Rillstieliger Seitling - Austernseitling?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.218 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    eben kam ich von der ersten Pilzrunde für dieses Jahr zurück, es wurden wenig Pilze gesichtet. Vermutlich brauch es erst noch etwas Regen nach der Trockenheit.


    Kurz vor Ende der Runde bin ich von weitem auf einen hellen Fleck aufmerksam geworden. Nun die Frage, handelt es sich um einen "Rillstieligen Seitling", für einen Austernseitling wäre es doch sicherlich noch zu früh?


    Den Pilz hatte ich nicht genauer untersucht, daher nur die 3 Fotos. Bei Bedarf kann ich aber Fotos nachreichen, ca. 200m vom Wohnhaus entfernt.


    Im weiteren Verlauf fand ich noch einige Pfifferlinge, die aber unter der Hitze der letzten Tage bereits ein wenig gelitten hatten.


    Gruß


    Guido

  • Hallo Guido, um den Rillstieligen Seitling zumindest makroskopisch in Betracht zu ziehen ist ein Blick auf den Stiel notwendig, am besten mit noch etwas Substrat dran. Dann sieht man wo die Lamellen aufhören, falls deren Ausläufer am Stiel überhaupt noch als solche zu bezeichnen sind. Anhand der Fotos würde ich eher auf den Lungenseitling tippen.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)


  • Hallo Guido, um den Rillstieligen Seitling zumindest makroskopisch in Betracht zu ziehen ist ein Blick auf den Stiel notwendig, am besten mit noch etwas Substrat dran. Dann sieht man wo die Lamellen aufhören, falls deren Ausläufer am Stiel überhaupt noch als solche zu bezeichnen sind. Anhand der Fotos würde ich eher auf den Lungenseitling tippen.


    Hallo Holger,


    vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Wenn es morgen nicht zu spät wird, werde ich weitere Fotos nachreichen.


    Gruß


    Guido

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das kann auch genau so gut eine verkappte Auster sein. Seitlinge sind leider nicht mein Spezialgebiet und deren Bestimmung gestaltet sich meist als ziemlich schwierig (auch mit Mikroskop).


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi,


    schliesse mich Holger an. Muss allerdings auch bemerken, das die Bilder nicht geeignet sind relevante Merkmale zu erfassen. Kritik: Bilder mit der hier vorgeschriebenen Auflösung sind nicht unbedingt geeignet mal ins detail zu schauen. Oder hab ich hier bisher etwas verkehrt verstanden?
    Ich find die Bildgrössenbeschränkung nicht in Ordnung, und genau diese hindert mich oftmals daran hier Bilder bzw. Beiträge einzustellen.


    LG. Heinz

  • Hallo Piscadu/ Guido,
    Rillstielige Seitlinge und Lungeseitlinge sollten sich auch am Geruch unterscheiden, erstere eher "mehlig" (= gurkig, ungefähr wie Maipilz, aber ich selbst habe noch keinen Rillstieligen S. gefunden), während Lungenseitlinge fein-süßlich (anisig) riechen sollten/ könnten, im Idealfall.
    Ich hatte letztens welche, etwas weißer als deine Pilze, der Geruch war eindeutig, während die Lamellen teils weit, teils weniger weit herabliefen, aber keinesfalls queradrig waren.
    hier (Bilder 46 ff.)


    @ Heinz u. andere:
    man kann aber doch zusätzliche Bilder einstellen (einen Ausschnitt aus dem Originalbild), das exakt die feinsten Details zeigt. Dafür sind sogar Bildgrößen von 600x480 ausreichend.
    Ich finde es eher störend, wenn in manchen Foren (oder durch externe Verlinkungen) Bilder gezeigt werden mit tausenden x abertausend Pixel, wunderschön unscharf in der 100 Prozent-Ansicht und man bekommt fast eine Sehnenscheidenentzündung im Finger vor lauter Herumscrollen.

  • Hi abeja u. andere,


    deinen Einwand kann ich sehr wohl nachvollziehen. Links, die auf Bilder verweisen, bzw. irgendwo anders gespeichert sind, mag ich auch nicht. Schaue ich mir auch nicht mehr an. Bin aber trotzdem der Meinung, das man die Bildgrössenbeschränkung mal zur Diskussion stellen sollte. Oftmals lade ich mir die Bilder runter und schaue sie mir mit einem Bildbearbeitungsprogramm an. In der Hoffnung, doch noch einige Details zu erkennen. Ich mag hochauflösende Bilder, ich meine jetzt nicht Bilder mit 40MB usw.


