Eutypella oder was ?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.285 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Gestern hab ich an einem abgestorbenen Laubholzast (Substrat nicht sicher zu bestimmen) diesen Pyrenomyceten gefunden. Kam mir sehr bekannt vor und ich dachte, den krieg ich zu Hause schon raus.


    Nun bin ich jedoch verunsichert, denn die angedachte Eutypella sollte doch mit IKI einen blauen Ascusporus zeigen. Zeigt sich aber nicht. Oder bin ich da auf dem Holzweg?

  • Hallo Ralf,


    bei der genauen Art kann ich dir zwar spontan nicht helfen, aber Eutypella sollte doch IKI- sein oder? Dann sollte das doch ganz gut passen :thumbup: .


    Viele Grüße,
    Florian

  • Hach ja, Freudsche Fehlleistung.


    Es muss natürlich heißen: "denn die angedachte Eutypa sollte doch mit IKI einen blauen Ascusporus zeigen"


    darum schwimme ich bei Eutypella rum, finde aber nix passendes. Ich habe allerdings auch keinen vernünftigen Schlüssel.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    zumindest den Sporen und dem makroskopischen Eindruck nach kann das auch Diatrypella/Diatrype sein. Nur mal als Anmerkung eines Unwissenden. ;) Übrigens wüsste ich da gern mal den Unterschied zwischen Eutype/Eutypella und Diatrype/Diatrypella. :shy:


    Und btw felht es mir an gescheiter Grundlagenliteratur. X(


    l.g.
    Stefan


    P.S. Meint ihr mit IKI Iodkalliumiodid-Lösung (= Kaliumtriiodid = Lugollsche Lösung)? Wenn ja ist das für einen Chemiker eine arg gewöhnungsbedürftige Abkürzung. :/

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo,


    das sieht aus wie einer meiner Funde, den ich nicht bestimmen konnte. (Wenn das hier gelöst wird, habe ich also vermutlich einen Unbestimmten weniger. ;) )


    Hallo Stefan,



    Übrigens wüsste ich da gern mal den Unterschied zwischen Eutype/Eutypella und Diatrype/Diatrypella.


    Die Abgrenzung fällt auch mir nicht leicht, aber ich versuche es mal:


    Eutypa: eher ausgebreitet, oft rau, Stromata meist eingesenkt
    Eutypella: kleiner, oft sackartig aussehend
    Diatrype: kissenförmig oder ausgebreitet, recht glatt
    Diatrypella: kleiner und rau, Asci vielsporig


    Zitat


    P.S. Meint ihr mit IKI Iodkalliumiodid-Lösung (= Kaliumtriiodid = Lugollsche Lösung)? Wenn ja ist das für einen Chemiker eine arg gewöhnungsbedürftige Abkürzung. :/


    Das ist ja auch keine chemische Formel, sondern die Abkürzung des Wortes Iod-Kalliumiodid. Wäre KI3 besser?


    Viele Grüße
    Steffen

  • Ralf: Eutypa sollte doch auch IKI negativ sein? Zumindest gibt das der Schlüssel von Bwergen so her :) . Ich hoffe, er meldet sich zu deinem Fund noch, die Sporen sind ja recht groß, vll. lässt sich da etwas klären :thumbup: .


    @All: Pilze der Schweiz meint zur Unterscheidung Eutypa/Diatrype: "Die Sporen der Gattung Diatrype weisen die gleiche Form auf, wie diejenigen der Gattung Eutypa. Diese unterscheidet sich jedoch durch die Bildung eines oberflächlichen, teilweise reduzierten Stromas, sowie durch die +/- im Holz eingesenkten Perithezien".
    Diatrype/Diatrypella ist einfach, wenn man die Asci sieht (wie von Steffen beschrieben).
    Zu Eutypella steht dort "Die hauptsächlichen Unterscheidungsmerkmale der Gattung Eutypella sind die stark herausragenden, längsgefurchten Perithezienmündungen, sowie die kleinen, isoliert stehenden kissenförmigen Stromata".


    Also insbesondere Diatrype/Eutypa zu unterscheiden finde ich schwierig. Generell stimme ich absolut zu, dass geeignete Literatur Mangelware ist. Am ehesten lässt sich noch etwas für Diatrype finden.


    Viele Grüße,
    Florian


  • Ralf: Eutypa sollte doch auch IKI negativ sein? Zumindest gibt das der Schlüssel von Bwergen so her :) . Ich hoffe, er meldet sich zu deinem Fund noch, die Sporen sind ja recht groß, vll. lässt sich da etwas klären :thumbup: .


    Hallo Florian,


    schau mal hier, was er zu Eutypa lata schreibt.


    http://www.pilzforum.eu/board/…schlauchpilzschlacht-ssps


    Demnach färbt sich zumindest bei dieser Art der Ascusporus blau.


    Wie gesagt, ich steh da auch auf dem Schlauch.

  • Hallo Ralf,


    danke für den Link! Das muss ich mir abspeichern :thumbup: . Eutypa lata sollte für deinen Fund aber auch auf Grund der Sporengröße nicht passen, zumindest finde ich keine Angaben zu so großen Sporen. Sehr rätselhaft also :) . Hast du zum Substrat eine Idee oder kannst etwas ausschließen?


    Viele Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian.


    An der Fundstelle sind folgende Laubhölzer zugegen:


    Roteiche, Hasel, Weide.


    Es handelt sich aber um eine vor längerer Zeit durchforstete Kulturanpflanzung, kann also gut sein dass auch eine andere Art in Frage kommt.

  • Hallo Ralf,


    dafür bräuchte ich noch einen Querschnitt, um zu sehen, wie dieser Pilz innen aussieht. Prinzipiell gibt es solche 8sp Asci mit braunen Sporen nur bei wenigen Gattungen, dazu gehören Eutypella, Eutypa und Enchnoa (letztere immer IKI-).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,


    ist in der Mache.
    [hr]
    Leider ist inzwischen alles abgestorben und eingetrocknet. Vielleicht hilft es ja trotzdem noch.


    Die Fruchtkörper sitzen unter der Rinde, direkt auf dem Holz, sind aber nicht darin eingesenkt. Sie sitzen einzeln oder in kleinen Gruppen, aber hier nicht wirklich zusammenfließend.
    Dazwischen finden sich zahlreiche NFF mit Sporen zwischen 21-22 x 10-11 µm. Wenn sie zur selben Art gehören, hilft das vielleicht.







  • Hallo Ralf,



    kann es sein, dass das Holz Acer ist? Wenn ich zuhause bin, guck ich gleich mal im Rappaz nach, es gibt noch Eutypella-Arten auf Acer.



    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Ralf,


    am wahrscheinlichsten halte ich hier Eutypella leprosa (da passen auch die Sporen und Acer als Substrat). Ähnlich wäre auch noch E. parasitica, nach Rappaz 1987 wohl vor allem in Nordamerika verbreitet, ich weiß aber nicht genau, wie die beiden zu unterscheiden sind. Sowieso sind sich die Eutypella-Arten untereinander oft sehr ähnlich, da kommt es auf die Reaktion auf Iod, auf die Sporenmaße sowie auf die Länge des sporenführenden Teils an.


    lg björn

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    danke für die anregende Diskussion. Um die Sache mal chemisch zu erklären. Ja KI3 wäre in der Tat die chemisch korrekteste Formel für die Lösung. Ich hab schon in mehreren Standardwerken zur Anorganischen, bzw. analytischen Chemie KI3, bzw. Kaliumtriiodid gelesen.


    Ich muss hier erstmal die Diskussion nochmal genau lesen; ggf. hab ich Rückfragen. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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