so oft gejammert wird, dass man ja nichts gefunden hat, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.
    Ich möchte auch mal einen Monat, wo ich nichts Interessantes finde, dann könnte ich mal Altlasten aufarbeiten.


    Nr. 32 sollte was anderes sein als Schizopora paradoxa (Veränderlicher Spaltporling), denn der hat nicht wirklich solche schönen Poren, auch wenn er Hainbuche sehr gern besiedelt.

    Zitat


    12_wenn ich Becherchen finde, dann sind es wohl die Häufigsten: cf. Lachnum virgineum, Jungfern-Weißhaarbecherchen


    Ich fühle mich da natürlich diskriminiert, wenn ausgerechnet bei den kleinen Becherchen nicht dabei steht, wo du sie fandest. Im Prinzip gebe ich dir recht, also langhaarig sind die schon ordentlich wie es sich für Lachnum virgineum gehört. Aber wer weiß, an dickerem Holz gewachsen, wäre es für mich z.B. eine Gegenwette wert.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

  • Hallo Abeja,


    danke für Deinen tollen Bericht - war gerade willkommene, unterhaltende und interessante Frühstücks-Literatur.


    Du schreibst zu den Moosen:
    "Die folgenden Arten hatte ich schon mal gründlicher fotografiert und meine Ergebnisse im Pflanzenbestimmungsforum checken lassen."


    Könntest Du bitte mal den Link dazu einstellen? Danke ....

    Ciao
    Conny
    ........................................................................................
    –žMein Herz schwingt mit der Ruhe, die die Stille der Natur auslöst.–œ
    (Hazrat Inayat Khan)


    Pilzchips: 125

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Ein wunderschönes Sammelsurium in prachtvollen Bildern. Danke! :)


    Der Pilz Nr. 35 ist nicht Schizopora paradoxa, da stimme ich Ingo zu. Aber was es ist?
    Das Problem bei diesen +/- resupinaten, weißen Porlingen ist, daß es davon einen ganzen Haufen gibt. Und zudem noch in mehreren Gattungen. Eins haben alle gemein: Sie sind makroskopisch ziemlich variabel. Mit was wir es da zu tun haben (Ceriporia, Antrodia, Oxyporus, Spongipellis) bin ich überfragt.


    Wie sicher bist du bei Nummer 5?
    Mir begegnet Datronia mollis meist mit größeren Poren und helleren (+/- weißen) Poren.
    Ob da womöglich ein arg untypischer Bjerkandera adusta sich als Datronia tarnt?



    LG, Pablo.

  • Hallo abeja
    bist du dir mit der Diatrype sicher . Da fehleen wie irgendwie die Perithezienhälschen obendrauf oder liegt das nur am Foto- Dein pilz ähnelt sehr Biscogniauxia marginata


    Lg,Eike

  • Hallo!



    Lustig! Da werden schöne Bilder eingestellt, und dann unken soo viele rum.
    Hoffentlich verdirbt das abeja nicht den Spaß. Naja, muss sie durch als Lurch, wenn sie ein Frosch werden will.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

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  • Hallo,
    danke für eure Anmerkungen und Kommentare!


    Jetzt hält der Ingo eine kleine Schuppe vom Fichtenzapfen für einen dicken Holzstamm :D - da sieht man mal wieder, wie so Makroaufnahmen täuschen können. Ich hatte vergessen zu schreiben: Becherchen auch an Zapfen ... (Bild 12)


    Gesamtaufnahme ... und wo sind die kleinen, lieben Becherchen ??? so winzig, nur 1 mm groß ungefähr




    Bei Bild 32 weiß ich dann auch nicht weiter, es kam mir "halt so vor". Ich stelle noch mal ein Detail-Bild ein, mit Rand. Der Rand vor allem war so, wie ich es bisher mit Schizopora in Verbindung gebracht habe, relativ deutlich abgesetzt und ein bisschen "fusselig" auch.


