Wer knackt die Nuss?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.309 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallo liebe Forianer,


    könnt ihr mir bei diesem Fund bitte helfen?



    Fundort: Augebiet


    Substrat: Buche, Erle, Esche, Fichte...


    Hut: ca. 2cm, trocken


    Stiel: längsfaserig


    Geruch: unangenehm


    Sporen: braun, 7-8 x 4-5


    Zystiden: max 22,5 x 10




    1)


    2)



    Cheilozystiden,


    3)


    4)


    5)


    6)


    7)




    HDS,


    8)



    Für mich ist der eine zu harte Nuss, für euch eher nicht.



    Bitte um eure Meinungen,


    :)


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Hallo Peter!


    Schätze, mit dem Helfen wird das nicht so einfach.
    Ich würde da an Psathyrella (Mürbling/Faserling) denken, und da musst du schon das ganze Programm durchziehen.
    Und was bedeutet "Geruch unangenehm"? Verbranntes Plaste? Schweißsocken? Leiche?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo,


    der Geruch war schwach ausgeprägt, mehr als drei x wollte ich trotzdem nicht daran riechen.


    Nach Verwesung, verbranntem Plastik sicher nicht. Wie Schweißsocken? Keine Ahnung, wonach
    die riechen sollen, wir haben keine riechenden Füße :D


    Der Pilz hat gemüffelt, weder stechend, noch kohl/-rettichartig...


    Ich kann den Geruch mit nichts mir bekannten vergleichen.


    Das mit den Gerüchen sind Erfahrungswerte, da fehlen mir noch ein paar Jährchen.


    Wonach riecht eine tausendmal abgespielte Schellack aus den 20iger-Jahren des v. J.?


    Richtig, nach Schellack.


    Kennt heute kaum noch jemand, so geht es nicht nur mir.



    Eine Sporenaufnahme habe ich versehentlich nicht angefügt,



    Einen Keimporus kann ich da nicht ausmachen.



    Psathyrella war meine Vermutung, bin den in den PdS angeführten Merkmalen mikroskopisch nachgegangen.


    Du meinst, ich hätte das ganze Programm durchziehen sollen?


    Welchen Teil davon habe ich nicht beachtet?


    Exikkat hätte ich.


    Danke für deine Meinung, für zielführende Tipps gäbe es 3 Chips.


    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Etwas direkt zielführendes kann ich dazu leider nicht bieten.
    Psathyrella als Gattung müsste klar sein, um da eine Art zu bestimmen (wenn's keine der wenigen gut erkennbaren trivialarten ist) ist irgendwie nicht so richtig einfach.
    Am besten geht man dabei nach >diesem Schlüssel< vor (oben links auf "Schlüssel (D)" klicken) und vergelicht anschließend die Ergebnisse. Bei Breitenbach und Kränzlin ist leider nur ein kleiner Teil der in Europa vorkommenden Arten beschrieben.



    LG, pablo.

  • Hallo Peter,
    vermutlich hat der Pilz nach alter Psathyrella gerochen. Zum ganzen Programm gehört ein gründlicher Blick auf die Lamellenschneide. Sehr wahrscheinlich ist dein Fund einer aus der schauderhaften spadiceogrisea-Gruppe. Falls der Tipp zielführend ist, verzichte ich auf die Chips. Statt dessen kannst du mir gerne den Pilz schicken.
    Beste Grüße!
    Andreas


    Pablo, ist dir schon mal aufgefallen, dass du oft drei Minuten schneller bist als ich?

  • Am besten geht man dabei nach >diesem Schlüssel< vor (oben links auf "Schlüssel (D)" klicken) und vergelicht anschließend die Ergebnisse. Bei Breitenbach und Kränzlin ist leider nur ein kleiner Teil der in Europa vorkommenden Arten beschrieben.



    LG, pablo.



    Hallo Pablo,


    danke für den Schlüssel, vielleicht öffnet sich damit das richtige Tor.


    Breitenbach und Kränzlin habe ich nicht.


    Weißt was am besten ist? Eine Studie.


    Ohne die Pidlich-Aigner zu Sarcroscypha ist raten und scheitern vorprogrammiert.



    LG
    Peter




    Sehr wahrscheinlich ist dein Fund einer aus der schauderhaften spadiceogrisea-Gruppe. Statt dessen kannst du mir gerne den Pilz schicken.



    Hallo Andreas,


    die Lamellen kamen mir leicht gezähnelt vor, durch die Fuzzilupe. Ausgebuchtet angewachsen waren sie auf jeden Fall.


