Risspilz auf Rasen

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.516 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • [font="Arial"]Liebe Pilzfreunde,
    heute war ich mit Matthias on Tour und habe diesen Risspilz gefunden.
    Wie immer bitte ich um Eure Tipps dazu - der Pilz geht am Montag auf die Reise zu Ditte.

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos auf einem Magerrasen, Laubbäume (Buchen) und andere Hölzer daneben
    Fundzeit:
    27.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    kegelig
    Huthaut:
    radialfaserig, mitte braun, nach außen hin heller werdend
    Hygrophanität:
    nein

    Hutrand:
    mit bräunlichem Behang
    Lamellen:
    grauweiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    etwas bewimpert
    Fleisch:

    Stielfleisch im Zentrum weiß, außen rosa
    Stiel:
    weiß, rosa überhaucht, bereift (oder beflockt)
    Stielbasis:
    rund
    Geruch:
    spermatisch
    Größe:
    Hutdurchmesser 1,8 cm; Stiellänge 3,5 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 469
    Geschmack:
    nicht probiert

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    [font="Arial"]Beste Grüße
    Dieter[/font]

  • Hallo Dieter!


    Nicht, dass ich dir helfen könnte, aber eins muss ich schon sagen: sehr gut dargestellt!!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    sehr schön dargestellt; in der Tat. Allerdings wird der ohne Mikro nicht zu knacken sein.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo Dieter,


    sehr schön dargestellt; in der Tat. Allerdings wird der ohne Mikro nicht zu knacken sein.


    l.g.
    Stefan


    Guten Abend, Dieter, Stefan und alle...: Richtig, ohne Mikros nicht zu knacken. Ein Fruchtkörper ist ohnehin immer schwierig, weil er nur ein Altersstadium zeigt. Trockenrasen aber ist immer ein tolles, spannendes Biotop (nicht nur für Inocyben). Ich schau ihn mir an und melde mich dann wieder.....
    PS Heute drei Stunden Wanderung durch den nassen Wald. Einzige Ausbeute - überhaupt die einzigen Hutpilze, die ich sah - zwei maculatas. Naja, immerhin.:)
    Euch allen wünsch ich einen schönen Abend,
    Ditte

  • Hallo Ditte,
    da musst Du mal mit uns los ziehen, hier kann man sich vor Pilzen zur Zeit nicht retten. ;)
    Leider musste ich heute den Tag im Büro mit Arbeit verbringen...
    Beste Grüße
    Dieter

  • Lieber Dieter, liebe Interessierte,
    dein Päcklein ist gut angekommen, ich habe mir die Inocybe angeschaut. Wie ich vom Bild her vermutet hatte, handelt es sich um eine Art aus der Subsektion Tardinae, also einen nur oben bereiften Glattsporer mit oben mehr oder weniger rötlichem Stiel(fleisch). Zu der Gruppe gehört beispielsweise auch Inocybe nitidiuscula.
    In diesem Fall handelt es sich aber vermutlich um Inocybe pseudodestricta - bzw. eine Art aus dem sehr nahen Umfeld dieser Art. Die Ergänzung ist nötig, weil hier noch Forschungsbedarf besteht, so muss nämlich beispielsweise anhand der Holotypen überprüft werden, ob I. derbschii (eine aus Karlsruhe beschriebene Art) und I. pseudodestricta identisch sind oder nicht, eine Frage, die auch Kuyper aufwirft. Eines der immer wieder erwähnten Merkmale von pseudodestricta ist der mehr oder weniger irgendwie fettig glänzende Hut, was sich auf dem Foto erahnen lässt, wo der Fruchtkörper liegend fotografiert ist. Aber das ist kein unbedingt konstantes Merkmal bei Fks in jedem Wachstumsstadium.
    Die Sporen sind relativ groß, können auch laut Erstbeschreibung bis 12,5 µm gehen, und ihre charakteristische Form ist bei Stangl, bei Kuyper allerdings nicht zu sehen. Aber bei allen unseren eigenen Kollektionen ist das auch so. Die Zystiden des Fruchtkörpers von dir, Dieter, passen sehr gut zu denjenigen bei Stangl. Und dass die Art wärmeliebend ist, passt zum Trockenrasen. Dazu passen auch Standortangabe, Aussehen und Mikroangaben (gleiche Sporen und Zystiden) in einem Artikel italienischer Forscher (Consiglio/Franchi/Marchetti 2014).
    Ich würde dennoch, da es sich um nur einen Fk handelt und da nicht klar ist, wie viele Arten in dieser stirps drinstecken, die Inocybe von dir als stirps pseudodestricta bezeichnen.
    Herzliche Wochendgrüße in die Runde
    von der Ditte

  • Danke Ditte (wieder mal) ;)


    das ist ja äußerst interessant was Du da heraus gefunden hast.
    Ich musste erst mal nachlesen was "stirps" überhaupt bedeutet.
    Was das fettige Glänzen betrifft, das kan ich bestätigen.
    Als wir ihn fanden regnete es, da glänzte natürlich alles.
    Zuhause aber schien es so als ob das Wasser nicht verschwinden wollte. Er fühlte sich aber trocken an.
    Das bedeutet: Fettiger Glanz. Dass das natürlich so ein ausschlaggebendes Merkmal ist war mir nicht bewust.
    OK, alles klar --> den haken wir dann vorerst als Inocybe stirps pseudodestricta, wahrscheinlich Fettigglänzender Risspilz (Inocybe pseudodestricta) ab.
    Wir kommen da wieder hin. Wenn wir noch welche davon finden, könnten wir vielleicht noch näher eingrenzen.
    Beste Grüße
    Dieter