Hallo.
Folgende Pilzchen fand sich am Sonntag im Odenwald, in einem feuchten Talgrund, wo vom Wanderweg ein verlassener Forstweg abzweigt. Die Fruchtkörper wachsen gedrängt auf dem lehmigen Erdboden, wo sich die Fahrspuren langsam mit Moos und Gräsern bedecken.
Der Boden ist dort wohl eher kalkig, in der Umgebung stehen Eschen, Ahorn, Rotbuchen (vor allem an den Talhängen), Wildkirsche und vereinzelt in der Umgebung Eichen und Hainbuchen.
Die jungen Fruchtkörper sind klein und wunderhübsch mit dem tief violetten Hymenium und der weißen, leicht körnigen Außenseite.
Bei älteren Fruchtkörpern verliert sich die violette Farbe und sie werden schmutzig graubraun.
Das Fleisch ist wie gewohnt sehr brüchig, rein weiß, verfärbt nicht und gibt keine Flüssigkeit in irgendeiner Farbe ab.
Die Medulla ist homogen (keine Trennschicht) und besteht größtenteils aus dicken, globosen Zellen:
Die Elemente der Außenwand sind wenig differenziert, da sind also keine Haare oder Pachyella - artigen Substrathyphen:
Die Paraphysen sind septiert, apikal teils kopfig, das Pigment liegt innen in kleinen Granula vor:
Die Sporen sind ellipsoid bis fast spindelig, recht schlank aber variabel; 17-22,5 x 7-10 µm; das Ornament besteht aus isolierten Warzen von unterschiedlicher Größe (aber immer rundlich und ohne Verbindungen), an den Polen sind die Warzen stärker gehäuft und teils größer:
Alle bisherigen Mikrobilder in H2O, der Vollständigkeit noch die Ascusreaktion in Lugol:
Nun würde Peziza celtica ja schön passen. Nach >diesem bekannten Schlüssel< passt aber weder die Sporengröße, noch das Pigment der Paraphysen. So käme ich am ehesten bei Peziza howsei raus.
Was dann wieder so eine nervige Art wäre, zu der sich kaum was an verlässlichem Vergleichsmaterial findet.
Wenn jemand zu diesem Fund noch weitere Ideen oder Vorschläge hat, immer her damit. Daas wäre mir sehr willkommen.
LG, Pablo.