    Detail


    Bei Bild 5 bin ich relativ sicher, auch wegen der Oberfläche. Ich schrieb zwar "erst mein Zweit-oder Drittfund", aber am anderen Fund kam ich ständig vorbei und kenne den in diversen Stadien - oder soll ich noch was nachprüfen, wenn ich da noch mal vorbeikomme (weich war der Pilz, etwas süßlicher Geruch war auch da, Porengröße nicht extrem groß, aber auch nicht fein ... nicht nachgemessen...)


    Detail



    @ Conny, im Prinzip müsste man bei den Moosen oft auch ein cf. ergänzen, da sie nur makroskopisch beurteilt wurden, allerdings auch vom Standort her passen.
    Hier habe ich nachgefragt
    http://forum.pflanzenbestimmung.de/viewforum.php?f=2
    Aber das kann etwas dauern, weil es nicht so viel Mitglieder gibt, die zu Moosen etwas "Belastbares" sagen möchten, bzw. so viele Moose gut aus eigener Anschauung kennen, dass sie sich zutrauen, die auch nur per Bild zu benennen.
    Meist antwortet "Schahe" (Hermann) oder der "Moosologe", die schauen aber nicht ständig ins Forum


    Hier waren meine Anfragen:


    Frullania
    Thuidium
    Funaria
    Neckera
    Rhizomnium
    Ctenidium         noch mal
    Fissidens

  • Einen Wunderhübschen Bericht hast du da liebe Abeja, da gibt es nichts zu meckern (JUNGS!!!).


    Na ja wir wissen ja wie unseren Jungs sind Ingo oder? Immer einen Kritik Punkt mehr also der davor :D :D .

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo abeja,


    danke für Deinen grossartigen Bericht. Da steckt viel Arbeit, Zeit und bestimmt auch Freude drin.
    Meine Phantasie folgte Deinen Bildern, Deinen Wegen und ich sage Dir hiermit meine grösste Hochachtung...


    Viele Grüsse aus der Rhön
    claus


    Edit: beim Wort Phantasie den "h" verschoben.

  • Aber die Jungs dürfen gern meckern, vor allem wenn sie recht haben, wie z.B. Eike ... DANKESCHÖN


    ... von Biscogniauxia marginata hatte ich noch nie gehört (und hatte die betreffenden Beiträge hier im Forum auch noch nicht gesehen ...) ... und ich musste erst mal nachlesen, nachdem ich eben "aus dem Augenwinkel" sah, dass es noch eine Antwort gab.
    Und meine erste Reaktion war, aber "meine" Diatrype d. (Altfunde) sehen so aus ... aber die sind eben auch falsch bestimmt, und sind auch Biscogniauxia marginata (gibt ja noch eine ähnliche Art, Biscogniauxia repanda, die soll aber an Sorbus aucuparia vorkommen). Diese Funde haben alle so einen deutlichen wulstigen, aber klar abgegrenzten Rand und sind in der Mitte tiefer, lagen ursprünglich unterhalb von Rinde, die dann schon abgeplatzt ist.


    Und meine Diatrype "bullata" im Foto-Ordner ist gar keine - weil an Buche, und nicht an Weide, sondern die "häufige" Diatrype disciformis, die an Buche vorkommt. Da sind die "Dinger" deutlich gewölbt und ohne Rand. Irgendwie hatte ich vermutet, dass Diatrype so "eingedellt" aussehen könnte, wenn sie "alt" ist. Ich hatte damals die "Allerweltsfunde" hier auch nicht nachgefragt, sondern nur per Bild mit anderen Anfragen (?) verglichen. Man müsste noch mal schauen, ob dass damals (2013) hier alles richtig benannt wurde.


