Hilfe bei Täublingen

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schlesier.

  • Hallo liebe Leute,


    da es die letzten Tage zeitweise ein wenig geregnet hat, hab ich heute mal mein Glück in den Pilzen versucht.
    Leider hat sich die Euphorie schnell in Luft aufgelöst. Es war zwar recht feucht im Wald, aber von Pilzen weit und breit keine Spur.
    Nach circa 20 Minuten hat sich dann mal wenigstens eine ? Lohblüte ? erbarmt, was mich davon abhielt frühzeitig die Zelte abzubrechen.



    Nachdem ich zwei weitere Stunden erfolglos durch den Wald geirrt bin, habe ich diese drei Companeros gesichtet.





    Und hier nochmal die jeweiligen Pilze von links nach rechts einzeln





    Zum Habitat: Ich denke die Bäume ringsum müssten Hainbuchen gewesen sein
    , zur Sicherheit noch ein Foto:



    Die zwei linken Pilze standen direkt nebeneinander, der ganz rechte etwa zwei Meter abseits davon.
    Zum Geschmack, alle drei Pilze hatten einen milden angenehmen Geschmack.
    Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen.
    Was auffiel: Als ich zuhause angekommen war, hatte sich die Huthaut bereits einige Milimeter von selbst abgezogen.
    Der ganz rechte Täubling hatte zudem eine Kammerung im Stiel und war sehr festfleischig, bei den beiden anderen konnte man leider nichts mehr dazu sagen, da sie bereits völlig vermadet waren.
    Was mich nun wundert: Ich hatte gedanklich alle drei schon in einen Topf geworfen so ähnlich sahen sie sich, aber beim Fühlen der Lamellen zeigte sich, dass nur der ganz linke Täubling brechende Lamellen hatte. Die anderen waren dagegen sehr elastisch


    So, dass wären soweit alle Dinge die ich zu den Pilzen sagen kann. Ich hoffe jemand kann mir bei der Bestimmung etwas helfen, auch wenn die Qualität der Bilder (Handykamera) sehr zu wünschen übrig lässt :shy:
    Sind meine ersten Täublinge, die ich gefunden habe und ich würde mich dieses Jahr gerne näher mit ihnen beschäftigen.
    Mein erster Tip wäre übrigens der Speisetäubling


    Vielen Dank und liebe Grüße,


    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alex,


    ich würde den übrigens auch R. vesca (Speisetäubling) nennen. Dein Baum ist sicher die Hainbuche Carpinus betulus.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,


    ich danke euch beiden. Für mikroskopische Untersuchungen hab ich leider weder Technik noch erfahrung.
    Die Russula-Gattung scheint wohl sehr komplex zu sein.
    Was mich immer noch verdutzt, sind die sehr biegsamen Lamellen, die laut Literatur ja ein Alleinstellungsmerkmal des Frauentäublings sein sollten.


    Liebe Grüße,


    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alex,


    ich bin bei weitem kein Experte für Russula; aber was ich bestimmt weiß, dass bei jungen Exemplaren die Lamellen schon noch rel. elastisch sind.
    Bei den Sporenpulverfarben der Täublinge muss ich auch noch passen.


    Übrigens kannst du bei Täublingen eine Menge makroskopisch machen. (Begleitbäume, Sporenpulverfarbe,Geruch, Geschmack, makroskop. Reaktion auf bestimmte Reagenzien) grenzen da schon mal viel ein. Mikroskopieren musst du dann nur noch bei Bedarf.


    l.g.
    Stefan

  • Ob die Lamellen wirklich cremefarbig sind, kann man mittels eines Fotos nicht immer festmachen. Die zurückgezogene Huthaut spricht schon für R. vesca. Der sieht immer so aus, als ob die HH nicht gereicht hätte. Der Geschmack ist nussig. R. vesca ist kein Weißsporer.


  • Hallo Alex


    R. vesca hat weißes Sporenpulver, was bei den cremefarbenen Lamellen ausgeschlossen werden kann. Ohne Mikroskopie lässt sich die Art wohl kaum benennen.


    LG Karl


    Hallo Karl,


    zumindest bei mir würden die sofort als R. vesca durchgehen. Auf die leicht cremefarbenen Lamellen gebe ich bei Handybildern nicht viel. Die leicht zurückgezogene Huthaut ist eigentlich ein recht sicheres Merkmal oder gibt es da noch einen Täubling mit dieser Hutfarbe bei dem das auftritt?


    Hier würde mich Toffels Meinung interessieren, der sich ja bekanntlich recht gut mit dieser Gattung auskennt.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Heidrun ist eine gute Pilzfreundin und hat einen großen Erfahrungsschatz hinsichtlich Täublingen. Wenn Toffel oder ich mal einen schwierigen Täubling finden, dann fragen wir immer zuerst Heidrun um Rat. ;)


    l.g.
    Stefan


  • Ob die Lamellen wirklich cremefarbig sind, kann man mittels eines Fotos nicht immer festmachen. Die zurückgezogene Huthaut spricht schon für R. vesca. Der sieht immer so aus, als ob die HH nicht gereicht hätte. Der Geschmack ist nussig. R. vesca ist kein Weißsporer.


