Fichtenporling ?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 8.727 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von digitalray.

  • Hab heute an einem Baumstumpf in einem Nadelwald mit Laubbäumen daneben am Übergang der beiden Areale folgende Porlinge gefunden


    1)


       



    2)


       



    Nr 1 aufgeschnitten:


       



    Was meint ihr, beides Fichtenporlinge oder würde noch was anderes in Frage kommen ?


    Sieht mir schon sehr danach aus mit der dunklen Färbung zum Stamm hin, die rot-lederne Färbung und weißer Rand von den Poren her.


    Der Baumstamm bei 1) sah nicht wirklich nach Nadelbaum aus, oder doch ?


    Der Geruch ist echt super, säuerlich holzig.



    Er soll ja angeblich keine große Heilwirkung haben bzw Gesundheitswirkung aber mir ist das ehrlich gesagt nicht so wichtig wie potent er ist.


    Er hat jedenfalls eine antivirale und immunsystemstärkende Wirkung (wenn auch nicht besonders stark) und einige andere Stoffe die eher gesund als ungesund sind. Als Tee macht er sich super, auch wenn es kein Lackporling ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Ray,


    das ist ein Rotrandiger Baumschwamm, der leider auch unter dem Namen Fichtenporling bekannt ist. Leider, weil er - wie hier - unnötig Verwirrung stiftet. Er kann nämlich sehr wohl auch Laubholz bewohnen, ich finde ihn übrigens am häufigsten an Birken.


    Zur Heilwirkung: Irgendwie wird ja jedem Baumpilz eine Heilwirkung zugesprochen. Bis auf einige wenige Arten sehe ich das eher kritisch. Am häufigsten sorgt m. M. nach der Placebo-Effekt für eine positive Wirkung. Aber naja, wenn es einen positiven Effekt hat, ist ja alles gut. ;)


    LG, Jan-Arne


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  • dankeschön. das mit dem fichtenporling vom namen her ist wirklich täuschend. nennen wir ihn doch einfach gleich Fomitopsis pinicola.


    und mit der heilwirkung, wie gesagt, ihm wird ja keine besondere zugeschrieben wie bei anderen die sehr viel davon besitzen so dass es im körper wesentliches bewirkt, es ist aber auch nicht so dass keine antiviralen und immunstärkenden stoffe drin wären. insofern ist es sicher keine reine placebo sache. ich nehm ihn jetzt nicht um irgendwas damit zu behandeln, eher als leichte vorbeugung und um ein wenig beizutragen wie mit anderen sachen die auch ein wenig beitragen wie ginseng oder gingko.


    infekte wird man damit wohl nicht so toll behandeln können ;) aber weniger gesund als salat und bestimmte gewürze im essen wie ingwer wird es auch nicht sein.


    daher ist er für mich eher gesund als sinnlos. :)


    er ist übrigens noch lange nicht richtig erforscht worden, da man sich auf stark wirksame stoffe gegen bestimmte viren usw konzentriert bei der suche nach pharmazie molekülen.


    was der alles kann steht noch in den sternen und ist bisher vllt. nur noch nie aufgefallen weil er starke krankheiten nicht geheilt hat, aber auch keine verursacht hat. vllt. hat er aber welche verhindert ;)

  • Ich hab mich nochmals kundig gemacht und in der Tat eine wissenschaftliche Arbeit zum Fichtenporling und anderen Baumschwämmen in medizinischer Hinsicht gefunden.


    Der große medizinische Einsatzbereich macht den Pilz interessant für eingehendere Untersuchungen. In dieser Arbeit sollte deshalb das Inhaltsstoffspektrum dieses Pilzes näher untersucht werden. Bisher konnten aus Fomitopsis pinicola eine Reihe von Triterpenen und flüchtigen Verbindungen isoliert und nachgewiesen werden (vgl. Tab. 2). Keller et al. konnte sieben Triterpene isolieren, von denen fünf antibakterielle Wirkung gegen Bacillus subtilis zeigten. 2004 wiesen Zrimec et al. beim Extrakt von Fomitopsis pinicola, mittels Vibrio fischeri Bioluminescenstest eine gute antibakteriele Wirkung nach.


    Yoshikawa et al. hat weitere Lanostan-Triterpe und Glycoside isoliert, welche auf die Aktivität der Isoenzyme der Cyclooxygenase (=COX) COX-1 und COX-2 eine hemmende Wirkung zeigen. Cyclooxygenasen spielen eine wichtige Rolle bei der Biosynthese von Prostaglandinen aus dem Arachidonsäure-Stoffwechsel. Prostaglandine sind im Körper z.B. verantwortlich für den Schutz der Magenschleimhaut, aber auch bei Entzündungen und an der Schmerzweiterleitung sind sie beteiligt. Hemmstoffe von Cyclooxygenasen sind wichtige Wirkstoffe in der Schmerztherapie.


    Als Heilpilz war er bei den Cree-Indianern (Ost-Kanada) weit verbreitet. In King Ìs American Dispensatory aus dem Jahr 1895, wird der Pilz als Heilmittel gegen anhaltendes periodische Fieber, chronische Durchfälle, Ruhr, Nervenschmerzen, Kopfschmerzen, Harnleiden, Gelbsucht und Erkältungen aufgeführt. Ferner findet F. pinicola Verwendung bei Entzündungen des Verdauungstraktes und als krebsvorbeugendes Mittel. An Mäusen konnten leberenzymaktivierende Effekte beobachtet werden. Im –žHagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe–œ 38 werden als Indikationen Fieberanfälle, sowie Leber- und Milzerkrankungen angegeben.


    Das ganze ist eine Promotion der Universität Hamburg von 2009 und von mehreren Professoren geprüft. natürlich mit Quellenangben zu allen Aussagen.


    Hier nachzulesen: http://ediss.sub.uni-hamburg.d…Promotion_Dennis_Lass.pdf