    Diese Nuss schicke ich dir gerne, bitte eine PN, wohin.


    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.



    Breitenbach und Kränzlin habe ich nicht.


    Breitenbach & Kränzlin sind die Autoren von "Pilze der Schweiz". ;)




    Weißt was am besten ist? Eine Studie.


    Darum ja der Link zu "VielePilze". Das ist eine Studie.
    In einer so umfangreichen Gattung Geht's halt nicht eben mal so rasch wie bei Sarcoscypha, aber der Andreas arbeitet da sehr akribisch, das hat schon Hand und Fuß alles.



    LG, Pablo.



  • Hey,


    8|


    Breitenbach & Kränzlin also. Viel zu kompliziert für mich, ein schlichter Geist neigt zu Abkürzungen.


    "PdS" ;)



    "Bon" ist mir vertraut, "Pareys" müsste ich schon wieder googeln.



    Die HP habe ich mir angesehen und abgespeichert, hervorragend.



    Das bei Sacroscypha etwas "rasch" geht, da muss ich dir widersprechen. Ohne die von Gerd eingestellte Pidlich-Aigner- Studie
    wüsste ich bis heute noch nicht, worauf es bei S. austriaca ankommt.


    Nämlich darauf,



    Hat mich auch ein paar Chips gekostet, die habe ich gerne dafür abgegeben.


    Für eine nachvollziehbare Bestimmung stehen nach wie vor 3 Chips :thumbup:



    LG
    Peter

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  • Hallo Peter & zusammen,
    das Material ist angekommen und ich habe es untersucht. Es handelt sich tatsächlich schlicht um Psathyrella spadiceogrisea. Nun ja, die Chancen für diese Art stehen im Frühjahr immer ausgezeichnet.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deine Bestimmung :)


    Schlicht P. spadiceogrisea also.


    Meine Beschreibung und die Mikroaufnahmen habe ich verglichen, mit denen auf deiner HP und mit PdS, Bd. 4, 357.


    Ein echtes Dilemma für mich, wenn sich Cheilo/- und Pleurozystiden derart ähneln.


    Nicht das einzige, bei den Sporen konnte ich keinen Keimporus erkennen. Lt. PdS "mit nicht auffälligem Keimporus".
    Was bedeut das im Klartext? Wie soll ich da vorgehen?


    Die HDS habe ich mit der Zeichnung in den PdS verglichen, mit meiner Aufnahme sehe ich da keine Übereinstimmung.
    Offensichtlich spielt die gar keine Rolle, auf deiner HP wird sie nicht angeführt.


    Genug lamentiert,


    bitte um ein paar Tipps, wie ich besser machen kann.


    Drei Chips wandern zu dir,


    Liebe Grüße
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

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  • Hallo Peter,
    hoffentlich ist meine Diagnose nicht so rübergekommen, dass du diese "schlichte" Art ohne Umschweife selber hättest bestimmen können müssen. Das ist eine ganz verrückte Gruppe.
    Cheilo- und Pleurozystiden ähneln sich hier zwar in der Form, aber die Cheilos sind viel, viel kleiner und zudem oft so selten, dass man sich schimmelig sucht. Allerdings ist die Lamellenschneide eng besetzt mit ballonförmigen Zellen, mit ein paar eingestreuten "echten" Cheilos. Tipp: Gucken, ob man wirklich ein Stück Schneide unterm Mikro hat. Oft erkennbar, weil die heller ist als der Rest der Lamelle.
    Beim Keimporus muss man sich oft etwas "einsehen". Am besten erkennbar in KOH, weil die Spore dann dunkel ist und der KP absticht.
    Die HDS spielt schon eine Rolle, weil die bei Psathyrella recht einheitlich ist. Was nicht reinpasste, ist inzwischen nach anderen Gattungen ausgewandert (P. marcescibilis, pannucioides, melanthina, canoceps). Aber ansonsten wird m. M. nach eine zu große Welle drum gemacht. Für die Unterscheidung der Arten taugt die HDS nicht wirklich was und das Gefummel damit ist sehr unpraktikabel.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    deine Diagnose ist schon richtig angekommen,


    sonst hätte es meine Fragen nicht gegeben. Ein recht häufiger Vertreter seine Art? Will auch bestimmt werden,


    von mir...


    Danke für deine konkreten Tipps und deiner Meinung zur HDS.


    Liebe Grüße,


    Peter

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    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan