Psathyrella fatua

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  • Hallo zusammen,


    folgender Fund ist wohl im Dunstkreis von Psathyrella spadiceogrisea zu suchen. Ich vermute hier P. fatua, die eher hellere Frk. besitzt und außerhalb von Wäldern vorkommt. Hat die schon mal jemand gefunden und angeschaut? Hier mal eine Diagnose:


    Psathyrella spec (cf fatua)


    Fundort, Wacholderheide, am Rande eines Gebüschriegels mit Cornus, Crataegus und Juniperus, gesellig im Gras bei morschen Holzstubben, basal teilweise etwas verwachsen, Tendenz zur Büscheligkeit.



    Hut: 25 - 30 mm breit, jung glockig - leicht konisch, älter glockig - halbkugelig (stets etwas konisch), jung bronzebraun, älter kittfarben - lehmbraun oder auch hellocker - cremefarben, mit etwas dunklerer Hutmitte, glatt bis leicht radialrunzelig, hygrophan, vor allem an der Randzone mit geflammtem Muster ausblassend, jung mit weißlichen und sehr flüchtigen Velumresten am Hutrand (wie bereift wirkend), ältere Exemplare bräunlich nachgedunkelt mit Trockenrissen, vor allem der Hutrand bräunt stark und welkt und hinterlässt einen gerieft aussehenden, konzentrischen Ring. Hutrand weder gerippt noch gestreift, eher runzelig. Lamellen rel gedrängt, nur leicht ausgerandet, mit Lamelletten untermischt, Schneiden bewimpert, weißlich hinterlegt, creme - lehmfarben, rauchgrau bis olivbräunlich. Stiel 50 - 70 x 3-4 mm, zylindrisch, basal undeutlich verdickt, glatt - längsfaserig, apikal mit kleinen Schüppchen, basal mit weißlichem Mycelfilz, sehr brüchig, hohl, hell cremefarben bis weißlich. Sporenpulver schokoladenbraun, mit KOH dunkler olivbraun. Geruch unauffällig pilzig, etwas nach Gummi. Geschmack mild, unspezifisch pilzig.



    Sporen [95% –• 26 –• SAP –• v –• H2O(nat) ]: (7,2)7,4 - 8,2 - 8,9 x 4 - 4,6 - 5,1(5,2) µm; Q = 1,5-1,8-2,1; Vm = 8,9 µm ³; ellipsoid, seitlich etwas abgeplattet oder fast etwas bohnenförmig, in Draufsicht auch leicht phaseoliorm, rel. dickwandig mit zentralem und gut sichtbarem Keimporus, in KOH olivbräunlich, nicht opak. Basidien keulig - breitkeulig, 4-sporig. Pleurozystiden 28-36 x 10-12 µm, utriform, apikal auch leicht kopfig, hyalin. Cheilozystiden 18-35 x 10-17 µm, polymorph, utriforme, clavate, globos. HDS aus globosen Zellen.

  • Hallo Jürgen,


    das ist ein Gruselkomplex. Damit schlage ich mich schon seit fast einem Jahr herum. Im Übrigen sind spadiceogrisea/fatua/casca auf meiner site und Schlüssel nicht aktualisiert, weil ich erst noch ein paar Untersuchungen abwarten wollte. Vor allem von Romagnesis fatua-Kollektionen. Leider ist man als Amateur in einer ganz schlechten Position, um nicht zu sagen, in der Deppenecke. Laut Romagnesi ist übrigens der Hauptunterschied zwischen fatua und spadiceogrisea die bei ersterer dünnere Sporenwand. Schwierig zu prüfen.
    Bisher sieht meine Wurstelei so aus, von unten nach oben kommentiert (rot meine Sequenzen):


     
     
     


    P. spadiceogrisea, wie man sieht gerne auch mal und nicht selten als fatua bestimmt.
    P. fatua, mit dem kürzlich festgelegten Neotypus. Deutlich unterschieden von spadiceogrisea.
    P. casca, nach meiner Überzeugung. Örstadius fasst die Art als velumreiche Form von spad. auf, kann aber nicht sein.
    Und ganz oben der geplante Epitypus von spadiceogrisea, passt super zum Bild bei Schäffer (dem Typus), haut aber nicht hin.
     
    Unterm Strich: Keine Ahnung. Ich kann dir höchstens anbieten, etwas Material deiner Kollektion im –žnächsten Schub–œ sequenzieren zu lassen.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Jürgen,
    das ist eher ein Blick in den Abgrund...glaube ich.
    Die Sequenzen lasse ich in Spanien (Alvalab) erstellen. Deinem Trockenmaterial sehe ich gern entgegen! Ich weiß grade nicht, ob ich dir meine neue Adresse mitgeteilt habe.
    Kyhnaer Hauptstraße 5, 04509 Wiedemar
    Beste Grüße!
    Andreas