    Denn bei mir ist diese Biscogniauxia in der Form dann sehr häufig, häufiger als Diatrype disciformis.
    Noch zum Vergleich ein altes Bild von Mai 2013, eine Gesamtansicht. Diesmal war ich zu detailverliebt.


    hier im Forum Biscogniauxia marginata , und hier
    http://www.fredis-pilzseite.de/biscogniauxia-marginata/
    http://www.mycodb.fr/photos/Bi…a_marginata_2011_jd_1.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Aber ich mecker doch nun mal so gerne. ;)
    Oder anders ausgedrückt: Ich freue mich über solche interessanten Pilze beosnders. Deine Bestimmungen sind ja meistens einwandfrei, Abeja, da bietet sich wenig Diskussionspotential. Die Datronia hake ich auch gerne so ab, finde die Form aber ganz interessant.


    Bei Nummer 32 wundert mich eben, daß dort so viele ganzrandige Poren zu sehen sind. Das kenne ich von Schizopora paradoxa nur gelegentlich und auch nur ansatzweise bei horizontal auf dem Substrat sitzenden Fruchtkörpern. In der Position sollte das Hymenium aus zerpflückten Balken und Graten bestehen, aus unregelmäßigen Zähnen und Zacken.
    Ich glaube, Frank hat den sogar mal so ausgeschlüsselt und von den anderen Arten der Gattung abgegrenzt (als Zusatz zu den Mikromerkmalen).
    Aber wie gesagt: Ich weiß es nicht, ich wundere mich nur.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ja klar, die genaue Art wird sich nicht klären lassen, im Prinzip waren ja alle meine "Beläge" mit ähnlicher Struktur "makr. n. bestimmb."
    Ich vergaß hier natürlich auch wieder zu erwähnen, dass ich den Ast gedreht hatte, der Pilz lag nach unten.
    Auch die Größenrelation ist ohne Angaben geblieben (viele cm lang), aber zur Porengröße kann ich auch nichts sagen - eben einfach "nur ein Foto".


    Hier waren noch ähnliche Sachen (die ganz unten)
    http://www.pilzforum.eu/board/…pora?highlight=Schizopora


    Weblinks, auf die schon mal hingewiesen wurde:
    http://upload.wikimedia.org/wi…ra.paradoxa.-.lindsey.jpg
    http://champignons.moselle.fre…schizopora_paradoxa_1.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Zitat


    Weblinks, auf die schon mal hingewiesen wurde:


    Der untere sollte schon stimmen. Interessant, da sind in den Randbereichen auch wunderlich geformte "Poren" zu sehen. Aber schon auch wieder ganz anders, als bei deinem hier gezeigten Fund.
    Der obere Link stimmt eher nicht. Da könnte man erstmal an so tolle Sachen denken wie zB >Ceriporiopsis aneirina<.
    In dem Bereich ist es aber eigentlich müßig zu spekulieren, wenn man keine Möglichkeit zur mikroskopischen Einsicht hat.


    Zu den beiden in deinem Thema scheribe ich gleich mal da noch was.



    LG, Pablo.

  • Stimmt, das eine ist ein "Lindsey-Bild", das sollte man ja "generell" vorsichtig sein :), oder wie war das?
    Das Problem mit der Betrachtung nur über das Bild ist auch bei den sonstigen im Web eingestellten Bildern, dass man die Porengröße nicht beurteilen kann. Alles was in Richtung Cerioporia/ Cerioporiopsis geht (da gibt es ja tolle Sachen!) erscheint sehr grob strukturiert zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Ceriporiopsis aneirina sollte wohl recht grobporig sein. Die Art kenne ich aber nicht wirklich, da habe ich nur einen Fund, der unbestätigt bleiben muss, weil nicht mikroskopiert:

    Also absolut nicht gesichert, kann auch was ganz Anderes sein. Aber so ungefähr sollte die Art wohl aussehen, wenn die Fruchtkörper alt und ergraut / vergilbt sind. Poren hier so etwa 2/mm.


    Ansonsten ist das bei Ceriporia und Ceriporiopsis recht variabel, auch innerhalb der einzelnen Arten. So können die Poren jung sehr fein, alt aber deutlich gröber sein. Ceriporiopsis gilvescens zB ist meist feinporig.



    LG, Pablo.