    Hallo Heidrun


    Makroskopisch kommt R. vesca schon hin, aber das Sporenplvervon R. vesca müsste nach meiner Überzeugung 1a und damit rein weiß sein. Welche Sporenpulverfarbe soll R. vesca denn nach Deine Meinung haben?


    LG Karl

  • Hallo zusammen,
    Nach der Sporenfarbtafel in 'Pilze der Schweiz' soll R.vesca cremefarbenes Sporenpulver haben (30Y 02M). Das fällt allerdings erst auf , wenn man ein Häuflein Sporen auf der Unterlage zusammenschiebt.
    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Karl,
    Habe dies selbst noch nicht überprüft , werde es aber beim nächsten sicheren Fund von Russula vesca nachholen.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • ok, ich hatte ich bei der Sporenfarbe an BK orientiert. Ich muss aber sagen, dass ich bei R. vesca schon sehr lange keinen Sporenabwurf genommen habe, da dies durch makroskopischen Merkmale im Feld das eigentlich nicht notwendig ist. Bei der Farbe der Lamellen sieht es allerdings schon etwas anders aus. Darüber schreibt Einhellinger nichts. BK schreibt zur Lamellenfarbe "weiß, später cremefarben" (kann natürlich auch falsch sein) Laux schreibt was vom –žLamellen weißlich–œ (was immer das auch ist) und woanders habe ich auch Hinweise auf die die cremefarbenen Lamellen gefunden.
    Für mich waren auch die rostigen Flecken am Stiel ein weiterer Hinweis. Aber ich muss auch sagen, man muss einen Pilz auch immer –žfühlen–œ.

  • Hallo,


    vom Bild her - vor allem dem rechten mit der zurückgezogenen Huthaut - tendiere ich auch zu vesca. Über die Literaturangaben der Sporenpulverfarbe wurde ja schon diskutiert. In den letzjährigen Tintlingen, vor allem in Heft 3, wird versucht diese verschiedenen Angaben zusammenzufassen bzw. zu mitteln. Hier erscheint dann die Sporenpulverfarbe bei vesca als 2a-2b (10y). Also auch nicht rein weiß. Aber als Wiederholung: so allein ist das hier nicht zu klären!
    Ein Gedanke noch: evtl. liegen 2 Pilzarten vor, die Lamellen der beidden linken Fruchtkörper erscheinen mir etwas gedrängter und ich meine an den Stielen Verfärbungen zu erkennen.
    Die Variationen um R.grisea haben mich schon oft irregeführt.
    LG
    Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Also ich darf mich ja hier eigentlich gar nicht einmischen, von Täublingen habe ich nicht die geringste Ahnung.
    Nun ist Russula vesca allerdings eine der wenigen Arten, die ich mir - wenn ideal ausgeprägt - zutraue bestimmen zu können. Und nehme sie dann auch regelmäßig zum Essen mit (bin Täublingsverkoster, kein Täublingsbestimmer). Einen Sporenabwurf habe ich da einmal ausprobiert (mehr oder weniger zufällig): Der war aber sowas von weiß. Also nicht cremefarben oder irgendwie weißlich, sondern weiß.
    Das Problem ist: Eine Sporenfarbe sehen wir hier ja gar nicht. Zu sehen ist die Lamellenfarbe. Ob man da immer exakte Rückschlüsse ziehen kann: Ich bin da nicht sicher. Was ich oben sehe ist eine Farbe, die eigentlich auch nicht mehr cremefarben ist. Das geht auf meinem Monitor schon mehr in den Bereich blassocker / cremeocker.
    Und so eine Farbe habe ich bei R. vesca noch nie gesehen. Insofern kann ich die Skeptiker hier schon verstehen.
    Allerdings: ich hatte schon das Gefühl, daß die Lamellen bei R. vesca beim Liegenlassen ein wenig eindunkeln. Was nicht am Sporenstaub liegt, das müsste eher so eine Reaktion wie ein Gilben sein. Wenn die mal über Nacht im Gemüsefach liegen, sind die Lamellen am nächsten Tag nicht mehr rein weiß. Das geht schon in die Farbe, die oben auch zu sehen ist. Und unter den Pilzen im Gemüsefach liegt dann trotzdem weißes Sporenpulver.


    Das nur mal so am Rande, als eigene Beobachtung. Was hier nun am Ende rauskommt, kann ich unmäglich einschätzen.



    LG, Pablo.


  • In den letzjährigen Tintlingen, vor allem in Heft 3, wird versucht diese verschiedenen Angaben zusammenzufassen bzw. zu mitteln. Hier erscheint dann die Sporenpulverfarbe bei vesca als 2a-2b (10y). Also auch nicht rein weiß.


    Hallo Rainer


    Karin Montag hat die Pilze der Schweiz als Basis benutzt und den Fehler übernommen.


    LG Karl

  • Hallo Karl und alle anderen Mitleser,


    ich freue mich auf die im Tintling 3/2014 für den 100sten Band angekündigte Sporenpulverfarbtafel. Im zitierten Tintlingsheft werden bei den gezeigten Farben( Nachtrag Seite 49 unten) ausdrücklich auch die Werte von Einhellinger mit angeführt. Ich bin nun gespannt auf meine diesjährigen R.vesca, erstmals werde ich sie alle absporen lassen.
    LG
    Rainer