    Gruss aus Berlin. Heinz u. andere

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Zu den Gerüchen sollte man sagen, daß das kein eindeutiges Merkmal ist. Anisgeruch kann beim Lungenseitling fehlen oder sehr schwach ausgeprägt sein. Dagegen können Rillstielige auch mal etwas Anisartig riechen (lt. Literatur, mir sind noch keine so duftenden Rillstieligen begegnet).


    Und auch wenn die Bilder hier nicht alle zur Bestimmung nötigen Details zeigen, muss ich mal sagen:
    Die sind trotzdem OK. Klar, an der Schärfe kann man noch arbeiten, aber das ist eben auch alles nicht so einfach.
    Und wenn man nicht weiß, welche Details man bei welcher Gattung speziell in Szene setzen muss, dann sind die halt mal nicht zu sehen. Und mal ehrlich: Wer weiß das schon immer?
    Darum: Keine Sorge, Guido, wenn wir hier an den Bildern rumkritteln. Das machen wir immer so, vor allem, weil wir es selbst oft nciht besser können. ;)
    Meistens liegt es (wie hier) eben daran, daß Pilze gerne Versteck spielen und auch ihre Namen erstmal nicht preisgeben wollen.
    Darum schreibt halt jemand: "Ja, aber nun müssten wir noch wissen, ob..."
    Neben dem Geruch und den Stielen (bis zur Basis) könnte hier auch ein Schnittbild hilfreich sein (Pleurotus pulmonarius hat in so ausgewachsenem Zustand meist ganz dünnes Hutflleisch, im Grunde besteht der Hut fast nur aus Haut und Lamellen).


    Bei Seitlingen ist es oft wichtig, ganze Kollektionen zu beurteilen und auch sehr genau die Wuchsformen innerhalb der Kollektion anzugucken. Seitlinge sind oft ein schwieriges Thema, da alle drei in Frage kommenden Arten im Aussehen sehr wandelbar sind.
    Übrigens: Auch mikroskopisch bieten sich wenig Anhaltspunkte, die zur Bestimmung taugen. Die wenigen merkmale, die man da berücksichtigen kann, scheinen aus meiner Erfahrung beinahe ebenso wechselhaft zu sein, wie die Makroskopischen. Darum zählt bei diesen Arten sehr stark das Gesamtbild, also das Zusammenspiel aller Merkmale.



    LG, Pablo.

  • Hallo, also aufgrund des letzten Fotos würde ich den zunächst als Rillstieligen S. einordnen. Allerdings sind die mir bekannten doch etwas heller und haben bei Trockenheit einen eher gelblichen Rand.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich schließe mich Holger an. :thumbup:
    Angesichts der Wuchsform und des Stieles würde ich hier stark zu Pleurotus cornucopiae tendieren. Die Rippen sind zwar schwach ausgeprägt und nicht verbunden / netzig, aber das ist eben - wie so vieles andere auch - ein etwas variables Merkmal. Allerdings habe ich gerade bei Pleurotus pulmonarius noch nie gerippte Stiele gesehen (bei Pleurotus ostreatus sehr wohl).
    Pleurotus ostreatus würde ich hier aber wegen der Form ausschließen: In dieser Kollektion dominieren eben die großen, Füllhornförmigen Fruchtkörper, die Pleurotus ostreatus selten bildet (und wenn, dann idR. stärker mit anders geformten Fruchtkörpern vermischt).
    Geble Ränder erkenne ich hier durchaus, was dann auch eher für P. cornucopiae (oder P. pulmonarius ´) spricht, und bei P. ostreatus selten so deutlich auftritt. Dort gilben die Fruchtkörper eher als Ganzes.
    Die Hutfarbe finde ich hier gut passend, P. cornucopiae begegnet mir gerne mal mit dunkleren Hüten (braun, graubraun). Aber die Hutfarben halte ich innerhalb der Gruppe für eines der schwächsten merkmale.



    LG, Pablo.