Amanitopsis lividopallescens o. Amanita vaginata?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.973 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,
    ein Fund von letzter Woche, Hochrhein 400 m, auf relativ nackter Erde im Buchenwald (bei Hochsitz), nur Buchen und 1 Waldkiefer da, sehr kalkhaltiger Boden.


    Noch klein, der Pilz (nur einer) , aber schon sehr angefressen,
    Größe nicht gemessen, würde aber (vermutlich, normalerweise) viel größer geworden sein, wg. stämmigen Stiel (noch voll).
    Hut MATT ockerfarben (in voller Sonne, nicht GLÄNZEND) , VÖLLIG ohne Velumenreste, 1 Drittel deutlich gerieft
    Lamellen weißlich frei
    Stiel weißlich, OHNE SICHTBARE NATTERUNG
    kein Ring
    häutige abstehende Volva (Haut sieht dick aus, fällt beim Entnehmen aber sofort zusammen), innen leicht gelblich
    insgesamt Tendenz zu gelblichen/ bräunlichen Verfärbungen
    keine Knolle, sondern ganz unten zugespitzt
    Geruch (in voller Sonne und angefressen) schon etwas nach "Gammelpilz", ansonsten mild-neutral
    Geschmack nicht getestet.


    Von den "üblichen" Vertretern passt m.M nach keiner so richtig, da bin ich auf Amanitopsis lividopallescens gekommen, wächst auf Kalk bei Buchen.
    Aber auch der soll (immer oder nicht immer) einen genatterten Stiel haben. Kann so etwas noch später entstehen, im Wachstum?
    Wenn ich dann noch mal und noch mal vergleiche, dann kann ich Amanita vaginata, den Grauen Scheidenstreifling nicht ausschließen.
    Oder doch? Weil der nicht gilben/ bräunen soll?


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    04 "Zweisamkeit"

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  • Hallo Abeja,
    Nicht dass ich dir dabei helfen könnte (kenne den nicht persönlich) , aber Natterung entsteht erst beim Strecken des Stieles durch Zerreißen der Stieloberhaut in kleine Stückchen. Bei solchen noch nicht hochgewachsenen ist oft noch keine Natterung zu sehen , welche später bestimmungsrelevant sein kann.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Ich fürchte, da musst du noch ein paar mehr Arten mit in die Liste aufnehmen.
    Das Hauptproblem hier ist, daß der Pilz wohl tatsächlich in die Sektion Vaginatae gehört. Und das bedeutet, daß ohne Mikroskopie eine Artbestimmung kaum möglich oder sehr unsicher ist.
    Mal abgesehen von ein paar wenigen, sehr charakteristischen Arten, zu denen der Fund hier aber eher nicht gehört.
    Wenn es keine junge Amanita ceciliae ist, was ich aber eher nicht glaube.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo abeja,


    Amanita ist meist eine dankbare Gattung; da im Regelfall die Arten meist sauber beschrieben worden sind und viele Arten makroskopisch angesprochen werden können. In dem Fall wird aber eine mikroskopische Untersuchung nötig sein u.a. weil die Velumreste fehlen; Scheidenstreiflinge haben allg. die unangenehme Angewohnheit, dass die zur Bestimmung meist mikroskopiert werden müssen. ;)


    Ansonsten ist, dass was ich von A. vaginata weiß, dass das wohl eine Sammelart ist und wohl bald in verschiedene Arten aufgesplittet werden soll.


    Pablo und Ingosixecho haben glaube ich letztes Jahr hier im Forum darüber diskutiert...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Pablo hat aber keine Ahnung davon. ;)
    Gut möglich, daß Ingo was dazu weiß, sicher auch Andreas (Gminder), da gab es letztes Jahr auch eine Diskussion. Bei der ging es aber um die Clade "submembranacea".
    Also einiges ist bei den vaginatae schon überarbeitet (zB die Gruppe um A. fulva und A. crocea durch Tuloss), einiges befindet sich gerade in Arbeit.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Pablo,


    dass du davon keine Ahnung hast, hab ich letztes Jahr bei der Diskussion nicht mitbekommen. :D Aber gut; ich bestimme meine Amanita-Funde nach GPBW und Gröger 2; im Zweifel hat der Gröger recht. ;) Ein moderneres Schlüsselwerk über Amanita gibts ja derzeit sowieso nicht...


    Und was finde ich schon groß an Scheidenstreiflingen: fulva, submembranacea und einmal vaginata. Viel mehr kommt hier im Dresdner Raum sowieso nicht vor...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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