Stinkender Saftporling ?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.459 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo und guten Abend.


    Kann jemand mit diesem Pilz etwas anfangen?


    Gefunden heute auf einem liegenden, gefällten Laubholzstamm an einem Teich im Mischwald in Lübeck. Mehrere wuchsen in lockerer Gruppe. Der Pilz fiel mir wegen der Tropfenbildung auf (keine Regentropfen, der Pilz enthält offenbar so viel Wasser!). Fruchtkörper 8 cm und mehr in der breite, 4 cm dick, in voller Dicke fest angewachsen. Feucht, Konsistenz fast vollgummiartig fest, aber eindrückbar, dabei drückt man weitere Feuchtigkeit raus. Intensiver unangenehmer Geruch !! (Hab' ihn erstmal rausgestellt...)


    Hat jemand eine Idee?


    Danke & Gruss
    Chris

  • Hallo Chris,
    von den Farben, dem Geruch, den Tropfen, dem Fleisch würde ich auf einen Fenchelporling tippen.
    http://www.hlasek.com/gloeophyllum_odoratum.html
    Aber: der wächst an Nadelholz.
    Tja, mal sehen was die Experten dazu sagen...
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das kann von Fom pini bis Ischnoderma resinosum so ziemlich alles sein. Guttationstropfen haben viele junge Porlinge, das ist nichts besonderes. Eine konkrete Idee habe ich nicht. Bei so jungen Porlingen ist eine Bestimmung sehr schwierig bis unmöglich.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Danke für eure Einschätzungen, Dieter & Stefan.
    Der Pilz stinkt immer noch - keine Ahnung ob es sowas gibt, aber inzwischen tendiere ich dazu, es handelt sich tatsächlich um Fomitopsis pinicola, allerdings von einem Schimmelpilz befallen, der dann auch für die Geruchsbildung verantwortlich sein könnte...
    Wünsche allen einen schönen Tag
    Chris

  • Hallo!


    Na ja... sooo reichlich hat Mutter Natur die Pilze nun auch nicht mit Guttationstropfen ausgestattet... ein paar Arten kann man da sicherlich ausschließen.


    Ich glaube außerdem, dass wenn die "Alten" keine Guttationstropfen ausscheiden, es die "Jungen" auch nicht tun. Das ist doch sicherlich art- und nicht altersabhängig...? Interessante Diskussionsgrundlage, diese Frag kam glaube ich noch nie auf.


    Zusammen mit dem Geruch (den Gerd womöglich als "Windelgeruch") bezeichnen würde, denke ich doch auch, dass es sich hier womöglich um Fomitopsis pinicola handeln könnte.


    Gibt es ein Schnittbild oder wurde der Brutzeltest gemacht???


    Letztendlich frage ich mich noch, was ein unglaublich schlechter Geruch mit einem Fenchel-Porling (Gloeophyllum odoratum) zu tun haben soll? Der riecht doch wunderbar nach Fenchel und das ist beileibe kein grausiger Geruch!!! Zudem habe ich selbt noch nie Fenchel-Porlinge mit (Guttations-)Tropfen gefunden :/ ?!? Aber man lernt ja nie aus!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()


  • Na ja... sooo reichlich hat Mutter Natur die Pilze nun auch nicht mit Guttationstropfen ausgestattet... ein paar Arten kann man da sicherlich ausschließen. ...


    Zusammen mit dem Geruch (den Gerd womöglich als "Windelgeruch") bezeichnen würde, denke ich doch auch, dass es sich hier womöglich um Fomitopsis pinicola handeln könnte.


    Gibt es ein Schnittbild oder wurde der Brutzeltest gemacht???


    Hallo Fredy,


    inhaltlich stimme ich dir zu - für Fomitopsis pinicola spricht für mich auch der Schnitt, der klar hell horzfarbenes Fleisch zeigt mit einer korkartigen Konsistenz. Beim Brutzeln brutzelt es zwar etwas, schmilzt aber nicht - kein Wunder, denn der Pilz ist komplett naß (daher mein Arbeitstitel "Saftporling"). Ich denke nach wie vor, daß er am Verschimmeln ist (den Schimmelbeklag kann man auch auf meinem Foto erahnen) und deshalb so widerlich stinkt... übrigens immer noch...


    Danke für eure Beiträge
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chris!


    "Schmelzen" ist auch ein etwas unglücklicher Begriff. Das kann man sich nciht so vorstellen wie zB kerzenwachs, das flüssig wird und irgendwo runtertropft. Wenn es schmurgelt und sich Bläschen bilden, dann ist der Test positiv.
    Und dann bleibt nicht mehr viel übrig: Außer FomPini können das noch ein paar Ganodermas.


    Hast du ein Schnittbild von dem?
    An einen Schimmelbefall glaube ich da nicht, der Pilz sieht vital aus, so wie junge Fomitopsis pinicola eben aussehen, wenn sie gerade umbauen (weil zB diese Rotbuche noch bis vor kurzem stand, und nun liegt).
    Die Guttationstropfen sind für die Art typisch und auch typisch gefärbt.
    Auch die Farben der Kruste und Zuwächse sind typisch, was du für einen Schimmelbelag hältst, kann die Bereifung sein, die junge FomPinis durchaus oft aufweisen, wenn es gerade nicht regnet.


    Übrigens:
    Natürlich sind es nicht allzu viele Porlinge, die Guttationstropfen bilden. Und die, die ich kenne (Inonotus dryadeus, FomPini, Heterobasidium, Oligoporus, Ischnoderma) tun das allesamt nur in der Wachstumsphase. Und alle sehen irgendwie anders aus.



    LG, Pablo.