Frühe Täublinge

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Liebes Forum,


    dieses Täublings-Ensemble fand sich gestern am Südrand eines Eichenwaldes auf kalkigem Boden. Geschmack mild, Hut des großen 10 cm, Stiel 6 cm, Lamellen ehrlich gesagt brüchig - In welcher Richtung soll ich weitersuchen?









    Vielen Dank im voraus! Reiner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wenn die Huthaut wirklich so zurückgezogen ist/Lamellen stehen über die Huthaut hinaus, wie es auf den Bilder aussieht, wäre der Grüne Speisetäubling Russula heterophylla eine Option. Ich hab gerade gelesen, dass es auch eine grünhütige Form von R. vesca gibt. Ich denke mal auf einem von beiden wird es hinaus laufen.


    Birken standen in der Nähe des Fundortes nicht oder?


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    möglich aber unwahrscheinlich. Für R. violeipes wäre die Huthaut gelber; der Stiel violett zumindest überhaucht im Regelfall.


    Kannst du mal bitte die beschrieben Reiner, wie sich die Huthaut anfühlt, wenn du drüberstreichst. Wie riechen die Fruchtkörper? Kannst du mal bitte auch ein vergrößertes Bild von der Unterseite (der Lamellen; inkl Stiel) machen? Sind diese reinweiß? Standen Birken in der Nähe oder nur Eichen? Hatten die Fruchtkörper einen besonderen Geruch?
    Hast du Fe(II)-Sulfat Lösung/Kristalle da Reiner? Kannst du mal bitte eine Probe machen?


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Ralf,


    möglich aber unwahrscheinlich. Für R. violeipes wäre die Huthaut gelber; der Stiel violett zumindest überhaucht im Regelfall.


    Nun, R. violeipes habe ich hier recht früh im Jahr ( vorausgesetzt, es regnet :( ) in allen möglichen Farbtönen von gelb, gelbgrün bis gelbrötlich. Je älter um so ungelber. :D
    Auch sind die Stiele nicht immer violett angehaucht.


    Aber, wie gesagt, ich bin wahrlich kein Experte.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    um genau R. violeipes zu bestätigen, bzw. zu widerlegen habe ich gerade den Fragemarathon an Reiner gestartet. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Auf dem riesigen Friedhof hier wachsen übers Jahr außerordentlich viele Täublinge und mit die ersten sind deutlich die Frauentäublinge.
    Da bei deinem Pilz allerdings die Lamellen brüchig sind würde meine Vermutung nun in Richtung Speisetäubling gehen denn den Grünen davon finde ich hier kurze Zeit später auch.
    An essbaren Täublingen, soweit ich diese als solche auch erkenne, findet sich hier jedenfalls nichts weiter so früh. Das kann bei dir natürlich ganz anders sein.


    So jedenfalls komme ich zu meiner Vermutung.
    Optisch wäre ich lieber beim Frauentäubling geblieben.

  • Vielen Dank an die Täublingskenner,


    hab viel dazugelernt.


    Stefan: Chemisch und mikroskopisch fehlts bei mir noch komplett - da war die Täublingsfrage wohl ziemlich frech.
    Den verblassenden Täubling kenne ich an Waldrändern in der Nähe auch schon im Mai, aber da war keine
    einzige Birke.
    Die Huthaut ist ein wenig rauh, Stiel und Lamellen sind reinweiß (s. Foto), Sporenbild konnte ich noch keins
    machen, der Pilz ist für mich völlig geruchlos.
                     
     


    Heute kam noch eine Gruppe unter dem Eichenlaub vor:




    Oehrling gab einen Hinweis - ich bilde mir tatsächlich ein Prickeln auf der Zunge beim Probieren der Lamellen ein.


    Ralf: R. violeipes braucht lt. Krieglsteiner scheints sauren Boden - der hier ist richtig kalkig, nebenan wachsen sogar Satansröhrlinge.


    Vielleicht reichts für eine Bestimmung? Grüße Reiner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wenn die Lamellen wirklich brüchig waren, dann wirds wohl bei meinemTipp bleiben. War die Huthaut zurückgezogen? R. violeipes ist das nicht; der müsste einen leichten Krabbengeruch und eine speckige Huthaut haben...


    Die Chemie (KOH, Eisen-II-Sulfat, evtl. noch Guajak) kannst du dir für einen kleinen Preis bestellen und diese sind ausschließlich für eine makroskop. Farbreaktion vonnöten. Bei Täublingen eine Supersache.


    Nebenbei bemerkt bin ich auch kein Experte; erst recht nicht für Täublinge. ;) Ich nehm hin und wieder mal einen unbekannten mit; das wars dann schon.


    Wichtig ist für Täublinge: Beschreibung der Ökologie/Aufzählung der Bäume in der Nähe des Fundortes, Geruch, Geschmack, Sporenpulverfarbe, evtl. chem. Rekationen. Das ist auf alle Fälle mehr als die halbe Miete. Du kannst dann schon eine Menge ausschließen; erst dann kannst du drüber nachdenken deinen Fund unters Mikro zu packen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.