und wir konnten nicht widerstehen.
Für ein paar Tage etwas Wärme tanken und französisches Lebensgefühl atmen.
Dafür kann man schon mal 1500 km fahren!
Gern dürft ihr mich und K. auf unsere Reise in den Süden begleiten.
Etwa auf halber Strecke legten wir einen Zwischenstopp in dem mittelalterlichen Städtchen Autun en Bourgogne ein.
Porte d'Arroux, eines von zwei erhaltenen Stadttoren aus römischer Zeit.
Am folgenden Tag ging es mit einem Abstecher zum "Pilzspielplatz" Aire de Jugy (ich berichtete hier), vorbei an der Auvergne
zu unserem Urlaubsort Groléjac am Ufer der Dordogne, wo wir bei Helen und Stephen eine gemütliche Ferienwohnung bezogen.
Die untere Etage war unsere befristete Unterkunft und der Pool wurde von uns reichlich genutzt.
Viele Sehenswürdigkeiten des Perigord besuchten wir bereit vor einigen Jahen, z.B. die Gärten von Marqueyssac
oder die zauberhaften Felsenstädte an der Vézère.
Und natürlich die wohl berühmtesten Gänse der Welt.
Daher konnten wir dieses Jahr alles viel entspannter angehen und uns auf die kleinen Schönheiten konzentrieren.
Die Dordogne.
Größter Fluss im Perigord Noir und namensgebend für eine ganze Region.
Blick von Domme.
Und von unserer "Hausbrücke", nur ca. 2 km von unserem Quartier.
Flutender Hahnenfuß.
Unterwegs.
See und angrenzendes Sumpfgebiet von Groléjac.
Der war fast einen Meter lang! What a Hecht!!!
Wie schon in den letzten Jahren an Drau und Po erkundeten wir auch dieses Mal vor allem mit Fahrrädern die Gegend.
Eine zum Radweg ausgebaute ehemalige Bahnstrecke bot sich dazu förmlich an.
Beleuchteter Fahrradtunnel von fast 500 m Länge. Angenehm kühl im Inneren!
Typisches Perigord-Dörfchen.
Raupe des Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia) beim Queren des Radweges.
Interessant ist, dass die Raupen fünf Entwicklungsstadien durchlaufen, bevor sie sich verpuppen. Hier sehen wir übrigens das 5. und letzte Stadium.
Einsam und damit einem Einsiedler gleich und somit einem seiner deutschen Namen alle Ehre machend, stand dieser noch nicht ganz ausgewachsene Wulstling am Fahrbahnrand.
Fransiger- oder Einsiedler-Wulstling (Amanita strobiliformis).
Nicht weit von ihm entfernt entdeckte ich diesen prächtigen Sklerotienporling (Polyporus tuberaster), für mich ein Erstfund! Weitere Pilze leider Fehlanzeige.
An schattigen Stellen wuchsen in großen Mengen die hübschen Hirschzungenfarne (Asplenium scolopendrium).
Wenn sie doch einmal von den Sonnenstrahlen gestreichelt wurden, leuchteten sie ganz fantastisch.
Orchideen waren unsere ständigen Begleiter. Am häufigsten trafen wir die Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis) an.
Fast ebenso oft konnten wir uns an den wunderschönen Bocks-Riemenzungen (Himantoglossum hircinum) erfreuen.
Deutlich seltener waren die kleineren, aber genau so prächtigen Ragwurze zu entdecken.
Die Tausenden Blüten am Wegesrand schienen für viele Insekten das Paradies zu sein. Hier zwei Käfer beim Rasten und Schlemmen.
Nach ein paar Tagen Natur darf es auch mal wieder etwas Stadt sein. Zumal im nahe gelegenen Sarlat, der Hauptstadt des Perigord Noir, gerade Markttag ist.
Diese Kühe erinnerten mich irgendwie an die Luckenbachranch. Auch wenn es keine Pferde sind!
Besonders interessierte mich natürlich dieser Stand !
Ein Tütchen Mousserons hätte ich gern gekauft, allerdings entpuppten die sich bei genauem Hinsehen als Nelkenschwindlinge. Das kann ich auch selbst!
Spannend war auch die Auslage mit den frischen Trüffeln, von denen ich euch nur die zwei größten zeige.
Natürlich sind das keine Perigord-Trüffeln (Tuber melanosporum), wobei das im Perigord irgendwie naheliegend wäre. Aber die reifen nur in den Wintermonaten.
Hier handelt es sich um die Sommertrüffel (Tuber aestivum), was man bei diesen annähernd faustgroßen Exemplaren auch am relativ günstigen Preis erkennt.
Nach diesem doch etwas "hektischen" Markttag hieß es wieder "Seele baumeln lassen".
Das gelang uns ganz ausgezeichnet in den Wassergärten (Jardins d' Eau) von Carsac.
Neben imposanten Fröschen konnten wir auch hübsche Wasserkäfer bestaunen.
Wie diese ca. 5 mm kleinen blauschwarzen Taumelkäfer, die immer in Bewegung zu sein scheinen und mit ihren beiden Augenpaaren ihre Nahrung sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche orten können.
Unbekannte Blätter. Die hier noch grünen Kölbchen blühen bei Reife übrigens blau, falls das jemandem was sagt.
Karl-Heinz hat es etwas gesagt: Herzblättriges Hechtkraut (Pontederia cordata). Danke!
Die Blätter der Lotusblumen schweben scheinbar schwerelos auf ihren dünnen Stengeln.
Faszinierende Blüten.
Nur wenige Kilometer entfernt, allerdings mit den Fahrrädern nicht leicht zu finden, da kaum ausgeschildert, gab es einen hübschen kleinen Tierpark.
"Reserve Zoologique de Calviac".
Das Beeindruckende ist, dass man die meisten der 200 Tiere (30 Tierarten) hautnah erleben kann, indem man einfach durch deren Reviere läuft.
Nachdem wir uns mit Sonne vollgetankt hatten, ließen wir unseren Urlaub im niederländischen Ijsselmeer während einer Segeltörn mit Freunden ausklingen.
Danke fürs Mitkommen.
LG Nobi